Drei Spiele sind für den HC FIVERS WAT Margareten in der Gruppenphase der EHF European League noch ausständig. Im ersten davon geht es ins eisige Russland. Das Abenteuer beginnt am heutigen Montag mit der Anreise, bei der die FIVERS in der Nacht mit prognostizierten minus 23 Grad in Tschechow Willkommen geheißen werden. Mit Bundesheer- und Thermounterwäsche ist man dafür gerüstet und hat auch gleich jede Menge „Höllenfeuer“ aus der Hollgasse mit im Gepäck für das erste von drei Endspielen im Kampf ums Achtelfinale Dienstagabend, 18:45 Uhr live auf ORF Sport+.
„Solche Temperaturen habe ich bislang erst einmal beim Skifahren auf über 3.000 Meter erlebt“, weiß FIVERS-Coach Peter Eckl was sein Team in der rund 60.000 Einwohner zählenden Stadt 80 Kilometer südlich von Moskau erwartet. Der EHF Master Coach ist selbst viel Outdoor unterwegs, daher bestens gerüstet für eisige Temperaturen. Von anderen weiß er, dass sie sich extra noch mit Thermounterwäsche eingedeckt haben für das Abenteuer. Oder wie Tobias Wagner die Bundesheer-Unterwäsche tragen: „Kälte macht mir eigentlich wenig aus. Bei -23 Grad gehe ich aber lieber auf Nummer sicher.“
Und natürlich nimmt man eine extra Portion Höllenfeuer aus der Hollgasse mit, denn weit wichtiger als die Anzeige des Thermometers ist das Spiel Dienstagabend. Die Chancen aufs Achtelfinale sind für die FIVERS intakt, die direkten Konkurrenten lauten Tschechow Medwedi und Fenix Toulouse. „Wir haben jetzt sowohl in der spusu LIGA als auch in der European League nur noch Endspiele. Wir sind richtig heiß“, so Tobias Wagner.
30:32 lautete das aus FIVERS-Sicht bittere Endergebnis Ende Oktober gegen den „russischen Bären“. Dem Gegner wurde dabei ordentlich eingeheizt. Bis zum Schluss hielt man das Spiel offen, Tobias Wagner: „Das war eine bittere Niederlage. Wir waren die bessere Mannschaft, hätten gewinnen können.“
Ein Plus ortet Peter Eckl im Spielrhythmus, den man nach mittlerweile zwei Partien in der spusu LIGA und einer in der European League, wieder erlangt hat. Allerdings hält der 44-Jährige fest: „Nach Russland zu fahren und davon auszugehen, dass wir punkten, wäre viel verlangt. Wir müssen über unsere Grenzen gehen. Im Vordergrund steht immer unsere Entwicklung und dass wir zeigen, dass wir zurecht in der Gruppenphase der European League stehen.“
Im Kampf um ein Achtelfinal-Ticket sind Tschechow und Toulouse die direkten Konkurrenten. Diesen Kampf nimmt man gerne an, Tobias Wagner: „Wir müssen in Tschechow oder Toulouse gewinnen um unsere Chancen zu wahren. Vorausgesetzt wir schlagen auch zuhause Metalurg. Im Herbst waren wir vielleicht noch zu unerfahren um gegen die Russen zu gewinnen. In den bisherigen sieben Spielen in der Gruppenphase sind wir gereift, wir sind mittlerweile abgebrühter und wissen um unsere Stärken. Wir wissen aber auch, dass wir gegen Teams wie Tschechow, die stärker einzuschätzen sind als wir, über unser Maximum gehen müssen.“
Mit im Gepäck ist auch Sergiy Bilyk, der wie schon in der erfolgreichsten Saison der FIVERS 2015/2016, gemeinsam mit Peter Eckl auf der Betreuerbank sitzen wird. „Er kennt die Spieler gut, gehört zum Betreuerteam und kann uns helfen etwaige Sprachbarrieren zu überwinden“, führt Peter Eckl aus.
Für das Abenteuer Russland ist man gerüstet. Jetzt heißt es nur noch den Frost abschütteln und dem Gegner einheizen.
EHF European League Gruppenphase – Gruppe A
Chekhovskie medvedi vs. HC FIVERS WAT Margareten
Di., 16. Februar 2021, 18:45 Uhr
Live auf ORF Sport+
