Auch wenn uns 2020 aufgrund der COVID-19 Pandemie in vielerlei Hinsicht negativ in Erinnerung bleiben wird, so brachte das abgelaufene Jahr auch viel Positives: die Heim-EURO mit ordentlicher FIVERS-Beteiligung, ein starkes Frühjahr, das nur durch die Pandemie gestoppt wurde, den 4. Supercup-Titel und allen voran historische Auftritte in der EHF European League. Deswegen wollen wir uns auch bei einem herausfordernden Jahr bedanken. Ein Jahres-Rückblick durch die rot-blaue Brille.
Copyright Titelbild: Agentur DIENER/Eva Manhart
Ja, am Coronavirus kommen wir dabei nicht ganz vorbei. Bei all den Herausforderungen, die die Pandemie mit sich brachte, entstanden daraus aber auch positive Schlagzeilen.
Bevor die COVID-19 Pandemie die Welt in Atem hielt, war da im Jänner 2020 noch eine gewisse Europameisterschaft, die Österreich, gemeinsam mit Schweden und Norwegen, ausrichtete. Im rot weiß roten Team standen mit David Brandfellner, der allerdings krankheitsbedingt gleich zu Beginn ausfiel, Lukas Hutecek und Tobias Wagner, drei FIVERS-Akteure. Angeführt vom FIVERS-Eigengewächs und jetzigem THW Kiel-Star Nikola Bilyk belegte man den historischen 8. Platz. Eine wahre Handball-Euphorie wurde ausgelöst.
Bis zum covidbedingten Saisonabbruch blieben die FIVERS in der Bonusrunde ungeschlagen. Das brachte dem Team rund um Head Coach Peter Eckl die Anerkennung sämtlicher spusu LIGA Teams nach Saisonabbruch ein, dass man das stärkste Team der Saison war.
Ausgestattet mit Trainingsplänen für die eigenen vier Wände, bereiteten sich die Spieler und der Betreuerstab auf den Restart vor. Es herrschte pure Freude, als im Sommer auch endlich wieder das Mannschaftstraining erlaubt war. Einzig der geplante Trainingslehrgang konnte nicht stattfinden. Da schlich sich „Corona“ in die Mannschaft ein. Die Vorbereitung auf die neue Saison war dadurch mehr als durchwachsen.
Trotzdem sicherte man sich Anfang September den einzigen Titel im Jahr 2020. Im spusu LIGA SUPERCUP bezwang man Dauerrivale ALPLA HC Hard 28:24 und zog nach Titeln mit den Vorarlbergern gleich.
In der laufenden Meisterschaft steht man nach 13 absolvierten Spielen mit 20 Punkten auf Platz 2.
FIVERS mischen Europa auf
Der Coronakrise zum Trotz, zog das Management der FIVERS seine Pläne durch, 2020/2021 erstmals wieder nach neun Jahren international zu spielen. Und brockte sich damit gehörig was ein – im positiven Sinn natürlich!
Das Los bescherte den FIVERS in der Qualifikation für dieGruppenphase der EHF European League in Runde eins den portugiesischen Spitzenklub Benfica Lissabon. Auswärts nur knapp mit 26:28 verloren, sorgte man mit dem 38:34-Heimsieg für die erste Überraschung im Nachfolgebewerb des EHF Cup. In Runde zwei wartete der nächste Spitzenklub von der iberischen Halbinsel – BM Benidorm (ESP). Wieder musste man sich im Hinspiel nur knapp 31:34 beugen. Auf das Rückspiel in der Hollgasse war man heiß, doch Corona machte diesem einen Strich durch die Rechnung. Benidorm durfte nicht ausreisen, die EHF entschied zugunsten der FIVERS, die damit für den erstmaligen Einzug in die Gruppenphase eines Europacup-Bewerbs, seit Bregenz Handball in der Saison 2008/2009, sorgten.
FIVERS-Manager Thomas Menzl stellte in Rekordzeit das nötige Zusatz-Budget für die Gruppenphase auf, die mit Fenix Toulouse (FRA), Abanca Ademar Leon (ESP), Orlen Wisla Plock (POL), Tschechow Medwedi (RUS) und Metalurg Skopje (MKD) ausschließlich hochkarätige Gegner bringen sollte.
Als Underdog nahm man das Abenteuer EHF European League Gruppenphase also in Angriff, unterlag Wisla Plock zum Auftakt nach 40 starken Minuten am Ende deutlich mit 23:32.
Doch die Polen schienen damit einen schlafenden Bären zu wecken. Im ersten Heimspiel gegen Tschechow Medwedi (RUS) schrammte man mit 30:32 noch knapp an der Sensation vorbei. Drei Wochen später war es dann soweit.
17.11.2020 – Ein Tag für die Geschichtsbücher
Gegen Fenix Toulouse schrieb man österreichische Handballgeschichte! Der 37:32-Sieg war der erste Sieg eines österreichischen Vereins in der Gruppenphase der neuen EHF European League. Zudem war es der erste Sieg in der Gruppenphase eines Europacup-Bewerb seit 13 Jahren, seit dem 32:26-Erfolg von Bregenz in der EHF Champions League über GOG Svendborg (DEN).
Die Franzosen sollten bis Jahresende nicht die letzten sein, denen in der „Hölle“ Hollgasse ordentlich eingeheizt wird. Abanca Ademar Leon (ESP) trieb man an den Rande einer Niederlage, sorgte mit dem 33:33 aber für einen neuerlichen Punktgewinn. Ebenso wie zum Abschluss des Jahres mit dem 33:33 bei Metalurg Skopje.
FIVERS-Coach Peter Eckl: „In den bisherigen Spielen hat man insgesamt gesehen, dass wir mithalten können. Die Spiele bringen uns als Team weiter und wir haben noch einige Spiele vor uns, die wir möglichst erfolgreich gestalten wollen.“
spusu LIGA Nachwuchspreis fest in FIVERS-Händen
Auch das alljährlich jüngste FIVERS2-Team in der spusu CHALLENGE ist voll im Training und wird nach Wiederbeginn der Meisterschaft alles daran setzen, um den für den Verein so wichtigen Klassenerhalt so früh wie möglich zu fixieren.
Seit Einführung des spusu LIGA Nachwuchspreis 2004 lautet der ununterbrochene Sieger HC FIVERS WAT Margareten. Der spusu LIGA Nachwuchspreis bewertet das Abschneiden der spusu LIGA-Nachwuchsteams von der U13 bis zur U20 bei österreichweiten Bewerben mit einem objektiven Punktesystem. Mit insgesamt 37 Punkten über alle Altersklassen hinweg stemmten die FIVERS zum bereits 17. Mal den Pokal für den spusu LIGA Nachwuchspreis in die Höhe und wurden zusätzlich mit einem Gutschein von Ligapartner JUFA belohnt.
FIVERS-Manager Thomas Menzl: „Unsere Trainer machen seit mehr als einem Jahrzehnt einen großartigen Job. Ihnen gebührt großer Dank. Jahr für Jahr bringt die Handballcity Margareten kontinuierlich tolle Handballer heraus. Das sieht man auch am aktuellen Kader, der in der EHF European League aufläuft – 19 von 20 Spielern haben bereits in der Jugend bei den FIVERS gespielt.“
2021, wir kommen…
Abermals sind drei FIVERS einberufen, um Österreich bei den EURO-Qualispielen gegen Deutschland und der WM in Ägypten zu vertreten.
Zumindest vier weitere Spiele warten auf die FIVERS auf europäischer Bühne im neuen Jahr. Nach den starken Ergebnissen im Herbst, darf auch ein wenig vom Achtel-Finale geträumt werden.
Und natürlich nimmt man sämtliche Titel in der spusu LIGA und im Nachwuchs ins Visier. Dem eigenen Credo bleiben die FIVERS in jedem Fall treu: einheimische Spieler ausbilden und sukzessive an das spusu LIGA-Team heranführen.