Im erwartet emotionalen Handball-Kracher konnten sich die FIVERS WAT Margareten in einem trefferreichen Spiel gegen die SG Insignis Handball WESTWIEN mit 35:33 durchsetzen.
Titelbild und alle Beitragsbilder: Agentur DIENER / Philipp Schalber
FIVERS WIEDER NICHT IN BESTBESETZUNG, WESTWIEN DOCH. Musste Westwien-Trainer Hannes Jón Jónsson noch rund 48 Stunden vor dem Anpfiff entsprechende Vorwarnungen aussprechen („Ich rechne am Freitag nicht mit ihnen“), waren dann im Derby doch alle Westwiener gesundet: Ólafur Ragnarsson und Gabor Hajdu hatten Mitte der Woche mit hohem Fieber zu kämpfen, bei Sebastian Frimmel meldete sich ein Schulterproblem. Bei Peter Eckl fehlen mit Stefan Jovanovic und Henry Stummer seit Wochen zwei Stammspieler, aufgefüllt wurde im Derby-Kracher mit Lukas Hutecek und Luis Stummer.
TREFFER-ORGIE AB DER ERSTEN MINUTE. Von Beginn an dominieren die Angriffsreihen auf beiden Seiten, die Abwehrabteilungen sind allzuoft schlecht aufgestellt. Nach sieben Spielminuten steht es 5:4 für die Margaretner, vier Minuten später bereits 8:6. Für die Margaretner hat bis dahin Ivan Martinovic viermal getroffen, für Westwien konnte sich Gabor Hajdu dreimal in die Trefferliste eintragen. In der 14. Spielminute können die Gäste durch Sebastian Frimmel ausgleichen (9:9), danach durch Viggo Kristjansson sogar erstmals in Führung gehen. Beim Stand von 11:11 zückt Westwien-Trainer Jonsson erstmals die grüne Karte, Kristjansson erhöht danach auf 12:11 für Westwien. Für den Ausgleich sorgt Vytas Ziura, für die Rückeroberung der Führung ebenfalls (13:12, 21. Minute).
Ziura zeigt sich weiter stark, bringt mit seinem bereits fünften Tor die Margaretner wieder in Front (14:13, 23. Minute), Kristjansson gleicht per 7-Meter wieder aus. Dann meldet sich Ivan Martinovic wieder zurück, erzielt ebenfalls sein fünftes Tor (15:14). Ein Timeout der Margaretner bringt nicht die gewünschte Wirkung, der bis dahin sehr starke Kristjansson gleicht aus (27. Minute), ehe Martinovic prompt wieder dagegenhält. Dann geht es blitzschnell: Ziura und Markus Kolar sorgen innerhalb von 14 Sekunden für zwei flinke Konter und erhöhen auf 18:15 für die Margaretner. In Unterzahl erhöht dann Martinovic mit seinem siebenten Treffer sogar zum 19:15-Pausenstand.
HOCHDRAMATISCH BIS ZUM ENDE. Auch in der zweiten Hälfte geht es vorerst mit dem Best-Schiessen weiter, nach knapp drei Spielminuten steht es bereits 21:18 – diesesmal trifft Willi Jelinek gleich dreimal für Westwien. Die FIVERS zeigen sich in den ersten Minuten der zweiten Hälfte im Angriff etwas zurückhaltender, Vincent Schweiger kontert trotzdem zum 22:18. Jelinek hat Lust auf Tore bekommen trifft zum viertenmal in Hälfte Zwei, David Brandfellner hält schnell dagegen und Westwien-Coach Jonsson nimmt ein frühes Timeout (24:20 – 39. Minute). Diese Unterbrechung zeigt Wirkung, Ólafur Ragnarsson bringt Westwien mit zwei Treffern wieder auf Tuchfühlung (24:22). Als dann abermals Ragnarsson trifft, sorgen kurz danach Markus Kolar und Vytas Ziura wieder für einen Drei-Tore-Vorsprung. Dann muss Ziura für zwei Minuten raus und Kristjansson kann per 7-Meter auf 26:24 verkürzen.
Nach schönen Einzelaktionen erhöhen Kolar und Marin Martinovic auf 28:24, knapp elf Minuten vor Abpfiff und damit mitten in der Crunsh-Time des Spiels kämpft sich Westwien (Jelinik, Frimmel) wieder auf 28:26 heran. Dann kann sich Tanic zweimal auszeichnen, die FIVERS gehen durch Ziura und Nikola Aljetic wieder auf 30:26 und damit plus 4 (51. Minute). Kristjansson bringt per 7-Meter Westwien wieder einen Treffer heran, Peter Eckl nimmt das Timeout. Auch für den nächsten Treffer sorgt Kristjansson, wieder per 7-Meter. Sechs Minuten vor Spielende ist nach Toren von Kolar und Kristjansson noch nichts entschieden, beim Stand von 31:29 geht es in die entscheidende Phase. Nur wenige Sekunden nach Ziura trifft Jelinek für Westwien, dann hält Florian Kaiper beim Stand von 32:30 einen 7-Meter. Kristjansson tritt zum nächsten 7-Meter an, verwertet in der 57. Minute zum 32:31. Eine starke Aktion der FIVERS nutzt Martinovic zum 33:31 und zweieinhalb Minuten vor dem Ende zückt Jonsson zum letzten Mal die Timeout-Karte. Dann scheiter Frimmel an Tanic, Ragnarsson verkürzt danach trotzdem auf 33:32 (100 Sekunden bis zum Spielende). Brandfellner trifft zum 34:32, Tanic hält den Ball von Kristjansson. Der Isländer nutzt dann einen Fehler der FIVERS, bringt mit seinem 13 Treffer 25 Sekunden vor dem Abpfiff Westwien wieder heran. Zeit für ein Eckl-Timeout. Zu diesem Zeitpunkt sitzt niemand mehr in der Sporthalle Margareten und als Ivan Martinovic 13 Sekunden zum 35:33-Endstand trifft, tobt die Handballcity Margareten.
CONNY WILCZYNSKI, SG INSIGNIS WESTWIEN: „Glückwunsch an die FIVERS zum Sieg. Wir haben das Spiel in den letzten drei Minuten der ersten Halbzeit verloren, als die FIVERS nach leichten Fehlern von uns auf 19:15 davonziehen konnten.“
PETER ECKL, FIVERS-COACH: „Wir sind gut gestartet, von Anfang an eigentlich in Führung gelegen. Zu Beginn war Wolfgang Filzwieser stark, danach Boris Tanic auch sehr gut. Die beiden Isländer Ragnarsson und Kristjansson waren für uns heute schwer zu verteidigen, trotzdem kann ich mein Team nur loben. Wir sind nie zurückgelegen, ich finde wir hätten eigentlich auch deutlich höher gewinnen können. Ich hoffe, dass das Cut von Markus Kolar kein Hindernis fürs nächste Spiel gegen Hard ist. Wir haben dieses Derby mehr als verdient für uns entschieden.“
IVAN MARTINOVIC, FIVERS WAT MARGARETEN: „Gratulation auch an Westwien, die haben nie aufgegeben und sind bis zum Schluss an uns dran geblieben. Dass wir trotzdem gewonnen haben, liegt in erster Linie daran, dass wir in der zweiten Hälfte nochmals einen Zahn zulegen konnten und vorne wie hinten aggressiver waren. Das war ein super Derby, super Stimmung, ich glaube auch fürs Publikum. Wir haben verdient gewonnen.“
BEST PLAYER WESTWIEN: Viggo Kristjansson
BEST PLAYER FIVERS: Ivan Martinovic
LAOLA1.tv TOPSZENEN
Toptor: Ólafur Ragnarsson zieht ab
Topsave: Boris Tanic mit Superaktion
14. Runde spusu HLA Hauptrunde – Freitag, 1.12.2017 – 19.30 Uhr (U20: 17.15)
FIVERS WAT Margareten : SG Insignis Handball Westwien
ENDSTAND 35:33 (Halbzeit 19:15)
Schiedsrichter: Florian Hofer, Andreas Schmidhuber
ÖHB-Liveticker (Klick auf’s Bild):
U20 – UM DIE MINICHANCE: Westwien lag vor diesem Spiel noch mit vier Punkten vor der von Sergiy Bilyk betreuten HLA-U20 der FIVERS, danach waren es nur mehr zwei Punkte. Die FIVERS-U20 wahrte damit die Minimal-Chance auf die Titelverteidigung und erledigte die an sie gestellte Aufgabe punktgenau. Am Ende stand ein 30:25 auf der Anzeigetafel. Das direkte Duell hat man nach der Auswärtsniederlage (23:27) für sich entschieden, die kleine Revanche ist damit gelungen. Jetzt muss man alle Spiele gewinnen und zusätzlich auf einen Umfaller der Westwiener hoffen: Nur so ist eine erfolgreiche Titel-Verteidigung möglich.