Die FIVERS wollten im Finalrückspiel nochmals alles in die Waagschale werfen, um ein drittes Entscheidungsspiel zu erzwingen. Gegen einen heute sehr gut disponierten ALPLA HC Hard ging dieses Ziel nicht auf. Die Vorarlberger holen einen verdienten 29:27-Auswärtserfolg und können damit den Meistertitel feilern.
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Bereits in den ersten Spielminuten zeigt sich die Vorarlberger Deckung stark, den FIVERS passieren zu viele Fehler im Aufbauspiel. Auch eine gute Leistung von Wolfgang Filzwieser verhindert nicht, dass sich Hard schnell mit einem Respektabstand von drei, vier Toren absetzt (2:6 – 9. Minute). Ungewöhnlich viele technische Fehler der FIVERS machen in dieser Phase einen wesentlichen Unterschied aus. Die Margaretner arbeiten sich zwar heran (8:9 – 20. Minute), der Ausgleich gelingt aber nicht. Knapp drei Minuten vor der Halbzeit steht es 11:12, dann bestrafen die Harder eine weitere Schwächephase der FIVERS mit einem 3:0-Lauf, in die Halbzeit geht es mit 11:15.
Der von den rund 300 Fans erhoffte Sturmlauf der FIVERS sofort nach Wiederanpfiff bleibt aus, Hard demoralisiert die FIVERS mit starker Deckung und großer Effizienz im Angriff. Die Vorarlberger ziehen förmlich davon, in der 40. Minute steht es 14:20, fünf Minuten später sogar 14:24.
Die Margaratner stellen daraufhin das Deckungssystem vollkommen um, spielen praktisch Manndeckung. Hard kommt daraufhin etwas aus dem Konzept, die FIVERS arbeiten sich schnell heran. In der 52. Minute verkürzt Fabian Glätzl auf 20:25, in der 56. Minute Lukas Hutecek auf 23:26. Nochmals keimt Hoffnung bei den Margaretnern auf. Rund dreieinhalb Minuten vor dem Ende verhindert Thomas Hurich den Anschlusstreffer der FIVERS, im Gegenspielzug sorgt Boris Zivkovic für ein wahrscheinlich endgültig entscheidenden 23:27 für Hard. In der Schlussminute können die FIVERS nochmals auf zwei Tore verkürzen, Endstand 27:29 – Hard ist nach einem starken Auftritt vollkommen verdient österreichischer Handballmeister 2021.
Vor dem Spiel wurde Lukas Hutecek zum zweiten Mal hintereinander zum „Handballer des Jahres“ geehrt, mit Eric Damböck und Nikola Stevanovic gibt es zwei weitere FIVERS, die es gemeinsam mit Hutecek in „Team des Jahres 2021“ geschafft haben. Vor dem Spiel gab es auch die offizielle Verabschiedung von Lukas Hutecek, Tobias Wagner und Nikola Stevanovic: Das Trio wechselt ins Ausland, wurde nochmals offiziell für die Verdienste bei den FIVERS geehrt.
Auch wenn die FIVERS an diesem Tag ALPLA HC Hard nicht Paroli bieten konnten, kann die Handballcity Margareten auf eine außergewöhnliche Saison 2020/21 zurückblicken: Supercup-Sieger (gegen Hard), Cup-Sieger (gegen Westwien), nun leider nur Vizemeister gegen Hard. Und natürlich eine herausragende Europa-Saison, wo man es als erstes österreichisches Team ins Achtelfinale der EHF European League geschafft hat.
Stimmen zum Spiel:
Dominik Schmid, ALPLA HC Hard: “Dieser Titel bedeutet uns sehr viel nach einer durchwachsenen Saison. Wir waren zwar nicht die beste Mannschaft über die gesamte Saison betrachtet, aber am Ende haben wir über unsere individuelle Klasse, wie ich denke, verdient den Meistertitel geholt. Wir waren die bessere Mannschaft, wollten diesen Sieg unbedingt. Deswegen sind wir verdient Meister. Unsere Deckung war sicher der Schlüssel zum Erfolg und auch im Angriff ist sehr viel gut gelaufen heute. Jeder der auf dem Feld, egal ob er auch nur kurz gespielt hat, hat alles für diesen Erfolg gegeben. Ich bin jetzt einfach nur ausgepowert und happy.“
Peter Eckl, Trainer HC FIVERS WAT Margareten: “Es waren heute die technischen Fehler die den Unterschied ausgemacht haben, besonders in der ersten Halbzeit. Wir haben zwar nochmals alles gegeben, aber wir haben es heute nicht geschafft, befreit aufzuspielen. Wir haben uns heute ein wenig selbst geschlagen. Auch wenn wir zwei von drei Titel geholt haben, sind wir jetzt natürlich enttäuscht. Wir haben in dieser Saison viel erreicht, aber ich denke wir hätten noch mehr erreichen können. Hard hat in der letzten viertel Stunde des ersten Finales und über ganz viel Zeit heute alles richtig gemacht, war der erwartet starke Gegner. Gratulation an Hard für die gezeigte Leistung, Gratulation zum Meistertitel.“
Hard Facts
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- Wurfquote
FIVERS: 68 Prozent (27 Tore aus 40 Würfen)
Hard: 58 Prozent (29 Tore aus 50 Würfen) - Siebenmeter-Statistiken
FIVERS: 1 Tor aus 2 Siebenmetern (50 Prozent)
Hard: 1 Tor aus 1 Siebenmeter (100 Prozent) - Torwart-Statistiken
FIVERS: Wolfgang Filzwieser 32 Prozent – 9 gehaltene Bälle aus 28 Würfen
FIVERS: Boris Tanic 9 Prozent – 1 gehaltener Ball aus 11 Würfen
Hard: Golub Doknic 27 Prozent – 8 gehaltene Bälle aus 30 Würfen
Hard: Thomas Hurich 20 Prozent – 1 gehaltener Ball aus 5 Würfen - Erfolgreiche Angriff
FIVERS: 47 Prozent (27 Tore aus 57 Angriffen)
Hard: 50 Prozent (29 Tore aus 58 Angriffen) - Bester Werfer:
Eric Damböck, FIVERS, mit 9 Treffern
- Wurfquote
spusu LIGA FINALSERIE
HARD vs FIVERS
Finale 1: Mittwoch, 2.6.2021
ALPLA HC Hard vs FIVERS WAT Margareten 28:27 (13:15)
Spiel 1 der „best of three“-Finalserie der spusu LIGA
auf LAOLA1
Finale 2: Montag, 7.6.2021
FIVERS WAT Margareten vs ALPLA HC Hard 27:29 (11:15)
Spiel 2 der „best of three“-Finalserie der spusu LIGA
auf LAOLA1
Werfer FIVERS: Eric Damböck (9), Nikola Stevanovic (4), Lukas Hutecek (4), Fabian Glätzl (2), David Brandfellner (2), Tobias Wagner (1), Vincent Schweiger (1), Marin Martinovic (1), Markus Kolar (1), Maximilian Riede (1), Thomas Seidl (1)
Werfer Hard: Dominik Schmid (8), Ivan Horvat (7), Luca Raschle (5), Robin Kritzinger (4), Boris Zivkovic (2), Nejc Zmavc (2), Lukas Schweighofer (1)