Nach dem 29:27 – Auswärtssieg gegen Moser Medical UHK Krems bereiten sich die FIVERS WAT Margareten bereits auf ihre nächste Aufgabe vor. Am Samstag, 4.3.2017 kommt niemand geringerer als Rekordmeister Bregenz Handball in die Hollgasse.
Nach drei Spielen im oberen Playoff haben die Margaretner zwei Auswärtssiege (Westwien und Krems) und ein Heimunentschieden gegen den Titelkandidaten Nr. 1 aus Hard am Konto. Gegen Bregenz Handball sollen drei Ziele mit einem Schlag umgesetzt werden: Erstens soll die Heimserie in der Sporthalle Margareten auch am 663. Tag der Unbesiegtheit nicht zu Ende sein. Am besten mit einem Heimsieg, womit das zweite Ziel klar definiert ist. Aufgabe Nr. 3 ist die Folge der beiden erstgenannten: Gewinnt man das Heimspiel gegen Bregenz, dann haben sich die FIVERS endgültig als erster Verfolger von Hard in der HLA etabliert und lassen nach Westwien und Krems auch die Bregenzer mit einem kleinen Punktepolster hinter sich. Der Blick auf die Tabelle macht aber auch klar, dass für den Fall eines Scheiterns des aktuellen „Dreifach-Ziels“ Bregenz mit den FIVERS gleichzieht.
Blick auf die Tabelle: Interessant, aber zweitrangig
Pos | Team | Sp | G | U | V | Tore | Dif | P |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | ALPLA HC Hard | 3 | 2 | 1 | 0 | 95:81 | 14 | 19 |
2 | HC FIVERS WAT Margareten | 3 | 2 | 1 | 0 | 97:89 | 8 | 17 |
3 | Bregenz Handball | 3 | 2 | 0 | 1 | 82:81 | 1 | 15 |
4 | Moser Medical UHK Krems | 3 | 1 | 0 | 2 | 79:82 | -3 | 13 |
5 | SG INSIGNIS Handball WESTWIEN | 4 | 0 | 0 | 4 | 104:124 | -20 | 11 |
So erfreulich der Tabellenstand für die Margaretner derzeit auch ist, mehr als eine Momentaufnahme stellt er nicht dar. Was wirklich zählt, ist die Entwicklung des neuen FIVERS-Teams und da kann man bereits vor der entscheidenden Phase der Meisterschaft eine eindeutig positive Zwischenbilanz ziehen.
- Starke Routiniers: Über Vytas Ziura braucht nicht viel gesagt werden – dessen individuelle Klasse und ungebremster Einsatz für die Margaretner ist herausragend, fast schon „Legende“. Wenn Ziura auf diesem Niveau weiterspielt, wird der „Best Player“ der HLA wohl nur über ihn zu finden sein. Man kann jetzt schon gespannt sein, wer sich bei den anderen Vereinen in den nächsten Wochen als Herausforderer für diese besondere Liga-Auszeichnung positionieren kann. Dominik Schmid? Oder der oft genannte Tobias Varvne? Oder gar einer der „jungen Shooter“ wie Ivan Martinovic oder Ante Esegovic? Die nächsten zwei Monate samt Finalserie werden es zeigen. Ziura ist stark, die FIVERS haben aber weitaus mehr erfahrende Stützen zu bieten.
Markus Kolar ist nach seiner schweren Verletzung wieder voll in der Mannschaft angekommen, zeigte auch in Krems, wie wichtig er für die FIVERS ist. Mathias Nikolic ist nach zäher Verletzungspause am Weg zurück, David Brandfellners Formkurve zeigt deutlich nach oben und FIVERS-Urgestein Herbert Jonas rackert sich fürs Team ab, sorgt mit seiner Routine auch abseits des Spielfelds für Ruhe.
- Starke Newcomer als Stressfaktor für die Gegner: Was Vytas Ziura bei den Routiniers der Liga darstellt, gilt für Ivan Martinovic bei den „Jungstars“. Martinovic wird mit seinen 19 Jahren vom Potenzial mittlerweile mit Niko Bylik verglichen, europäische Topvereine haben ihn auf der Wunschliste. Der linkshändige Aufbau-Shooter sorgt für Stress in den gegnerischen Abwehrreihen. Stress, den Martinovic mit teilweise gezielter Härte zu spüren bekommt.
Auch wenn das unüblich klingt: Ein gutes Zeichen, zeugt es doch auch davon, dass das neue FIVERS-Team sich bei den Gegnern Respekt erarbeitet hat. Ein in entscheidenden Momenten starker Kristian Pilipovic sorgt trotz seiner Jugend gemeinsam mit guter Deckungsarbeit wöchentlich dafür, dass hinten dicht gemacht wird. Dazu kommt eine lange, nicht enden wollende Liste von 20-Jährigen wie Vincent Schweiger, Max Riede, Henry Stummer, Marin Martinovic und Boris Tanic als Zweier-Tormann. In Summe eine gehörige Portion Stress für die Gegner. Ein Beispiel gefällig? Zuletzt in Krems steht es nach dem Anschlusstreffer durch Ziura in der 51. Minute 26:24 für die Hausherren. Eckl lässt seine junge Garde in der entscheidenden Phase des Spiels ran. Am Ende gewinnen die FIVERS noch mit 29:27, alle fünf Tore werden durch die Youngsters Martinovic, Riede, Schweiger (2x) und Stummer erzielt. Hinten macht die beiden 22jährige Pilipovic und Jovanovic dicht, lassen mit einer starken Defense-Leistung gerade noch einen Treffer zu.
- Ein stetig wachsendes Kollektiv: Es ist in erster Linie das immer stärker werdende Kollektiv aus Routiniers und Jungspunden, das die FIVERS auch heuer in der Liga vorne mitspielen lässt. Daran wurde seit der Sommerpause hart gearbeitet, die Saisonziele für den Neuaufbau wurden realistisch definiert: Irgendwo zwischen der Teilnahme am Oberen Playoff und der einen oder anderen Überraschung beim „Ärgern“ nominell – will heißen: im Kadervergleich – übermächtiger Gegner wie Hard, Bregenz, Westwien oder Schwaz.
Von der großen Unbekannten zum Herausforderer
Die bislang positive Entwicklung sorgt für Grübeln, auch beim Verein selbst. Die Saisonziele können vorsichtig nach oben revidiert werden: Im ÖHB-Cup hat man bereits das Final 4 erreicht, in der HLA werden die nächsten Runden und danach das Viertelfinale zeigen, ob das neue FIVERS-Team stark genug fürs Halbfinale oder gar eine Finalteilnahme ist. Peter Eckl, Mastermind der FIVERS: „Wir müssen in jedem Spiel unsere Leistung abrufen, das haben wir ganz besonders auch in Krems gesehen. Wenn uns das gelingt, können wir vorne mitspielen, ist im Playoff Platz 2 für uns drinnen. Weiter nach oben führt uns nur der Weg über Hard.“
Mit Bezug auf die Erfahrungen aus dem Krems-Spiel bleibt Eckl realistisch: „Mit dem Ergebnis in Krems bin ich natürlich sehr zufrieden. Wir haben uns allerdings sehr schwer getan, hätten uns in der ersten Halbzeit deutlicher absetzen müssen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann lange Zeit schlecht gespielt, das Spiel ist gekippt. Die letzten zwölf Minuten konnten wir dann unser wahres Gesicht zeigen, sind auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Diese zwölf Minuten waren sehr stark. In Summe wissen wir genau, woran wir arbeiten müssen.“
Schon am Samstag, 4.3.2017 wird sich zeigen, ob der Mannschaft der nächste Entwicklungsschritt gelingt. Im ewig jungen Handballklassiker gegen Bregenz Handball geht es um die Verteidigung der Heimserie und die Untermauerung der neu definierten Ambitionen. Der Blick ist nach vorne gerichtet und die Blickrichtung weist nach oben.
Peter Eckl: „Bregenz ist eine starke Mannschaft, auch wenn mit Buvinic ein ganz starker Aufbauspieler jetzt verletzt ausfällt. Die Bregenzer holen mit dem, was sie aufzubieten haben alles aus sich raus, versuchen immer zu gewinnen. Das wird eine ganz enge Kiste. Bregenz hatte jetzt eine Runde Pause, kommt erholt nach Wien. Wir müssen unser bestes Spiel machen, dann können wir auch Bregenz schlagen.“
Spielkoordinaten – HLA Oberes Playoff – 4.3.2017
FIVERS WAT Margareten : Bregenz Handball (19:30 Uhr / U20: 17:15 Uhr)
Sporthalle Margareten, 1050 Wien, Hollgasse 3
Schiedsrichter: Christoph Heiter / Amel Kocic
Ergebnisse 2016/17 – Zwei enge Siege im Grunddurchgang: 25:26 (A), 27:25 (H)