Die für die Anreise nach Österreich notwendigen PCR-Tests ergeben beim spanischen EC-Gegner BM Benidorm sechs positive Covid-19-Fälle. Das für Dienstag, 29.9.2020, in Wien geplante Entscheidungsspiel um den Aufstieg die Gruppenphase der European League musste abgesagt werden, da die spanischen Gesundheitsbehörden die Ausreise aus Spanien unterbanden und über unseren EC-Gegner die Quarantäne verhängten. Wie es nun weiter geht, entscheidet die European Handball Federation (EHF).
Das Team von BM Benidorm durfte aufgrund der Vorgaben der spanischen Gesundheitsbehörden nicht das Land verlassen, befindet sich nach Aussagen des Vereinsmanagements für 10 Tage in häuslicher Quarantäne. Gerne wäre man natürlich am Sonntag nach Wien geflogen, Hotel und sämtliche anderen Arrangements wurden bereits dafür mit den FIVERS organisiert.
Bitter für die Spanier: Obwohl die Gesundheitsbehörden des Comunitat Valenciana nach den positiven Tests zwei negative Testrunden für das gesamte Team durchgeführt haben (einen letzten Freitag, einen weiteren am Samstag), wurde per Amtsentscheid beschlossen, dass das gesamte Team eine 10-tägige Quarantäne einhalten muss. Diese Quarantäne gilt somit bis zum nächsten Wochenende. Der Club hat bis zur letzten Sekunde vergeblich versucht, diese Position zu lockern, wollte mit den nicht positiv getesteten Spielern nach Wien anreisen.
Selbst mit dem Eingreifen mehrerer Behörden wie des Präsidenten des spanischen Handballverbandes Francisco Blázquez, des Ligapräsidenten Javier Tebas und des Bürgermeisters von Benidorm Toni Perez war es nicht möglich, die Gesundheitsbehörden zur Durchführung einer dritten Testrunde zu bewegen. Der Handballclub Benidorm hat im vergangenen Monat nach Eigenangaben bis zu acht Tests für Covid-19 durchgeführt, die bis zur für die Wien-Anreise notwendig gewordenen umfassende Testrunde am letzten Donnerstag negativ ausgefallen sind.
Eine äußerst unangenehme Situation für alle Beteiligten und damit auch für die FIVERS. Die Spanier müssten in Wien einen 34:31-Vorsprung aus dem Hinspiel verteidigen, die FIVERS wiederum hätten berechtigte Chancen auf den erstmaligen Aufstieg eines österreichischen Teams in einen Hauptbewerb des europäischen Handballs seit langer Zeit. Nun sind die EHF-Gremien am Zug: Sie müssen entscheiden, wie mit der verfahrenen Situation umgegangen wird. Das Regulativ ist an sich eindeutig: Kann ein Team nicht zur angesetzten Zeit ein Bewerbspiel absolvieren, so ist es mit 12:0 für den Gegner zu werten.
In Zeiten von Covid-19 ist diese klare Bestimmung jedoch differenzierter zu beurteilen, braucht es Fingerspitzengefühl. Eine Verschiebung um etwa eine Woche wäre grundsätzlich denkbar, wenngleich dafür natürlich die Spanier in einer abermaligen Testrunde allesamt „negativ“ sein müssten. Kaum auszudenken wäre etwa folgendes Szenario: Einige wenige Spieler haben dann positive Tests, andere sind negativ – wie ist dann zu verfahren? Die Gruppenphase der EHF European League startet am Dienstag, 20. Oktober 2020. Bis dahin ist nicht viel Zeit, da auch dafür entsprechende Vorbereitungen zu treffen sind.
Thomas Menzl, FIVERS-Manager: „Zuallererst ist dem Team von BM Benidorm zu wünschen, dass alle erkrankten Personen so schnell wie möglich wieder gesund werden. Das ist das allerwichtigste. Dann ist es für uns genauso wie für Benidorm wichtig, dass der EHF schnell eine klare Entscheidung trifft. Natürlich wollen wir uns auf sportlichem Wege für die Gruppenphase der EHF European League qualifizieren, unser ganzer Verein fiebert dem entgegen!“