Die Tabelle spricht Bände: Für die FIVERS WAT Margareten wird das Wiener Derby am Sonntag, 16.12.2018 gegen die SG Insignis WESTWIEN in der Südstadt eine ganz große Herausforderung. WESTWIEN ist aufgrund der Ergebnisse der letzten Wochen Favorit, die FIVERS sind Außenseiter. Gleichzeitig füllt sich Peter Eckls Kader, ist genaugenommen stärker besetzt als beim letzten Derbysieg in der Heimhalle. Handball Österreich erwartet deshalb ein Spiel auf Biegen und Brechen, live auf ORF Sport+ und LAOLA1.tv.
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WESTWIEN MIT STARKEM LAUF. Vier Spiele, sieben Punkte, zuletzt vor einem Monat in Krems nach turbulenten Minuten am Schluss knapp verloren. Bärenstark zeigt sich der Stadtrivale der FIVERS in der Crunchtime der spusu LIGA, ganz vorne dabei ist dabei der Island-Express als starke Aufbaureihe. Die „Sons“ erzielten bislang in der Meisterschaft fast 40 Prozent aller WESTWIEN-Tore, obwohl Mastermind Ólafur Bjarki Ragnarsson bei einem Drittel aller Spiele gar nicht dabei war. In Statistiken wie diesen nicht unwesentlich ist jedenfalls auch Julian Pratschner, 81 Tore. Nimmt man den dazu, dann sind fast 60 Prozent der Treffer für WESTWIEN erklärt. Mit einem Sieg im Wiener Derby würde aus der Sicht der Südstädter die Teilnahme an der Bonusrunde praktisch fix gebucht sein. Und gleichzeitig die Chancen der FIVERS auf ein Minimum schrumpfen, dass sie selbiges noch erreichen. Beide Aspekte werden Motivation für WESTWIEN genug sein, um am Sonntag so richtig Vollgas zu geben. Und fast alle Trümpfe liegen bei den Gastgebern.
NUR KREMS IST DURCH. Drei Runden vor dem Ende der Hauptrunde hat lediglich der Moser Medical UHK Krems die Bonusrunde im Frühjahr fix gebucht, wird diese mit größter Wahrscheinlichkeit als Winterkönig in Angriff nehmen. Dahinter kann es ein dramatisches Gerangel und am Ende ein wahrliches Gemetzel mit Bewertung der direkten Duelle und sogar „kleinen Tabellen“ um den Entscheid für die Bonusrunde geben. Diese kleine Tabelle ist dann notwendig, wenn nach Abschluss der Hauptrunde gleich mehr als zwei punktegleiche Vereine um Platz 5 rittern. Die FIVERS haben hier (momentan) die Nase gegenüber WESTWIEN und ALPLA Hard vorne, sind gegenüber der Retcoff HSG Graz, Bregenz Handball und Sparkasse Schwaz Handball Tirol hinten; Krems ist im direkten Vergleich irrelevant, weil uneinholbar. Gegen WESTWIEN, Schwaz und Krems spielen die FIVERS noch, brauchen da wahrscheinlich drei Siege aus den verbleibenden Spielen für die Bonusrunde. Und sogar das könnte zu wenig sein. Soviel zur Ausgangslage für die FIVERS.
FIVERS-SPIRIT IST GEFRAGT. Auch wenn es absurd klingt: Zahlenspiele wie diese bewegen die betroffenen Vereine mit Sicherheit spätestens seit der letzten Runde, fallen aus der Sicht der Margaretner gegenwärtig aber bestenfalls in die Kategorie „interessant“. Das einzige was derzeit zählt, ist das nächste Spiel, ist der Showdown mit WESTWIEN. Dabei will man sich nach der Rückkehr von Vytas Ziura und Markus Kolar so teuer wie möglich verkaufen, um den Derby-Sieg fighten. Nach wie vor fehlten zuletzt mit Tobias Wagner, Boris Tanic und Henry Stummer drei wichtige Spieler, nach wie vor gilt es von Spiel zu Spiel stabiler und damit besser als im Spiel davor zu werden. Gegen Alpla Hard wurden Erinnerungen an den FIVERS-Spirit wach, der in der vergangenen Saison letztlich zum Meistertitel geführt hat. Und diesen Spirit will Peter Eckls Team auch in der Südstadt zeigen. Mit anderen Worten: Jetzt kommt das WIENER DERBY, alles Weitere wird man danach sehen.
RÜCKSCHAU MACHT MUT. Beim letzten Wiener Derby in der Sporthalle Margareten fehlten sieben FIVERS-Stammspieler, am Ende wurde mit ganz viel Leidenschaft der Stadtrivale mit 28:26 bezwungen. Schon deshalb ist beim Sonntagsspiel mit entsprechenden Kraftanstrengungen auf beiden Seiten zu rechnen, das wird nichts für schwache Nerven. In der Südstadt werden am für Handballer späten Sonntagabend keine Tabellenrechnereien, keine Spekulationen über die anderen Spiele entscheiden. Entscheidend wird die Leidenschaft sein, wer im richtigen Moment die Big Points macht und den Gegner in die Knie zwingt. Nicht minder interessant ist übrigens die vor dem Derby ausgetragene Begegnung der beiden U20-Teams: Da kann schon eine Vorentscheidung zum österreichischen U20-Titel fallen. Nach Verlustpunkten gerechnet haben die FIVERS dank des Heimsiegs und der besseren Tordifferenz punktegleich momentan die Nase vorne, auch wenn die Partie gegen Alpla Hard mangels Vorarlberger Spieler in Wien aufs Frühjahr verschoben werden musste. Die FIVERS rechnen am Sonntag mit zahlreicher Unterstützung für beide Teams, Spielbeginn der U20 ist um 18:00 Uhr.
PETER ECKL – FIVERS-COACH: „Die Tabelle spricht eine klare Sprache: Westwien ist Favorit, wir Außenseiter. Gewinnt Westwien, sind wir mit größter Wahrscheinlichkeit unten. Gewinnen wir, können wir am Ende trotzdem unten sein. Aber wisst ihr was: Wir wollen ein geiles Spiel liefern, wir wollen unseren Fans und Handball Österreich zeigen, dass mit uns bis zum Ende der Saison zu rechnen ist, egal von welcher Position aus wir im Frühjahr daherkommen. Ich rechne mit zwei Teams, die sich mit offenem Visier einen Fight um jeden Ball, um jedes Tor und dabei um die vorweihnachtliche Wiener Handballkrone liefern.“ Willkommen in der DERBY-TIME, wir sind FIVERS!
16. Runde spusu LIGA – 16.12.2018, 2344 Maria Enzersdorf – BSFZ Südstadt
20:15 – SG INSIGNIS WESTWIEN : FIVERS WAT Margareten
Schiedsrichter: Christoph Hurich / Denis Bolic
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U20: UM DEN TITEL!
Das Wiener Duell der LIGA-U20-Teams ist die wahrscheinlich für den Titel vorentscheidende Begegnung von zwei Teams, die derzeit praktisch punktegleich die U20-Tabelle anführen. „Praktisch“ deshalb, weil Alpla Hard letzten Freitag das U20-Spiel aufgrund fehlender Kadergröße abgesagt und nach freundlicher Zustimmung der FIVERS auf einen noch nicht festgelegten Termin im Frühjahr verschoben hat. In der Tabelle führt Westwien damit zwei Punkte vor den FIVERS, Michi Gangels Team hat ein Spiel weniger und die erste Begegnung gegen den Stadtrivalen mit 31:25 gewonnen. Mit anderen Worten: Mit einem Sieg im Derby lautet die Richtung für die Gangel-Boys Meistertitel, mit einem Punkt immer noch. Die Handballcity Margareten fiebert mit – wenn nötig bis ins Frühjahr 2019.