10 Runden, 16.000 Flugkilometer und unbezahlbare Erfahrungen. Für die FIVERS startet Dienstagabend, 20:45 Uhr live auf ORF Sport+, das Abenteuer EHF European League Gruppenphase. Dafür geht es zum Auftakt ins rund 700 Kilometer entfernte Plock nach Polen. Bei dem Champions League erfahrenen Verein ortet FIVERS-Coach Peter Eckl einige Parallelen zu den Gegnern aus der Qualifikation, Benfica Lissabon (POR) und BM Benidorm (ESP).
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Ein Monat keine Spiele – aufgrund diverser Coronavirus-Fälle in der polnischen Liga absolvierte Wisla Plock sein letztes Spiel am 20. September. Die FIVERS hingegen sind trotz der zuletzt erlittenen Niederlage gegen Sparkasse Schwaz Handball Tirol nahezu perfekt in die Saison gestartet und auch durch die Quali zur EHF European League-Gruppenphase englische Wochen gewohnt.
„Aufgrund der fehlenden Spielpraxis ist womöglich eine gewisse Unsicherheit im Spiel von Wisla Plock vorhanden“, hofft Coach Peter Eckl auf einen kleinen Vorteil für sein Team um aber postwendend zu revidieren: „Sie werden nach der langen Pause heiß sein.“
In den letzten Jahren hat Wisla Plock in der EHF Champions League mehrfach aufgezeigt, stand dabei auch im Achtelfinale. Im Sommer hatte man einige prominente Abgänge zu verzeichnen, verstärkte sich aber zielgerichtet. Das Team trägt die Handschrift ihres spanischen Trainers Xavi Sabaté.
In der Deckung ortet Peter Eckl Ähnlichkeiten zu Benfica Lissabon (POR), im Angriff zu BM Benidorm (ESP): „Sie kommen mit viel Tempo, spielen mit einer aktiven Deckung und das auf allen Ebenen nochmals um eine Klasse besser.“
Auch wenn ihr spanischer Coach aufgrund der ungewollten Zwangspause von einer schwierigen Situation spricht, so konnten die Polen die Zeit zur Regeneration nutzen. Sämtliche Spieler sind fit und auch bereits negativ auf COVID 19 getestet.
Fit und bis in die Haarspitzen motiviert sind auch die FIVERS, die um 3:30 Uhr in der Nacht auf Sonntag nach dem spusu LIGA-Spiel in Schwaz zuhause ankamen und gestern einen Tag frei hatten.
Heute Abend wird der Gegner per Video unter die Lupe genommen, ein Abschlusstraining abgehalten, ehe es morgen Vormittag mit dem Flieger nach Polen geht.
Im gesamten 5. Wiener Gemeindebezirk freut man sich auf die kommenden Wochen. „Es ist eine große Ehre und Freude, in der Gruppenphase der EHF European League zu spielen. Das wird für die gesamte Mannschaft eine unvergessliche Erfahrung“, so Manager Thomas Menzl.
Unvergesslich wird es auch für Kapitän Markus Kolar, der mit 36 Jahren erstmals in der Gruppenphase eines internationalen Bewerbs steht: „Die Dinge im Leben scheinen immer dann zu geschehen, wenn man sie am wenigsten erwartet.“
Gesamtes Umfeld gefordert Orlen Wisla Plock ist gespickt mit Spielern aus Ungarn, Spanien, Kroatien, Schweden, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Frankreich und natürlich Polen. Dem gegenüber steht die FIVERS-Schmiede, mit ausschließlich österreichischen Spielern. Die kommenden englischen Wochen werden nicht nur für die Spieler eine Herausforderung, das gesamte Umfeld ist dabei gefordert. Speziell die Physiotherapeuten. „Wir wollen uns weiterentwickeln und das ist die beste Gelegenheit. Wir kennen die Situation aus der Quali und sind dort erfolgreich durchgekommen. Das gilt es wieder zu schaffen. Das wird nicht leicht, aber wir wussten, was auf uns zukommt“, stellt Peter Eckl klar.
Wozu die FIVERS imstande sind, stellte man in der Quali eindrucksvoll unter Beweis. Nicht zu unrecht schließt der FIVERS-Coach mit folgenden Worten ab: „An einem guten Tag sind wir für jeden Gegner unangenehm. Wir wissen aber auch, wie schwer es ist, einen perfekten Tag zu erwischen. Wir spielen ohne Druck und werden wie gewohnt alles rein werfen.“