Das von Sandra Zapletal bestens auf WAT Atzgersdorf vorbereitete Bundesligateam gewinnt einen emotionalen Showdown vor toller Kulisse mit 26:19. Damit schaffen die FIVERS einen Eintrag in die Handball-Geschichtsbücher: Erstmals qualifizieren sich gleich zwei Teams eines Vereins für das Cup-Final-Four.
VON DER ERSTEN SEKUNDE AN HELLWACH. Bezeichnend für den FIVERS-Triumph eine Situation gleich zu Beginn. Das Spiel ist keine Minute alt, als Atzgerdorf-Regisseur Nedzad Smajlagic in der FIVERS-Mitte das 1:1 sucht. Und dort direkt auf den Abwehrchef Jakob Schrattenecker trifft: Eine abrupte Endstation für Smajlagic, begleitet von selbstbewusster Körpersprache des jungen Margaretners, die auch die Schiedsrichter sofort hellwach macht. Das Zeichen der FIVERS war deutlich: Wir sind da, und wir sind nicht gekommen, um nur mitzuspielen. Nach dem Spiel wird man sagen, dass die FIVERS-Deckung sehr stark war. Und das war auch bitter notwendig, überraschte WAT Atzgersdorf mit Dino Bacic als neuen Legionär und vor allem auch mit dem 50-jährigen Altmeister Werner Möstl als Tormann in der Aufstellung. Die beiden sollen den Atzgersdorfern heuer beim ersehnten Aufstieg in die Bundesliga helfen. Bis zur 13. Minute dauerte es, dann gingen die Margaretner erstmals mit 5:4 durch Fabian Glätzl in Führung, insgesamt wird Glätzl heute sechs Treffer feiern. Nennenswert: Bis dahin gab es auch schon fünf Zweiminuten-Strafen und eine direkte rote Karte (Majer – Atzgersdorf), im gesamten Spiel sollten es 14 Zeitstrafen und drei Platzverweise werden. Damit kein Missverständnis entsteht: Das Spiel war keine übertriebene Härteschlacht, die Schiris wollten offensichtlich aber von Beginn an gar nicht erst dazu einladen, vergaben insgesamt nur drei gelbe Karten.
ALTMEISTER MÖSTL vs JUNGSTAR DAVID. Der Spielverlauf bleibt eng, die FIVERS gehen auf plus drei, Atzgersdorf bleibt aber dran. Vor allem als Werner Möstl acht Minuten vor dem Pausenpfiff sein Atzgerdorf-Debut feiert (Spielstand: 10:7 für die FIVERS). Der Altmeister zeigt seine ganze Routine, bis zur Halbzeit gelingt den Margaretnern kein Treffer mehr. Da aber auch die FIVERS mit dem 16-jährigen Jan David an diesem Abend einen ganz starken Rückhalt haben, können die Gastgeber lediglich einen Treffer bis zur Pause aufholen: Zu gut steht die Deckung, zu stark ist David. Die Möstl-Torsperre wird kurz nach dem Pausenpfiff durchbrochen: Marc Andre Haunold (6 Tore insgesamt) trifft vom 7-Meter-Strich. Auch das war ein wichtiges Zeichen: Der Möstl ist nicht unbezwingbar. Bis zur 38. Minute bleibt das Spiel eng: Die FIVERS führen da mit 14:13 und legen dann bis zur 45. Minute einen 6:0-Lauf hin, den der starke Clemens Polszter (6 Tore) abschließt. Dann wechselt FIVERS-Trainerin Sandra Zapletal durch, die Atzgersdorfer holen wieder auf (20:16) und die FIVERS nehmen ein Timeout (49. Minute).
COOL UND STARK ZUM SIEG. Nach der Auszeit eröffnet wieder Polszter einen 5:0-Lauf, in der 55. Minute führen die FIVERS mit 25:16, das Spiel ist entschieden. Atzgersdorf kann noch etwas aufholen, Endstand 26:19. Die jungen Margaretner lieferten einen beeindruckenden Einblick in ihre handballerischen Fähigkeiten, zeigten dabei Selbstbewusstsein und Coolness in engen Situationen. Sie waren bestens vorbereitet auf ihr „Spiel der Spiele“, machten in der Deckung dicht und waren im Angriff variantenreich. Das wurde auch vom angereisten Fanblock schon während des gesamten Spiels entsprechend gewürdigt, allen voran die HLA- und Jugend-Spieler der FIVERS. Den Gastgebern muss man großes Lob aussprechen: Die Kulisse war beeindruckend, das war eine super Atmosphäre für das „kleine Wiener Derby“, welches nächstes Jahr möglicherweise in der Bundesliga öfters stattfinden könnte.
Sandra Zapletal, FIVERS-Trainerin: „Ich bin sehr stolz über die gezeigte Leistung des gesamten Teams. Wir haben auf alles eine Antwort gefunden, uns ins Spiel hineingekämpft und die bald geholte Führung nicht mehr aus der Hand gegeben. Wir freuen uns riesig und wollen diesen Augenblick einfach nur geniessen.“
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