Fünf Siege aus sechs Spielen, zuletzt gab es bei Bregenz Handball und beim HC LINZ AG so nicht zwingend erwartete Auswärtssiege. Die FIVERS bilanzieren deshalb mit Blick zurück auf den Start in die neue Saison durchaus positiv. Gleichzeitig wissen die Margaretner nur zu gut, dass es noch extrem viel Luft nach oben gibt.
Fotocredit Titelbild: Eva Manhart | Agentur DIENER
In den letzten Jahren taten sich die FIVERS in Auswärtsspielen beim HC Linz AG extrem schwer, musste man beispielsweise vor knapp einem Jahr eine Niederlage zur Kenntnis nehmen. Davon war letzten Samstag nichts zu bemerken: Die FIVERS bereiteten mit jeder Deckungsvariante und einem starken Wolfgang Filzwieser im Tor den Angriffsbemühungen des HC Linz AG große Probleme. Bereits mit Saisonbeginn wurde die offensive Deckungsvariante quer über das gesamte Feld als neues Fix-Element im FIVERS-Spiel etabliert, nach sechs Spielen verunsichert diese die Gegner immer mehr und treibt sie oft zu technischen Fehlern oder ins Zeitspiel.
Davon profitieren die seit Jahren schnellen Angriffsvarianten der Margaretner, die heuer vermehrt auch mit Einlaufvarianten und darauf folgenden Kreiszuspielen an die Flügelspieler ergänzt werden. Mit anderen Worten: Zum bereits bekannten Tempo-Tempo! – Spiel der FIVERS wurde eine derzeit noch unorthodox anmutende Defensivvariante etabliert, die sofort Druck auf den Gegner ausübt. Dafür braucht Peter Eckl einen breiten beweglichen Kader, der extrem gut aufeinander abgestimmt sein muss und im athletischen Bereich über 60 Minuten alles aus sich rausholen muss. Eckl hat derzeit deutlich mehr als 16 derartiger Spieler, die dieses System laufend weiter entwickeln und perfektionieren. Die FIVERS profitieren dabei extrem vom gut ausgebildeten Nachwuchs, der sich schon jung allwöchentlich in der ZTE HLA CHALLENGE beweisen muss. Das „Zweier-Team“ der FIVERS ist somit indirekt Teil der Einsermannschaft, liefert laufend hochwertige Ergänzung, wenn in der ZTE HLA MEISTERLIGA Kaderprobleme aufgrund von Verletzungen oder Erkrankungen auftauchen.
Die Länderspielpause will nun von beiden Kadern genutzt werden, um einige Blessuren und die in Margareten grasierende „echte Grippe“ hinter sich zu lassen. Am 22.10.22 geht es dann FIVERS-gerecht mit einer Doppelveranstaltung beider Teams weiter: Das MEISTERLIGA-Team trifft dabei auf den roomz JAGS Vöslau, das CHALLENGE-Team auf die Sportunion Leoben. Dass beide Teams alles dafür geben werden, um die volle Punktezahl aus beiden Spielen zu holen, versteht sich von selbst.
Bereits eine Woche später geht es für die FIVERS im EHF EUROPEAN CUP weiter und zwar mit einem zusammengelegten Doppel in der Heimhalle gegen das isländische Team KA-Heimilid Dalsbraut. Das Team aus dem Norden Islands ist in der viertgrößten Stadt der Insel Akureyri zu Hause und befindet sich derzeit mit zwei Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen im Mittelfeld der isländischen Liga. Die bekanntesten Handball-Namen der Isländer sind beispielsweise Alfreð Gíslason, Árni Þór Sigtryggsson oder Guðjón Valur Sigurðsson. Dass auch das aktuelle Team der Wikinger zu favorisieren ist, zeigt sich schon in der Tatsache, dass sie der Verlegung ihres Heimspiels nach Wien zugestimmt haben. Dadurch sparen sich am Ende beide Vereine viel Geld, im Unterschied zu anderen Sportarten erhalten die Vereine in den europäischen Bewerben im Handball (abseits der EHF Champions League) praktisch keine finanzielle Abgeltung durch den europäischen Verband.
Peter Eckl, FIVERS-Trainer zum bisherigen Saisonverlauf: „Wir haben uns Spiel für Spiel in die Saison hineingetastet, konnten zuletzt in Bregenz und Linz zulegen. Das Team arbeitet hart daran, neue Varianten in unserem Spiel voranzutreiben, dort besser zu werden, wo wir noch Schwachpunkte sehen. Die absurde zweite Hälfte in Krems hat hier einiges gezeigt. Diese Arbeit am Besserwerden macht Spaß, bringt uns auch als Team weiter. Wir haben keine extrem herausragenden Einzelspieler, unser Star ist das Team. Daran arbeiten wir jedes Training, wollen aus jedem Spiel die richtigen Lehren ziehen. Wohin die Reise heuer führen wird, wird man erst in den nächsten Wochen und Monaten sehen. Die Konkurrenz hat sich wesentlich verstärkt, wir beobachten dabei die arrivierten Vereine genauso wie jedes andere Team. Die Saison ist noch lange, unser Spiel braucht einen starken, einen breiten Kader. Gemeinsam mit dem Challenge-Team haben wir da weit über zwanzig Spieler, die grundsätzlich für die ZTE HLA MEISTERLIGA in Frage kommen und heuer wieder Teil von etwas Besonderem sein wollen.“
Tabellen & Ergebnisse ZTE HLA MEISTERLIGA-Team
Tabellen & Ergebnisse ZTE HLA CHALLENGE-Team