Die FIVERS WAT Margareten überraschen den Titelanwärter ALPLA HC Hard in dessen Heimhalle und gewinnen nach souveräner Leistung mit 29:24. Nach den zuletzt knappen Niederlagen gegen den SC kelag Ferlach und ERBER UHK Krems konnte somit ein wichtiger Punktegewinn gegen einen direkten Konkurrenten um die vorderen Plätze in der Hauptrunde der spusu LIGA eingefahren werden.
Titelbild: Eva Manhart | Agentur Diener
PRÄZISION FÜHRT ZUM SIEG. Peter Eckl fand gleich nach dem Spiel gegen Krems klare Worte: „Wir haben gegen die Kremser wie zuvor gegen Ferlach den vermeintlichen Sieg durch wenige, aber entscheidende Fehler liegen gelassen. Das ist natürlich ärgerlich. Daran müssen wir arbeiten, wir dürfen die Big Points nicht auslassen, müssen einfach immer wiederkehrende Fehler hinter uns lassen.“ Gesagt, getan – zumindest wenn man das darauf folgende Spiel in Hard als Maßstab heranzieht. Auswärts beim ALPLA HC Hard lieferten die FIVERS ein nahezu perfektes Spiel, zeigten von der ersten bis zur letzten Minute höchste Effizienz und Präzision. Hard musste mit Gerald Zeiner, Dominik Schmid und Nejc Zmavc drei Langzeitverletzte vorgeben, bei den FIVERS trifft dies bekannterweise auf Vytas Ziura und Henry Stummer zu. Auf beiden Seiten bissen einige Spieler die Zähne zusammen, gingen mit Blessuren ins Spiel. Hard geht gleich nach dem Anpfiff mit 1:0 in Führung, das wars dann aus Vorarlberger Sicht. Bereits nach zehn Minuten führen die FIVERS mit 7:4, in der 20. Minute mit 12:7 und zur Halbzeit mit 17:8. Schon dieser Spielverlauf macht eines klar: Die FIVERS agierten in der Deckung ganz stark, konnten daraus mit schnellen Kontern die Basis für den Erfolg legen. Wolfgang Filzwieser lieferte wieder einmal eines seiner Traumspiele, hat am Ende eine Performance von 42 Prozent gehaltener Bälle, der etwa ab Mitte der zweiten Hälfte gekommene Boris Tanic kommt auf starke 31 Prozent.
BUMM – DAS HAT SPASS GEMACHT. Hard versuchte mehrfach, das System umzustellen und das schnelle Tempospiel der FIVERS zu brechen. Die Margaretner fanden jedoch auf jede Änderung kreative Antworten, ließen sich auch durch den mit Fortdauer der Partie steigenden Frust der Gastgeber nicht aus der Ruhe bringen, der von den Hardern dort und da mit noch mehr Einsatz kompensiert werden will. Detail am Rande: Die FIVERS brauchen praktisch eine neue Garnitur Dressen, nach der Hard-Partie fahren sieben von dreizehn Feldspielern mit zerissener Spielkleidung nach Hause. Zwischenzeitlich führen die FIVERS mit elf Toren (33. Minute, 19:8), verwalten den Vorsprung über praktisch die gesamte Spieldauer. Ab der 45. Minute zeigt sich Christoph Hurich im Harder Tor stark, hält mehrere Bälle hintereinander. Die Harder arbeiten sich zwar nochmals heran, mehr als Ergebniskosmetik schaut dabei aber nicht heraus. Am Ende steht ein hochverdientes 24:29 auf der Anzeigetafel in der „Halle am See“, die FIVERS steigen bestgelaunt in den ÖBB Nightjet und treten die Heimreise an. Als Lohn für den überraschenden Auswärtssieg ist man auch nach der 11. Runde der spusu LIGA Tabellenführer, steht dabei einen Punkt vor dem Überraschungsteam des SC kelag Ferlach.
STATEMENTS ZUM SPIEL
„Es war eine verdiente Heimniederlage. Ich bin etwas ratlos, wir waren total verkrampft, haben im Angriff zu viele Fehler gemacht und in der Abwehr keinen Zugriff bekommen. Wir haben vorne und hinten kaum Zweikämpfe gewonnen“, klagte ein tief enttäuschter Hard-Coach Klaus Gärtner.
„Hard hat uns alles abverlangt, aber wir waren die cleverere Mannschaft, hatten immer die passenden Antworten parat. Den Sieg in Hard haben wir uns schwer verdient“, meinte Margareten-Trainer Peter Eckl.
„Es war kein gutes Spiel von Hard. Zuhause muss man sich anders präsentieren und kämpfen, da geht es auch ums Prestige. Die Fivers haben ihr schnelles Spiel aufgezogen und verdient gewonnen“, sagte ÖHB-Teamchef Ales Pajovic nach Spielende.
NÄCHSTES SPIEL: Die FIVERS treffen in der 12. Runde im Heimspiel auf die nicht zu unterschätzende HSG REMUS Bärnbach/Köflach. Die Steirer haben zwar zuletzt bei Sparkasse Schwaz Handball Tirol eine recht deutliche Niederlage kassiert, teilen mit den FIVERS aber ein gemeinsames Erfolgserlebnis: Im Spiel davor konnte man sich überraschenderweise mit 27:26 gegen Hard durchsetzen. Somit ist Peter Eckls aktuelle Handballdoktrin auch gegen Bärnbach/Köflach im Maßstab 1:1 umzusetzen: Big Points machen, Fehler ausmerzen. Tempo-Tempo ist ohnehin ein wesentliches handballerisches Leitprinzip der FIVERS.
Vorschau, spusu LIGA, 12. Runde: Samstag, 9.11.2019, Sporthalle Margareten
FIVERS WAT Margareten : HSG REMUS Bärnbach/Köflach
Schiedsrichter: Marc Schober | Rico Stollberg