Zwei Tage nach der Niederlage im Wiener Derby mussten die FIVERS im abschließenden Spiel der Hauptrunde gegen den starken SC kelag Ferlach ran. Die Kärntner konnten befreit aufspielen, haben sie doch bereits am Freitag ihr Ticket für die Bonusrunde der spusu LIGA gebucht. Für die FIVERS ging es ein kleines bisschen um Wiedergutmachung, die Derbyniederlage sollte schnell aus den Köpfen raus. Die zwei Punkte bleiben in Wien, die FIVERS gewinnen verdient mit 35:30, auch wenn Ferlach zu Beginn stark spielt und sich kurz vor dem Ende ordentlich gegen die Niederlage stemmt.
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HAPPY FERLACH. Der SC kelag Ferlach kann sich bereits jetzt darüber freuen, dass man als „Überraschungsteam der Hauptrunde“ in die aktuelle Handballbilanz eingehen wird. Erstmals erreicht man die Bonusrunde der spusu LIGA, hatte am Weg dorthin während der gesamten Herbstsaison mit Verletzungen und einem unglücklichen Abgang von Star-Torwart Gorazd Skoff zu kämpfen. Die FIVERS wollten in diesem Spiel natürlich die knappe Derby-Niederlage mit einer starken Leistung aus ihren Köpfen verbannen und gleichzeitig für die knappe 25:26-Auswärtsniederlage bei den Kärntnern Revanche nehmen.
ZWEI TEAMS AUF AUGENHÖHE. Die Partie beginnt sehr ausgeglichen, bei beiden Teams gibt es in den ersten zwanzig Spielminuten zwei starke Torhüter zu sehen, die jeweils rund 40 Prozent gehaltene Bälle vorweisen können. Die FIVERS können sich in Minute 20 erstmals leicht absetzen, gehen da durch Herbert Jonas mit 11:8 in Führung. Die Kärntner arbeiten sich aber wieder heran, Rok Golcar verkürzt in der 26. Minute auf 12:13. Die Gastgeber überwinden aber diese Schwächephase postwendend und ziehen mit einem kleinen 3:0-Lauf wieder auf 16:12 davon. Ferlach-Coach Barisic nimmt deshalb zwei Minuten vor dem Pausenpfiff das Timeout, Herbert Jonas erzielt trotzdem gleich nach Wiederanpfiff das 17:12 für die FIVERS. Mathias Rath kann für Ferlach noch verkürzen, in die Pause geht es mit 17:13 für die Gastgeber. Möglicherweise ein Novum in der spusu LIGA: Mit Wolfgang Filzwieser (42 Prozent gehaltene Bälle in Hälfte 1, insgesamt 33 Prozent) und Ivan Budalic (35 Prozent in der ersten Halbzeit, insgesamt dann 23 Prozent) begegnen sich heute nicht nur zwei starke Torhüter. Sie haben auch beide in der ersten Spielhälfte bereits eine 2-Minuten-Strafe zu Buche stehen. Das kommt bei einem Goalie schon mal vor, dass es gleich zwei gegnerische Torhüter in ein und dem selben Spiel erwischt, ist wohl eher selten.
FERLACH BEMÜHT – FIVERS GELASSEN. Nach Wiederanpfiff zu den zweiten 30 Minuten ändert sich vorerst nicht viel am Vier-Tore-Vorsprung der FIVERS aus Hälfte Eins. Hüben wie drüben sind die Angriffsspiele erfolgreich, dann hält Filzwieser zwei Bälle und die FIVERS können bis zur 40. Minute mit daraus resultierenden schnellen Toren auf eine komfortable 24:18-Führung verweisen. Als es kurz danach sogar 26:19 für die Margaretner steht, nimmt Barisic in der 42. Minute das logische Timeout für den SC kelag Ferlach. Die Kärntner können sich nachher etwas stabilisieren und arbeiten sich wieder leicht an die FIVERS heran. Stark auf Ferlacher Seite heute der ehemalige Margaretner Adonis Gonzalez-Martinez (insgesamt 8 Tore), der in der 49. zum 25:29 aus Sicht der Gäste verkürzt. Ab der 50. Minute kommt dann nochmals richtig Spannung auf: Zuerst trifft Mathias Rath und dann Florian Ploner, es steht wie aus dem Nichts und noch neun Minuten vor dem Abpfiff nur mehr 30:27 für die FIVERS.
Marin Martinovic erhöht aus der Distanz auf 31:27, der nächste Kärntner Angriff bringt nichts ein. Nach dem FIVERS-Timeout kann Vincent Schweiger per 7-Meter auf 32:27 stellen, noch sind sechs Minuten auf der Uhr. Ferlach riskiert viel, bringt den zusätzlichen Feldspieler. Davon profitieren die FIVERS, erzielen durch Nikola Stefanovic das 33:27. Leander Krobath verkürzt wieder für Ferlach, Filzwieser hält danach wieder einmal souverän und als Lukas Hutecek drei Minuten vor dem Spielende auf 34:28 stellt, ist die Sache zugunsten der FIVERS gelaufen. Das Spiel endet mit einem verdienten Heimsieg der Margaretner, am Ende steht ein 35:30 auf der Anzeigetafel.
EINE SPANNENDE BONUSRUNDE STEHT BEVOR. Damit überwintern die FIVERS mit zwei Punkten Vorsprung auf den ALPLA HC Hard, der sich im Parallelspiel bei Sparkasse Schwaz Handball Tirol durchsetzen konnte. Die Bonusrunde der spusu LIGA verspricht Spannung: Mit Start im Februar wird der Vorsprung der FIVERS als Sieger der Hauptrunde vollkommen unabhängig von den Außentemperaturen nochmals schmelzen: Übrig bleibt gegenüber dem Vorjahrsvizemeister Hard ein Pünktchen, zwei gegenüber dem Vorjahrsmeister aus Krems. Gegenüber Ferlach und Schwaz ist der Vorsprung nach der Punkteteilung mit vier Punkten nur unmerklich größer. Mit anderen Worten: Das wird ein heißes Handballfrühjahr, jedes Spiel wird über die Tabellenspitze und damit eine gute Ausgangsposition für die finale KO-Phase der Meisterschaft entscheiden.
DIE FIVERS BEDANKEN SICH BEI IHREM TOLLEN PUBLIKUM FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG UND FREUEN SICH AUF EIN SPANNENDES HANDBALLFRÜHJAHR IN DER spusu LIGA und spusu CHALLENGE!
spusu LIGA, 18. Runde – 17:00 Uhr (U20: 19:00 Uhr)
Schiedsrichter: Zlatan Gradincic | Bernhard Seidler
U20 BEENDET MEISTERSCHAFT MIT SILBERMEDAILLE BEIM NATIONALEN U20-BEWERB!
Für das von Michael Gangel betreute U20-Team endete die Meisterschaft mit der Silbermedaille im nationalen U20-Bewerb. Das abschließende Spiel gegen den SC kelag Ferlach wurde klar mit 36:20 gewonnen. Die FIVERS-U20 spielte wie in den letzten Jahren selten bis nie in ihrer nominellen Bestbesetzung (nominell: Jahrgang 1999 und jünger, bis zu drei Spieler des Jahrgangs 1995 zulässig). Daraus resultierten leider einige Niederlagen, WESTWIEN holte daraufhin mit zwei Punkten Vorsprung auf die FIVERS den Titel. Kein Beinbruch: Hatte man doch zuletzt im Wiener Derby mit fast normaler Besetzung gleich mit 33:22 gegen den U20-Meister die Nase vorne. Wie auch immer: Im Frühjahr wird nur mehr „reduziert“ gegen die LIGA-Gegner in der Bonusrunde und der Qualifikationsrunde gespielt. Da die Westwiener „unten“ spielen, kann es erst wieder im Rahmen des finalen U20-Cup-Berwebs gegen Ende der Saison zu einem erneuten Aufeinandertreffen kommen.