In einem über weite Phasen ausgeglichenem Spiel setzen sich die FIVERS WAT Margareten am Ende verdient mit 33:29 gegen die HSG Graz durch. Die FIVERS schließen damit zu Hard an die Tabellenspitze auf, für Graz rückt die Bonus-Runde der spusu Handball Liga Austria in weite Ferne.
STARKER GRAZER START. Die Steirer legen in der Sporthalle Margareten einen Blitzstart hin, gehen durch jeweils zwei Treffer von Matjias Borovnik und Timo Gesselbauer schnell mit 4:1 in Führung. Sehr löchrig erweist sich in dieser Phase die Margaretner Abwehr, allzuoft wird die entscheidende Lücke gefunden. Thomas Eichberger entschärft einige Bälle der hektisch wirkenden FIVERS. Besonders Gesselbauer erwischt einen Traumstart, erzielt in den ersten sieben Minuten nicht weniger als vier Treffer und trägt damit wesentlich zur überraschenden 7:4-Führung bei. Dann erfangen sich die Margaretner und können durch Markus Kolar, Vincent Schweiger und Vytas Ziura auf 7:8 verkürzen.
Richtig rund wirkt das Margaretner Spiel trotzdem nicht, Joszef Albek und Thomas Scherr stellen wieder das plus 3 her (10:7 – 12. Minute). Dann kommt Boris Tanic für den bis dahin glücklosen Wolfgang Filzwieser ins Margaretner Tor und hält gleich seinen ersten Ball, es sollten noch viele weitere folgen. Im Angriff kurbelt Mathias Nikolic und die Gebrüder Martinovic verkürzen auf 9:10 aus der Sicht der Hausherren. Albek hält nochmals dagegen, ehe es Nikolic selbst in die Hand nimmt und zum 10:11 verkürzt. Die Defense der Margaretner steht auch nach dem Grazer Timeout gut, Ivan Martinovic gleicht erstmals in der 17. Minute zum 11:11 aus. Die Grazer halten zwar weiter mit Tempohandball dagegen – Philipp Moritz trifft zweimal vom Kreis – die Gastgeber führen trotzdem ab der 20. Minute mit ein, zwei Treffern. Dann erhöht Marin Martinovic per 7-Meter erstmals auf plus 3 für die FIVERS (24. Minute), Maximilian Maier verkürzt in allerhöchster Zeitnot auf 17:15 (26. Minute). Eichberger zeichnet sich gegen Jonas aus und im Gegenzug kann Lukas Schweighofer auf 17:16 verkürzen. Wie schwer sich die Margartner zeitweise gegen die Grazer tun, zeigt der nächste Angriff: Zweimal wird die Deckung ausgespielt, zweimal rettet Eichberger mit hoher Klasse. Erst ein Traumpass von Ziura auf den älteren Martinovic führt zum 18:16. Und dann passiert das, was man in der Hollgasse auch schon oft gesehen hat: Graz will nochmals mit Tempo andrücken, die Margaretner Deckung agiert konzentriert und schnell geht es mit einem 20:16 in die Halbzeitpause.
EICHBERGER HÄLT GRAZ IM SPIEL. Zu Beginn der zweiten Hälfte stehen in erster Linie die Torleute im Mittelpunkt, zweimal Eichberger, zweimal Tanic sorgen dafür, dass der erste Treffer erst in der 34. Minute fällt: Rok Simic verkürzt auf 20:17, ehe Vincent Schweiger für die Margaretner trifft. Die Grazer gehen es nun deutlich langsamer an, spielen lange Angriffe und kommen regelmäßig ins Zeitspiel. David Brandfellner erzielt in der 39. Minute im Konter das 23:19, dann muss Herbert Jonas für zwei Minuten raus und Lukas Schweighofer verkürzt vom 7-Meter-Punkt auf 23:20. Im nächsten Angriff erhält dann Schweighofer eine Zeitstrafe, Eichberger hält seinen Kasten aber vorerst torfrei. Maier kann nach starkem Albek-Zuspiel auf 23:21 verkürzen und gegen den 7-Meter-Treffer von Marin Martinovic kann auch Eichberger nichts unternehmen. Auf der Gegenseite setzt Maier abermals nach, Brandfellner scort für die FIVERS und nochmals trifft Maier (25:23, 44. Minute).
Eichberger hält den nächsten Ball, statt des minus 1 für Graz erhöht im Konter der junge Eric Damböck auf 26:23 für die Gastgeber. Timo Gesselbauer sorgt mit seinem fünften Tor für den neuerlichen Anschlusstreffer, Marin Martinovic sorgt wieder für das plus 3 (27:24 – 49. Minute). Den Grazer kann man an diesem Abend hinsichtlich ihrer Einsatzbereitschaft nichts nachsagen: Schweighofer trifft zuerst vom 7-Meterpunkt, muss aber gleich danach seine dritte Zweiminutenstrafe und damit den Platzverweis hinnehmen. Hochdramatisch die nächsten Minuten: Graz kann in Unterzahl (wieder sensationell: Eichberger) auf bis einen Treffer herankommen (Moritz, Scherr – 28:27), der Ausgleich gelingt auch danach dank Boris Tanic im FIVERS-Tor nicht. Und dann zeigen die FIVERS in dieser engen Situation ihre Klasse: Zuerst erhöht Markus Kolar, dann trifft zweimal Eric Damböck und es steht für die FIVERS plötzlich 31:27. Moritz kann nochmals verkürzen, Marin Martinovic trifft im 7-Meter-Nachwurf zum 32:28 (58. Minute). Die Treffer von Damböck und Pajovic ändern nichts mehr am Ergebnis, die FIVERS gewinnen nach hartem Kampf, aber fairem Spiel gegen Graz mit 33:29.
Mathias Nikolic, FIVERS WAT Margareten: „Wir wollten heute gegen Graz toll aufspielen, mussten aber gegen starke Grazer lange kämpfen, um am Ende verdient zu gewinnen. Wir sagen seit Saisonbeginn, dass wir von Spiel zu Spiel denken: Jetzt denken wir an das Derby gegen Westwien und da wollen wir wieder Vollgas geben.“
Peter Eckl, FIVERS-Trainer: „Wir wollten unseren Fans eigentlich von der ersten Minute an den FIVERS-Spirit vermitteln, dann haben wir leider den Anfang verschlafen. Zehn Minuten in der ersten Halbzeit haben gereicht, um das Spiel zu drehen und dann haben wir es nicht mehr aus der Hand gegeben. Wir haben allen Spielern Einsatzzeiten gegeben. Boris Tanic im Tor und Marin Martinovic konnten heute aufzeigen. Das war ein Arbeitssieg, aber letztlich ein verdienter Sieg. Jetzt zählt das Derby!“
Best Player HSG Graz: Thomas Eichberger
Best Player FIVERS WAT Margareten: Eric Damböck
13. Rund spusu HLA Hauptrunde – 25.11.2017 – Sporthalle Margareten
FIVERS WAT Margareten : HSG Graz
ENDSTAND: 33:29 (Halbzeit 20:16)
Schiedsrichter: Tomas Mohler, Peter Füchsl