Mit einem Alterschnitt von etwas mehr als 22 Jahren holen die FIVERS WAT Margareten gegen den größten Konkurrenten der letzten Jahre Alpla HC Hard ein doch etwas unerwartetes Remis. In Vorarlberg – wohlgemerkt.
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BEIDE TEAMS MIT LANGER AUSFALLSLISTE. Vytas Ziura, Markus Kolar, Boris Tanic, Max Riede, Leander Brenneis und der im Sommer neu dazugekommene Doruk Pehlivan – so lange war die Ausfallsliste der FIVERS in Hard. Fakt ist, dass vom in Hard aufgebotenen Team gleich elf Spieler heuer noch in der U20 spielberechtigt wären, sie sind Jahrgang 1995 oder jünger. Was wo anders für große Verunsicherung sorgt, entlockte Peter Eckl am Tag vor dem Spiel folgenden Satz: „Auch wenn es komisch klingt: Ich bin schon gespannt, was dabei rauskommt und freu mich drauf!“ Im Nachhinein ist zwar leicht reden, aber seine Vorfreude war berechtigt. Auch Hard musste mit Dominik Schmid, Gerald Zeiner und Risto Arnaudovski drei Leistungsträger verletzungsbedingt vorgaben, kurz nach Spielbeginn kam mit Ivan Horvath der nächste wichtige Aufbauspieler dazu. Für Hochspannung im Handball-Schlager war trotzdem gesorgt, beide Teams lieferten sich einen engen Kampf über 60 Minuten. Die FIVERS halten vom Anpfiff an dagegen, lassen sich auch nicht durch die gewohnt euphorische Zuschauerkulisse von einem beherzten Auftreten abhalten. Bis zur 20. Minute liegt man immer einen Treffer in Front, in der 23. Minute gelingt Hard durch Konrad Wurst erstmals das plus 1 zum 10:9. In die Halbzeit geht es mit 13:12 für die Vorarlberger, schon dieser Zwischenstand zeigt, dass sich bei beiden Teams bis dahin in erster Linie die Deckungsreihen hervortun konnten.
KRIMI BIS ZUM ENDE. In dieser Tonart geht es auch weiter. Kein Team kann sich absetzen, nun sind es die Margaretner, die immer wieder ausgleichen. Ganz stark zeigte sich an diesem Mittwochabend einmal mehr Wolfgang Filzwieser, der im Verband mit solider Deckungsarbeit rund um Tobias Wagner und Thomas Seidl zu Höchstform aufgelaufen ist. Treffsicher erwiesen sich David Brandfellner und Marin Martinovic (je 5 Tore) sowie Vincent Schweiger (4 Tore). Der wieder starke Youngster Lukas Hutecek hatte kurz vor dem Spielende noch das Siegestor im Wurfarm, alleine Hexer Golub Doknic verhinderte mit einem starken Reflex das plus 1 für die FIVERS. Mit dem Punkt aus dem 24:24-Remis sind die Margaretner aber sehr zufrieden, hatte auch Hard doch noch einen Angriff, der aber ereignislos blieb. Eines hat sich aber gegen die Vorarlberger jedenfalls gezeigt: Egal wer für die FIVERS am Parkett steht – wenn der Kampf um jeden Ball und jeden Zentimeter Hallenboden aufgenommen wird, ist die FIVERS-Bank scheinbar unendlich lang und kann jedes andere Team der LIGA fordern. Dieser FIVERS-Spirit wird in den nächsten Wochen und Monaten mehr als gefragt sein: Schon nächsten Freitag wartet das Wiener Derby, kommt die SG Handball Westwien in die Hollgasse.
THOMAS HUEMER – ALPLA HC HARD: „Der zusätzliche Ausfall von Ivan Horvat in der 12. Minute war schwer zu verkraften. Ich habe Respekt vor der Mannschaft. Sie hat unheimlich viel Moral bewiesen.“
MICHAEL GANGEL – FIVERS-CO-TRAINER: „Es war ein großer Kampf auf beiden Seiten. Die Deckungsarbeit stand im Vordergrund. Das Unentschieden ist meines Erachtens gerecht.“
ALPLA HC Hard vs. HC FIVERS WAT Margareten 24:24 (13:12)
Werfer ALPLA HC Hard: WURST K. (5), WEBER T. (4), ZIVKOVIC B. (4), RASCHLE L. (4), Horvat I. (2), Surblys T. (2), SCHMID M. (1), Zmavc N. (1), KNAUTH M. (1)
Werfer HC FIVERS WAT Margareten: BRANDFELLNER D. (5), MARTINOVIC M. (5), SCHWEIGER V. (4), HUTECEK L. (3), JONAS H. (3), WAGNER T. (2), NIKOLIC M. (1), SEIDL T. (1)
SPIELSTATISTIK via spusu Matchcenter:
U20: GANGEL-BOYS HALTEN MIT STARKER LEISTUNG TABELLENFÜHRUNG
Die „echte U20“ der FIVERS dominierte die Alterskollegen aus Hard nach Belieben und konnte deshalb einen klaren 39:30-Auswärtssieg mit nach Hause nehmen. Dieser reale Erfolg wurde im Nachhinein dann sogar mit 12:0 für die FIVERS strafverifiziert, da die Harder einen nicht einsatzberechtigten Spieler eingesetzt haben. Die doppelt bestätigten zwei Punkte waren ganz wichtig: Im Wiener Derby gegen Westwien kommt es schon nächste Woche zum ersten Showdown um den österreichischen Meistertitel. Auch wenn die LIGA-Hauptrunde noch lange dauert, nächsten Freitag gerade erst die 7. Runde ausgespielt wird, hat das Derby richtungsweisenden Charakter: Gewinnen die FIVERS, sind sie zumindest drei Punkte vor Westwien; verlieren sie, dann eben nicht.