Nach Monaten der Abstinenz wagte der österreichische Handball als allererste Indoorsportart in Österreich den Schritt zurück in die Normalität: Im spusu LIGA SUPERCUP trafen die FIVERS WAT Margareten auf den ALPLA HC Hard. Im engen Spiel setzten sich die Wiener erst in den letzten Minuten mit 28:24 durch und holen gewinnen damit ihren vierten SUPERCUP-Titel.
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Buzzerbeater zur Halbzeit
Tobi Wagner hat den Spin
Golub Doknic: Business as usual
Die FIVERS haben anfangs Probleme mit der aggressiv agierenden Deckung von ALPLA Hard, auch Golub Doknic im Vorarlberger Tor kann sich gleich zu Beginn mehrfach auszeichnen. Hard führt 3:1, ehe die Gastgeber sich stabilisieren und in der 9. Minute zum 3:3 ausgleichen können. Auch FIVERS-Tormann Wolfgang Filzwieser ist in der Partie angekommen, entschärft wie zuvor Doknic einen 7-Meter. In der 16. Spielminute gehen erstmals die FIVERS in Führung: Tobias Wagner trifft zum 6:5. Die Margaretner spielen in dieser Phase die Harder Deckung das eine und andere Mal mit gut vorgetragenen Aktionen aus, das 7:5 durch Fabian Glätzl fällt dann per 7-Meter.
Neo-Hard-Coach Mario Bjeljis unterbricht den FIVERS-Lauf mit einem Timeout in der 18. Minute. Hard tut sich auch nach dieser Pause gegen die nun gut organisierte Margaretner Deckung schwer. Filzwieser hält den nächsten Ball und Eric Damböck erhöht in der 20. Minute auf 8:5 für die Wiener. Lukas Schweighofer trifft dann erstmals wieder im Nachwurf seines 7-Meters für Hard, Boris Zivkovic verkürzt in der 24. Minute auf 9:7. Im FIVERS-Angriff schleicht sich ein gewisser Schlendrian ein, Hard nutzt die Situation und Luca Raschle verkürzt vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff auf 10:9. Jetzt reicht es auch Peter Eckl, er verschafft seinem Team eine kurze Auszeit. Der Angriff bringt nichts ein und es liegt am sensationellen Filzwieser, der zwei freie Würfe der Harder hintereinander entschärft, dass Hard vorerst nicht ausgleichen kann. Das 10:10 gelingt dann Boris Zivkovic eine Minute vor der Pause. Nervenstärke zeigen dann die Gastgeber: Lukas Hutecek erhöht auf 11:10, Filzwieser hält den nächsten Ball und mit einer schnellen Kombination erhöht Marin Martinovic sogar zum 12:10-Pausenstand.
Hard versucht gleich nach Wiederanpfiff diesen Rückstand wieder auszumerzen und das gelingt auch: Ivan Horvath gleicht in der 34. Minute zum 14:14 aus, in einer intensiven Phase können die FIVERS aber wieder um zwei Tore vorlegen (16:14, 38. Minute). Hard erhöht nochmals die Anstrengungen in der Deckung, die FIVERS zeigen Wirkung und müssen immer wieder ins Zeitspiel. Dort zeigen sie sich aber sehr effizient, Fabian Glätzl trifft in der 41. Minute zum 18:16, umgehend verkürzt der heute starke Zivkovic aber wieder um ein Tor.
In dieser Tonart geht es weiter: Aggressive Harder Deckung, effiziente FIVERS-Kombinationen, schnelle Harder Anschlusstreffer. Die FIVERS legen zwei Tore vor, Hard verkürzt auf minus 1. Dann muss Nejc Zmajc nach seiner dritten 2-Minutenstrafe endgültig vom Feld, der FIVERS-Angriff landet aber am Pfosten. Bjeljis nimmt das Timeout, wittert seine Chance auf den Ausgleich, es steht 22:21 für die FIVERS. Der erste Harder Angriff verebbt im Zeitspiel, der darauffolgende der FIVERS an einem technischen Fehler. Hard macht es den FIVERS gleich und Tobias Wagner kann ins leere Tor zum 23:21 für die Wiener erhöhen (50. Minute). Hutecek erhöht auf 24:21, Horvath verkürzt. Sieben Minuten vor dem Ende steht es 24:22 für den Gastgeber, das Spiel kommt in die alles entscheidende Phase. Vier Minuten vor dem Ende trifft Nikola Stevanovic zum 26:24, Hard vergibt im Angriff. Als Lukas Hutecek in der 57. Minute zum 27:24 erhöht, nimmt Hard nochmals ein letztes Timeout. Der Harder Angriff scheitert an Wolfgang Filzwieser und Doknic hält einen 7-Meter. Tobias Wagner erhöht dennoch auf 28:24 und stellt damit den Endstand her.
Die FIVERS WAT Margareten holen aufgrund einer konsequenten und in entscheidenden Phasen mit viel Spielwitz ausgestatteten Leistung den verdienten Sieg im spusu LIGA SUPERCUP 2020 und damit den ersten Titel der noch jungen Saison.
Markus Kolar, FIVERS-Kapitän: „Man hat gemerkt, dass wir in der Abstimmung noch einiges besser können und das wir konditionell noch nicht ganz dort sind, wo wir hingehören. Es war ein hartes Spiel auf beiden Seiten, mit viel Emotion, aber auch vielen Fehlern. Das Spiel in Lissabon war vielleicht ein kleiner Vorteil für uns und natürlich freuen wir uns über diesen Titel.“
Lukas Schweighofer, ALPLA HC Hard: „Schade, wir sind an vielen vergebenen Möglichkeiten gescheitert. Und sind dabei immer um ein Tor hinten gewesen. Wenn der Ausgleich geglückt wäre, dann hätte nochmals der berühmte Ruck durchs Team gehen können. Das ist nicht gelungen, deshalb haben wir dieses Spiel verloren. Die Niederlage tut weh, vor allem, da wir es selbst in der Hand hatten.“
Peter Eckl, FIVERS-Trainer: „Wir sind natürlich sehr zufrieden, haben in den entscheidenden Phasen alles richtig gemacht. Stark war wieder Wolfgang Filzwieser, auch die Deckung hat recht gut gearbeitet. Dass wir dann, wo es enger wurde, die Tore gemacht haben, hat natürlich den Unterschied ausgemacht. Wir haben genug Eigenfehler gemacht, haben das Potential noch besser zu spielen. Das gilt auch für Hard. Im Angriff hat sich das Tempospiel bezahlt gemacht und wir konnten viel wechseln. Für uns ist es der erste Titel, einer der nach den letzten schwierigen Wochen so richtig gut tut.“
Lukas Hutecek, HC FIVERS WAT Margareten: „Es ist schön wieder vor den eigenen Fans zu spielen und diesen Sieg zu feiern. Wir waren vielleicht schon ein wenig mehr im Spielrhythmus durch unsere Partie gegen Lissabon. Ich denke, am Ende waren wir auch die bessere Mannschaft.“
Risto Arnaudovski, Co-Trainer ALPLA HC Hard: „Am Ende waren die FIVERS vielleicht ein bisschen besser. Kleinigkeiten haben den Unterschied ausgemacht. Wir haben zu viele Tore von der Mitte bekommen. Das war mit ein Grund für die Niederlage.“
HC FIVERS WAT Margareten vs. ALPLA HC Hard 28:24 (12:10)
Mi., 2. September 2020, Wien Hollgasse
Werfer HC FIVERS WAT Margareten: Lukas Hutecek (7), Tobias Wagner (5), Fabian Glätzl (4), Marin Martinovic (4), Eric Damböck (2), Nikola Stevanovic (2), Markus Kolar (2), Max Riede (1), David Brandfellner (1)
Werfer ALPLA HC Hard: Boris Zivkovic (8), Ivan Horvat (6), Marko Krsmancic (4), Thomas Weber (2), Luca Raschle (1), Nejc Zmavc (1), Paul Schwärzler (1), Lukas Schweighofer (1)