Am Samstag (12.3., 9.00 Uhr) startet das Burschen-Team des ORG Maroltingergasse in Rouen/Frankreich mit großen Ambitionen in die ISF-Schul-WM. Gecoacht wird das Team dabei von FIVERS-Jugendleiterin Sandra Zapletal und SLSZ-Expositurleiter Harry Grünanger. Mit welchen Erwartungen das ORG Maroltingergasse dabei ins Rennen geht, was hinter der Idee des Oberstufenrealgymnasiums Maroltingergasse als Schulversuch für Leistungssportler steht und warum die Zusammenarbeit gerade mit den FIVERS so gut klappt…
FIVERS-HLA-Magazin: Hallo Harry! Am Freitag geht´s für das ORG Maroltingergasse nach Rouen/Frankreich, wo am Samstag dann die ISF-Schul-Weltmeisterschaft startet. Du bist der Einzige, der über Schul-WM-Erfahrung verfügt, für alle anderen ist es eine Premiere. Was erwartet Euch in Frankreich und wie sieht Deine bisherige Schul-WM-Bilanz aus?
Harald Grünanger: „Für mich persönlich wird die WM in Rouen bereits die vierte Schul-WM sein, wobei bislang ein starker vierter Platz das beste Resultat war. Auch vor zwei Jahren haben wir eine gute WM gespielt und ohne Niko (Anm. Bilyk) am Ende den zwölften Rang belegt, wobei wir den Einzug unter die Top acht nur um ein Tor verpasst haben.
Die Gegner sind bei einer Schul-WM natürlich immer eine gewisse Unbekannte und man weiß nie genau, was einen erwartet. Wir gehen aber natürlich davon aus, dass die Franzosen bei ihrer Heim-WM sicher ein Top-Team ins Rennen schicken und wir daher gleich in der Vorrunde mehr als nur einen Gradmesser haben werden. Außerdem ist in unserer Parallelgruppe Deutschland, die vor zwei Jahren das Turnier gewonnen haben und ein möglicher Gegner im Kreuzspiel sind, sodass wir sicherlich keine leichte Auslosung haben. Daher ist das erste Ziel, die K.o.-Phase, also die Top 8, zu erreichen. Und dann ist alles machbar.“
FIVERS-HLA-Magazin: Was zeichnet Eure diesjährige Schul-Auswahl aus?
Harald Grünanger: „Die Burschen sind technisch und taktisch unglaublich stark, super ausgebildet. Dazu kommt, dass unsere Spieler auch im körperlichen Bereich sehr fit sind, das haben die Testungen im Rahmen des 98er-Jugend-Nationalteams ergeben. Insgesamt haben sie im letzten Jahr nochmals einen großen Schritt vorwärts gemacht und bringen alles mit, um eine große Perspektive zu haben. Das sieht man ja auch daran, dass etliche dieser Spieler auch im 98er-Jugend-Nationalteam stehen. Insofern ist die Schul-WM natürlich auch eine tolle Möglichkeit, um die Eindrücke und Erfahrungen eines absoluten Großturniers für die reguläre EM im Sommer 2016 mit zu nehmen.“
FIVERS-HLA-Magazin: Das ORG Maroltingergasse ist ja in Rouen nicht nur mit dem Burschen-, sondern auch mit dem Mädchen-Team als Österreichs Vertreter qualifiziert. Wie läuft der „Sportzweig“ in der Maroltingergasse eigentlich ab? Und was ist die Idee dahinter?
Harald Grünanger (links am Foto mit FIVERS-Manager Thomas Menzl): „Die Idee hinter dem Schulleistungssportzentrum (Anm. SLSZ) ist, junge Sportlerinnen und Sportler in einem dualen System bestmöglich zu unterstützen und zu fördern. International gesehen ist eine sportliche Weiterentwicklung nur möglich, wenn man durch ein gezieltes Umfeldmanagement die optimalen Voraussetzungen für die jungen LeistungssportlerInnen bietet. Dazu gehören etwa zweimal tägliches Training, sportwissenschaftliche Trainingsplanung, Karriereplanung und so weiter. Andererseits wollen wir diesen ambitionierten SportlerInnen aber natürlich auch die Möglichkeit geben, die Matura zu absolvieren, zumal die Drop-out-Rate im Leistungssport hoch und ein zweites Standbein daher unerlässlich ist.
In der Praxis sieht das bei uns so aus, dass die Kooperationspartner Wochen- beziehungsweise Jahrestrainingspläne erstellen und wir das Training so individuell steuern können. Trainiert wird dann täglich am Vormittag, danach folgt ein Schulblock und am Abend ist dann wieder Zeit für das Sporttraining. Das ist natürlich ein dichtes Programm, weshalb die Oberstufe bei uns auch fünf Jahre dauert. Außerdem arbeiten wir ganz intensiv mit den einzelnen Sportfachverbänden zusammen (Anm. das SLSZ verfügt insgesamt über 26 Kooperationspartner). Dieses System hat sich seit über 20 Jahren bewährt und für einen beachtlichen internationalen Output gesorgt.“
Hier geht´s zur Webseite des SLSZ!
FIVERS-HLA-Magazin: Du warst selber Handballer in Österreichs oberster Spielklasse, hast viel Erfahrung als Trainer und Lehrer und hast selbst zwei Kinder. Wie wichtig ist Sport für die Entwicklung junger Menschen?
Harald Grünanger: „Viele Beispiele beweisen, dass Sport eine enorme Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung hat. Fokussierung, Leistungsbereitschaft, Kontinuität, Wille, Selbstmanagement – erlernt man als Sportler quasi spielerisch. Davon profitieren die jungen Menschen natürlich weit über den Sport hinaus. Und ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass diejenigen, die das auch in der Schule umsetzen können, sich auch im Leistungssport durchsetzen. Ein weiterer Grund, der für diese duale Form der Ausbildung spricht.“
FIVERS-HLA-Magazin: Letzte Frage: Die Zusammenarbeit zwischen dem Wiener Handballverband als Betreiber des Leistungsmodells im Allgemeinen und den FIVERS im Speziellen läuft seit Jahren ausgezeichnet. Auch jetzt stehen wieder etliche FIVERS-Spieler im Team für die Schul-WM. Wohl mehr als nur ein Zufall, oder?
Harald Grünanger: „Mit den FIVERS funktioniert dieses System sicherlich optimal. Die ausgezeichnete Jugendarbeit bei euch ist ja bekannt und Spieler wie Martin Abadir, Mathias Nikolic, David Brandfellner oder aktuell Nikola Bilyk beweisen, dass diese Kombination regelmäßig absolute Spitzenspieler hervorbringt. Sicher auch ein Verdienst von Sandra (Anm. FIVERS-Jugendleiterin Sandra Zapletal), deren Arbeit sich in diesem Bereich deutlich zeigt. Dass sie nun auch mit Auszeichnung die A-Lizenz absolviert hat, zeigt den Stellenwert und Professionalität der Nachwuchsarbeit bei den FIVERS. Sie in unser Schul-Team zu nehmen, war daher eine logische Konsequenz und ich hoffe, dass dies schon in Rouen Früchte tragen wird.“
FIVERS-HLA-Magazin: Danke fürs Gespräch, Harry! Und alles Gute in Frankreich!
Harald Grünanger: „Danke auch!“
Zur Person: Harry Grünanger war selbst aktiver Handballer in Österreichs höchster Spielklasse und spielte in Krems, Tulln, Innsbruck und Stockerau mit denen er 2x Cupsieger, Vizestaatsmeister wurde und ins Europacup-Viertelfinale einzog. Ab 1993 war er als Jugendtrainer bei Westwien tätig und betreute später auch die erste Mannschaft. Zudem war Grünanger kurze Zeit Co-Trainer von Österreichs Herren-Nationalteam und coachte zahlreiche Jugend- und Junioren-Nationalteamjahrgänge. Ist Inhaber der EHF Master Coach Lizenz und Mitglied des ÖHB-Ausbildungsstabes. Als Lehrer war er zunächst in der Astgasse (1140 Wien) tätig, ehe er ins ORG Maroltingergasse wechselte…
#ourtimeisnowRouen2K16
Österreichs Spieltermine bei der ISF-Schul-WM in Rouen/Frankreich:
Samstag, 12. März, 9.00 Uhr: Österreich vs. Polen
Sonntag, 13. März, 16.00 Uhr: Österreich vs. Slowakei
Montag, 14. März, 14.30 Uhr: Österreich vs. Frankreich
16.-18. März: Platzierungs- und Finalspiele
Alle Infos weiteren Infos zur ISF-Schul-WM 2016 gibt´s hier!
Die FIVERS wünschen den FIVERS-Youngsters sowie dem gesamten Schul-Team
alles Gute und eine erfolgreiche WM!
#FIVERS4AUSTRIA
Unterstützt wird die Reise übrigens vom Hotel am Stephansplatz, helvetia, LIFTMONT, at-visions, hummel, PALME Real Estate GmbH, Fa. Vuckovic, Fa. Hutecek, Freunde der Maroltingergasse, Theaterverein der Maroltingergasse, Förderverein für Leistungssportler/innen Wien, Elternverein Maroltingergasse, BV 1160 Wien, WHV Leistungsmodell, ÖHB.