Von allen möglichen Szenarien der abschließenden Spiele in der Bonusrunde bescherte das Blackout in Schwaz den FIVERS eine ganz bittere Pille für die KO-Phase der Meisterschaft. Da Hard gegen Krems am Ende doch noch ein Unentschieden holte, geht man als Vierter in die entscheidende Phase der Meisterschaft.
Fotorechte: Eva Manhart | Agentur DIENER
Einhergehend mit der Auswärtspleite bei den Tirolern fällt das Wahlrecht für den Viertelfinalgegner weg, muss man nehmen, was am Ende übrig bleibt. Nicht unwahrscheinlich ist, dass es deshalb zu einem Wiener Derby kommt, wenngleich das natürlich von der Wahl der Top 3 der spusu LIGA abhängig ist. Diese lauten der Reihe nach ERBER UHK Krems, ALPLA Hard und Sparkasse Schwaz Handball Tirol. In einem irrwitzigen Szenario sorgten Hard und Krems in den allerletzten Spielminuten für ein 26:26, Krems lag eine Viertelstunde vorher noch vier Treffer in Front. Ein Doppelschlag von Dominik Schmid in der Spielzeit zwischen 57:05 und 59:25 sorgte für den Ausgleich der Harder, Krems traf das letzte Mal in diesem Spiel in Minute 56:12. Vier Teams punktegleich mit 19 Zählern an der Tabellenspitze vor der KO-Phase der Liga, das hat es noch nie gegeben. Die „kleine Tabelle“ der Punktegleichen, in der nur mehr die Begegnungen untereinander zählen, sorgt für die FIVERS für Rang 4, Krems ist lediglich deshalb Erster, weil es im Vergleich mit Hard das um ein Tor bessere Torverhältnis hat.
Wie auch immer: Ausschlaggebend für den Worst Case aus Sicht der Margaretner waren zuletzt klar erkennbare Schwächephasen im FIVERS-Spiel, die gegen Hard in den letzten zehn Spielminuten und gegen Krems bereits in den ersten 30 Minuten für Niederlagen sorgten. Auch im Auswärtsspiel gegen Schwaz war das nicht anders. Die erste Hälfte wurde vergeigt, dann startet man eigentlich solider in die zweite Hälfte. Nach einem Doppelausschluss auf Seiten der Tiroler arbeiten die FIVERS an der Chance zum richtigen Comeback, nach Ausschluss des dritten Tirolers reißt der Faden dann wieder komplett und führt zur bitteren Auswärtsniederlage.
Zeit für tiefgehende Analysen ist wenig, schon am nächsten Samstag müssen die FIVERS zum ganz schweren Cup-Halbfinale nach Bregenz. Die Vorarlberger zeigen nach dem Gewinn der Qualirunde viel Selbstbewusstsein, mussten jedoch in der abschließenden Begegnung bei HC Linz AG eine Auswärtsniederlage hinnehmen. Dort fehlten mit Ralf-Pattrick Häusle und Goran Aleksic beide Torleute und mit Josip Juric-Grgic ein wichtiger Legionär. Was die drei verhinderte und ob sie nächste Woche im Cup-Halbfinale dabei sind, ist noch nicht bekannt. Ebenso wenig ist endgültig geklärt, ob Lukas Hutecek bei den FIVERS einsatzfähig sein wird. Huteceks Antreten wäre wichtig, fehlt doch mit dem im Schwaz-Spiel am Knie verletzten Thomas Seidl der nächste Aufbauspieler. Eines ist aber auch klar: Mit Hutecek sind die Margaretner um eine Klasse stärker, Handballwunder kann man von ihm aber nach seiner Verletzungspause auch nicht sofort erwarten.
FIVERS-Manager Thomas Menzl: „Wir haben gewusst, dass in dieser so fordernden Saison auch mal richtig harte Zeiten auf uns alle zukommen werden. Die haben wir jetzt – das ist keine Überraschung. Große Mannschaften machen dann das richtige und ziehen die richtigen Konsequenzen. Jeder für sich und alle gemeinsam! Situationen wie diese sind aber auch eine verdammt gute Zeit, um allen die jetzt an uns zweifeln zu beweisen, dass wir eben eine große Mannschaft sind. Genau dafür müssen wir jetzt hart arbeiten, und auf diese Arbeit freue ich mich. Auf geht’s!“