Die SG Insignis WESTWIEN ließ nichts unversucht, forderte den großen Favoriten ALPLA HC Hard bis aufs Äußerste. Am Ende setzten sich die Harder nach einem intensiven und extrem engen Spiel in der Verlängerung mit 31:30 durch.
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Nachdem WESTWIEN in der Overtime gegen die FIVERS WAT Margareten mit 28:27 die Nase vorne hatte, war auch für Hard klar, dass das Cup-Finale alles andere als eine leichte Angelegenheit wird. Hard konnte sich in den ersten Spielminuten anfangs leicht absetzen (5:2 – 8. Minute) und diesen Vorsprung bis zur 22. Minute sogar auf ein komfortables plus 5 ausbauen (13:8). Dann erhält der „offensiv verteidigende“ Doknic eine Zweiminutenstrafe und WESTWIEN nutzt die verbleibende Zeit bis zur Halbzeitpause, um sich Tor um Tor heranzukämpfen. Hard gelingt bis zum Pausenpfiff kein Treffer mehr, WESTWIEN gleicht aus und die beiden Teams gehen mit einem 13:13 in die Pause.
In der zweiten Hälfte legten beide Teams nochmals an Intensität zu: Die Deckungsreihen agieren mit hoher Aggressivität, mehrere Zeitstrafen auf beiden Seiten sind die logische Konsequenz. Hard liegt in dieser Phase des Spiels immer um ein, zwei Tore vorne, WESTWIEN kämpft sich dank des überragend aufspielenden Olaffur Ragnarsson zurück und gleicht immer wieder aus.
15 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit steht es 20:20, in der 54. Minute 23:23. Marko Tanaskovic bringt Hard wieder in Führung und Golub Doknic verschafft den Vorarlbergern mit einem starken Save die Chance auf das plus 2. Sandro Uvodic steht Doknic um nichts nach und Sebastian Frimmel kann knapp drei Minuten vor dem Ende im schnellen Konter wieder ausgleichen. Gabor Hajdu muss für zwei Minuten raus und Uvodic sorgt mit zwei Monstersaves für Jubelstimmung im Westwiener Fansektor. Petr Hrachovec zückt sofort die Timeout-Karte, will sein Team nochmals sortieren: Dominik Schmid sorgt für das 25:24. Olaffur Ragnarsson gleicht 90 Sekunden vor dem Abpfiff aus, dann muss Jelinek aber für den Rest der Spielzeit eine Zeitstrafe absitzen. Domagoj Surac nützt die Überzahl, bringt Hard 50 Sekunden vor dem Ende wieder in Führung und Hannes Jonsson nimmt das logische Timeout. Hard entscheidet sich für Manndeckung, Lukas Herburger fasst 15 Sekunden vor Abpfiff eine Zeitstrafe aus. Dann passiert Sekunden vor Ende der regulären Zeit das Unerwartete: Viggo Kristjansson gleicht nochmals aus – 26:26 – es geht in die Verlängerung.
Ragnarsson zeigt sofort nach Wiederanpfiff wieder auf und bringt WESTWIEN erstmals in diesem Spiel in Führung. Uvodic vereitelt den Harder Angriff und in höchster Zeitnot sorgt wieder Ragnarsson für das plus 2. Keine zehn Sekunden später trifft Herburger für Hard. Dann muss Surac raus, Doknic zeichnet sich gegen Frimmel aus. Westwien erkämpft sich im folgenden Angriff der Harder den Ball und Frimmel trifft ins leere Vorarlberger Tor. Mit 29:27 geht es für die Wiener in die kurze Pause. Luca Raschle kann auf 29:28 verkürzen, Doknic hält daraufhin Hard im Spiel. In der 67. Minute muss Viggo Kristjansson mit der dritten Zwei-Minutenstrafe vom Feld. Zuerst hält Uvodic, im Konter fängt Doknic einen Ball ab und der Gegenkonter landet zum 29:29-Ausgleichstreffer im Westwiener Tor. Wieder hält Doknic und Surac bringt die Harder mit 30:29 in Führung. Julian Schiffleitner bekommt zusätzlich eine Zeitstrafe und die Wiener müssen für kurze Zeit in die doppelte Unterzahl. Wieder ist es Ragnarsson, der mit seinem 13. Tor für den Ausgleich sorgt. Michi Knauth trifft zum 31:30, im Gegenspielzug sorgt Surac für Aufregung, reisst Mladen Jovanovic nieder und erhält Rot. Westwien fordert 7-Meter, gegeben wird ein Freiwurf, der nichts mehr einbringt. Hard jubelt über den vierten Cup-Titel der Vereinsgeschichte, Westwien hadert mit dem Ergebnis.
Die Handballcity Margareten bedankt sich für ein spannendes Finale, auch wenn sie gerne selbst daran teilgenommen hätte!