Zeitzeuge, Staatsmann, Politiker und Gestalter. Ganz vorne dabei, wenn es um soziale Sicherhalt, Zusammenhalt, den Widerstand gegen Rechts geht. Vorkämpfer für den Frieden. Und natürlich: Handball-Enthusiast der ersten Stunde, ein FIVERS-Urgestein. Die Rede ist von Erwin Lanc, er feiert heute seinen 90. Geburtstag. Die FIVERS sind stolz, dass er einer in ihrer Mitte ist.
Erwin Lanc, geboren am 17. Mai 1930, erlebt als Kind und Jugendlicher all das, wogegen er zeit seines Lebens angehen wird. Geboren in einer Zeit, in der Neid und Mißgunst, Ausgrenzung und Hass die Gesellschaft immer stärker prägt und die mit dem Nationalsozialismus und dann dem 2. Weltkrieg einen traurigen Höhepunkt erlebt. Der Sozialdemokrat engangiert sich früh in der Politik, mit 30 Jahren ist er Wiener Gemeinderat, mit 36 Jahren wechselt er in den Nationalrat.
Unter Bruno Kreisky wird er mit 43 Jahren Verkehrsminister, danach Innenminister und im Jahr 1983 schließlich Aussenminister der Republik Österreich. Seit seinem Rückzug aus der Tagespolitik engagiert sich Erwin Lanc, u. a. von 1989 bis 2008 als Präsident des International Institute for Peace, besonders für den internationalen Frieden und den Dialog zwischen Israelis und Palästinensern. Seit Ende 2008 ist Lanc Ehrenpräsident des International Institute for Peace.
In einem von ihm „zum 90er“ verfassten Kommentar zum aktuellen politischen Geschehen bringt er sein Bekenntnis zu Frieden und Zusammehalt zum Ausdruck: „Es gilt, was Lao Tse vor 2400 Jahren ausdrückte: “ Damit es Frieden in der Welt gibt, müssen die Völker in Frieden leben.“ Dazu braucht man aber Politiker, die, so Lao Tse, führen, indem sie über niemanden herrschen. Nicht die NATO, sondern die Entspannungspolitik von Kreisky, Palme und Willy Brandt haben die Sowjetdiktatur zur Implosion gebracht: „denn Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts“, meinte Brandt.“
Der gesamte Kommentar findet sich hier: Erwin Lanc: Zum Nachdenken.
Dieses außergewöhnliche politische Engagement wurde stets begleitet von seiner zweiten Leidenschaft und die ist dem Handballsport gewidmet. Nach seiner aktiven Zeit als Spieler agierte er in seiner sportlichen Heimat als Funktionär des WAT Margareten, dessen Ehren-Präsident er bis heute ist. Der langjährige Präsident des Österreichischen Handball- und Faustballbundes (1977–1993) sowie Präsident der IHF International Handball Federation (1984–2000) lässt es sich bis zum heutigen Tag nicht nehmen, „seine FIVERS“ lautstarkt von der Tribüne zu unterstützen – und zwar bei praktisch allen Spielen der beiden Teams in der spusu LIGA und spusu CHALLENGE.
Nicht zuletzt dafür lieben die FIVERS „ihren Erwin“, freuen sich jedesmal, wenn er seine Begeisterung lautstark zum Ausdruck bringt. Mit größtem Respekt und allerhöchster Wertschätzung sagt die Handballcity Margareten deshalb heute, an diesem historischen Tag:
LIEBER ERWIN, ALLES LIEBE UND SCHÖNE DIESER WELT ZUM 90. GEBURTSTAG!