„Insgesamt war es eine sehr souveräne Saison“, bilanziert HBA-Kreisläufer Stefan Stanzer, der nach dieser Saison die Handballschuhe an den Nagel hängen wird: „Das ist eine Entscheidung für meine Ausbildung und nicht gegen den Handball. Aber ich möchte mich in Zukunft einfach mehr auf meine Physik-Studium konzentrieren.“ Doch bevor er dies tut, haben wir mit ihm und Coach Michi Draca auf eine starke HBA-Saison zurück geblickt…
„Wir hatten eine noch jüngere Mannschaft als in der ersten HBA-Saison und haben trotzdem starke Ergebnisse erzielt“, hält Draca gleich zu Beginn der Nachbesprechung fest. Und auch Stefan Stanzer betont, dass sich „vor allem die jungen Spieler Jahrgang `96 super entwickelt haben.“ Trotzdem dauert es ein paar Wochen bis die jungen Fivers in der Saison 2014/15 so richtig ihren Rhythmus fanden: „Eigentlich war ich auch in den ersten Wochen mit unseren Leistungen nicht unzufrieden, aber unsere Gegner waren zu diesem Zeitpunkt einfach besser als wir“, blickt Draca auf einen sieglosen Oktober zurück. „Man darf aber nicht vergessen, dass Teams wie Ferlach, Bruck oder Trofaiach über einige Spieler mit HLA-Erfahrung verfügen.“
Sieges-Serie im November
Ein Fivers-Spieler der ebenfalls über reichlich HLA-Erfahrung verfügt ist Martin Fuger: Und da der 25-jährige Aufbauspieler im Herbst aufgrund des Lehrplans auf der Uni zeitweise aus dem HLA-Kader rutschte, nahm ihn Coach Draca gerne im jungen HBA-Team auf: „Obwohl wir nicht schlecht gespielt haben, war die sieglose Phase natürlich mental anstrengend. Mit Martin haben wir dann wieder an Stabilität gewonnen und so unseren Rhythmus gefunden.“ So folgten im November gleich vier Siege in Serie…
Heimsieg gegen Ferlach als Highlight
Das emotionale Saison-Highlight folgte dann aber im Dezember: Mit einem 30:26-Heimerfolg gegen Ferlach, den Tabellenführer und späteren Sieger des Grunddurchganges, bewiesen die Fivers-Youngsters endgültig ihre Qualität. Und das, obwohl Fuger längst wieder nur im HLA-Team auflief und das Team von Michi Draca einen Altersdurchschnitt von unter 20 Jahren aufwies. „Das war nicht nur emotional das schönste, sondern wahrscheinlich heuer auch unser bestes Spiel“, erinnert sich Stanzer gerne zurück. Und Draca bestätigt: „Das war sicher ein besonders schöner Erfolg“ und ergänzt: „Aber der Auswärtssieg in Vöslau oder das Unentschieden zuhause gegen Hollabrunn waren toll.“
„Das war geil!“
Doch Draca möchte den Fokus gar nicht so sehr auf einzelne Spiele lenken: „Wir haben diese Saison einige Spiele für uns entschieden, die auf Messers Schneide standen. Das war geil! So gesehen gibt es mehrere Spiele auf die wir wirklich stolz sein können.“ Oder wie es Stefan Stanzer formuliert: „Dass wir am Ende des Grunddurchganges nur knapp am Oberen Play Off vorbei geschrammt sind, zeigt wie stark unsere Saison war.“
Beinahe im Oberen Play Off, souverän im Unteren Play Off
In der Tat verpassten Stojanovic, Gonzalez & Co nur knapp (um zwei Punkte) den Einzug in das Obere Play Off. „Eigentlich war das Obere Play Off ja nicht unser Ziel. Aber wenn man dann so knapp dran ist, dann wollen die Spieler diese Sensation natürlich schaffen“ berichtet Draca. Er selbst sieht es aber durchaus positiv, im Endeffekt im Unteren Play Off gelandet zu sein: „Junge Spieler entwickeln sich in Druckspielen am besten – und die hatten wir im Unteren Play Off.“
Vorzeitiger Klassenerhalt
„Zu Beginn des Unteren Play Offs hatten wir drei Finalspiele, die wir alle gewonnen haben“, erinnert sich Draca nicht ohne Stolz an die Anfangsphase des Play Offs und den damit verbundenen vorzeitigen Klassenerhalt. „Auch danach hat die Einstellung der Spieler gepasst und unsere Leistungen waren auch in Ordnung, aber natürlich hat sich dann der Fokus vor allem innerhalb des Trainingsbetriebes auf die HLA- und HLA-U20-Mannschaft gerichtet“, erklärt Draca die letzten Saisonspiele.
Ausblick auf die kommende Spielzeit
„Wir werden sehen, wie sich die anderen Mannschaften verstärken und welche Spieler wir zur Verfügung haben. Aber wer die Fivers und meine Spieler kennt, der weiß, dass wir immer mehr wollen!“ blickt Draca bereits nach vorne: „Wir haben sicherlich an Reife dazu gewonnen und werden uns über den Sommer auch körperlich weiter steigern.“
Welche Spieler ihm nächstes Jahr in der HBA zur Verfügung stehen und wer in die HLA aufsteigt, ist derzeit jedoch noch nicht klar: „Ich kann mir vorstellen, dass etwa Ivan Martinovic immer mehr Richtung HLA-Team wandern wird. Oder auch Thomas Seidl, der ohnehin heuer schon hin- und her switchte. Auch Marin Martinovic und Vincent Schweiger könnten ein Thema für die HLA-Mannschaft werden. Und unsere Flügelspieler wie Benni Hirn, Max Riede und Alex Trzil haben sich ebenfalls gut entwickelt.“
Karriere-Ende von Stefan Stanzer
Wer jedenfalls nächste Saison nicht mehr dabei sein wird, ist Stefan Stanzer: „Sein Rücktritt tut schon weh. Er wird jedenfalls eine Leistungslücke hinterlassen und uns natürlich auch als Freund innerhalb der Mannschaft abgehen“, weiß Coach Draca die Klasse des scheidenden Kreisläufers zu schätzen. Stanzers Schritt dürfte aber wohl überlegt sein: Natürlich kann man nichts ausschließen, aber ein Comeback ist nicht geplant. Ich hatte eine tolle Handball-Zeit und viele schöne Momente bei den Fivers“, so der 23-Jährige. „Vor allem mein erstes HLA-Spiel 2012/13 in Linz, mein erstes HLA-Tor gegen Leoben kurz danach und der Gewinn der U17-Staatsmeisterschaft 2010 werden mir immer in Erinnerung bleiben.“
Und uns bleibt zu sagen…
… vielen DANK, lieber Stefan, für deinen Einsatz und die starken Leistungen für die Fivers!
… und herzlichen Glückwunsch an das HBA-Team zu einer tollen Saison!