Nichts für schwache Nerven war die Begegnung zwischen den FIVERS WAT Margareten und dem ATV Trofaiach. Im erwartet engen Spiel setzen sich die jungen Margaretner gegen ATV Trofaiach dank einer starken Schlussphase mit 27:25 durch.
FIVERS-KADER MIT ÜBERRASCHUNGEN. Die FIVERS WAT Margareten mussten kurzfristig auf den Linkshänder und Aufbaushooter Nikola Stevanovic aufgrund einer Erkrankung verzichten, konnten ansonst mehr oder minder aus dem Vollem schöpfen und erhielten sogar noch zusätzliche Unterstützung. Mit Marin Martinovic und Vincent Schweiger sorgten die Margaretner vor dem Anpfiff für eine kleine Überraschung. Letztgenannter durfte nach seiner schweren Knieverletzung in der Bundesliga wieder Matchpraxis sammeln. Bei ATV Trofaiach konnte nach Überwindung einer Grippeerkrankung der so wichtige Spielertrainer Mario Maretic wieder mitwirken und auch der rumänische Linkshänder Stefan Mitulescu fand sich am Spielbericht.
BEHERZTES SPIEL AUF BEIDEN SEITEN. Dass die FIVERS gerne „Turbo“ spielen, ist mittlerweile bekannt. Dass sie aber nach fünf Minuten mit 5:0 einen mehr als rasanten Start hinlegten, überraschte dann doch etwas. Da stand die Deckung gut, Florian Haag konnte einige Bälle halten und die Margaretner zündeten den FIVERS-Turbo. Trofaiach nahm deshalb ein ebenso schnelles Timeout und Thomas Tremmel konnte erstmals für die Steirer anschreiben (5:1 – 5. Minute). Die Margaretner konnten vorerst den Vorsprung halten, Trofaiach agierte aber ab diesem Moment in der Deckung konzentrierter. Die jungen Margaretner scheiterten zusehends am starken Zsolt Varga und die Steirer konnten ihren hohen Rückstand Tor für Tor wettmachen. Hier zeigte Mario Maretic wie wichtig er für die Trofaiacher ist: Zuerst sorgte Pirolt mit einem Doppelschlag für Schlagdistanz, dann machte Maretic mit zwei Treffern den Ausgleich (8:8 – 17. Minute). Die Partie war wieder vollkommen offen, die Steirer im Spiel angekommen und Stefan Galovsky sorgte kurz danach für die erste Trofaiacher Führung an diesem Abend. Nun mussten die jungen Wiener dem Ausgleich hinterherlaufen, was zunächst Marin Martinovic mit seinem ersten Treffer im Spiel auch gelang. Trofaiach legte aber immer wieder vor, die Margaretner glichen aus. In der 26. Minute sorgte dann Vincent Schweiger mit seinem ersten Ballkontakt nach mehr als sechs Monaten Spielpause für das 12:12. Srdan Savic legte wieder vor, Schweiger glich nochmals aus und Savic war es dann auch, der den Pausenstand von 13:14 erzielte.
TURBO, TURBO, TURBO. Nach Wiederanpfiff erhöhten die FIVERS am Anfang das Tempo, ein heute starker Max Nicolussi gleicht aus, danach hält Yannik Pelzl einen 7-Meter von Maretic und Lukas Gangel bringt die Margaretner wieder erstmals in Führung (16:15 – 35. Minute). Kein Team kann sich absetzen, die Führung wechselt mehrfach zwischen den Wienern und den Steirern. Abermals kann sich Pelzl beim 7-Meter auszeichnen und in der 45. Minute steht es 20:20. Nun legen die FIVERS durch Damböck vor und Maretic gleicht mit seinem fünften Treffer wieder aus. In dieser Phase kann sich Varga mehrfach auszeichnen, Maretic legt nach und bringt Trofaiach nach längerer Zeit wieder einmal mit 22:21 in Führung (48. Minute), ehe Lukas Hutecek für die FIVERS wieder ausgleicht.
Dann gelingt den Steirern ein Doppelschlag, Savic und Maretic sorgen für das 24:22. Die Freude währt aber nicht lange: Maretic muss mit direkter roter Karte vom Feld (49. Minute). Marin Martinovic nutzt daraus resultierenden 7-Meter zum Anschlusstreffer. Die Folgen des Maretic-Abgangs zeigen sich sofort: Trofaiach bringt in der Offensive recht wenig zusammen, Vincent Schweiger gleicht im Konter zum 24:24 aus und Trofaiach nimmt die Auszeit (52. Minute). Die FIVERS sorgen mit offensiver Deckung für ordentlich Dampf, wollen Trofaiach zu Fehlern zwingen. Als dann Pelzl seinen dritten 7-Meter des Tages hält, kocht die Halle. Sandra Zapletal nimmt in der 54. Minute nach zwei fehlerhaften Angriffen ein Timeout, will nochmals für Konzentration sorgen. Igor Vuckovic gelingt ein Traumanspiel am Kreis, das Vincent Schweiger zur 25:24-Führung nutzt. Das Deckungsduo Schweiger/Schrattenecker erarbeitet einen schnellen Konter und Eric Damböck kann zum 26:24 erhöhen (55. Minute). Jakob Schrattenecker erzielt dann selbst im Konter in der 57. Minute die vorentscheidende 27:24-Führung, Pelzl erledigt mit einem Monstersave kurz danach die endgültige Entscheidung. Savic kann noch verkürzen, Endstand 27:25 für die Margaretner.
FAZIT: Der ATV Trofaiach zeigte ein starkes Spiel, trotz der Niederlage machten die Steirer klar, dass mit ihnen im Grunddurchgang noch zu rechnen sein wird. Die Margaretner zeigten heute kein gutes Spiel, nutzten aber nach dem Ausschluss von Maretic ihre Chancen eiskalt aus. Für die Margaretner bedeutet dieser Sieg die geteilte Tabellenführung mit Hollabrunn und Leoben. Sie zeigen damit, dass sie es mehr als ernst meinen mit dem erstmaligen Erreichen des oberen Playoffs.
Sandra Zapletal, FIVERS-Trainerin: „Wir sind unglaublich gut ins Spiel gestartet, was uns aber eher irritiert als stabil gemacht hat. Irgendwie ist dann der Wurm reingekommen, das war heute alles andere als ein gutes Spiel von uns. Ich freue mich aber über das sehr starke Comeback von Vincent Schweiger, der hat gezeigt, dass er in solchen Spielen dann für die Entscheidung sorgen kann. Und natürlich freue ich mich über den Sieg, auch wenn wir heute nicht unser bestes Spiel gezeigt haben.“
Nächste Bewährungsprobe: Schon kommenden Sonntag, 5.11., 18h00, empfangen die HBA-FIVERS in der Hollgasse St. Pölten. Die nächste Bewährungsprobe für die YOUNG FIVERS!
Best Player ATV Trofaiach: Zsolt Varga
Best Player FIVERS WAT Margareten: Yannik Pelzl
Handballbundesliga, 9. Runde Grunddurchgang, 1.11.2017 – Sporthalle Margareten
FIVERS WAT Margareten : ATV Trofaiach
Endstand: 29:28 (Halbzeit 13:14)
Hier gibt es die Spielstatistik, alle Torschützen und Ereignisse zum Nachlesen.
Bundesliga U20: Die von Michael Gangel betreute Youngster-Truppe der Margaretner konnte sich gegen Trofaiach klar mit 36:19 durchsetzen, ohne dabei über ihre Leistungsgrenzen hinausgehen zu müssen. Die Steirer zeigten zwar mutigen Widerstand gegen die hohe Niederlage, die deutlich längere Bank machte dann aber den Unterschied für die Wiener aus. Die FIVERS finden sich damit nach wie vor ungeschlagen an der Tabellenspitze, führen vier Punkte vor ihren ersten Verfolgern aus Vöslau.
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