Die Handballsaison ist zwar noch nicht vorbei, in Wien Margareten herrscht trotzdem schon vor dem „Grande Finale“ Jubelstimmung. Immerhin konnten sowohl die Frauen der MGA FIVERS als auch die Männer der FIVERS WAT Margareten den Österreichischen Cup-Sieg fixieren. Damit schreiben die Margaretner nicht nur Sportgeschichte, sondern zeigen dass konsequente Jugendarbeit und Nachwuchsförderung unter Einbeziehung des direkten Umfelds die richtige Antwort auf die anderswo praktizierte Einkaufspolitik ist. Wohlgemerkt: Mitten im anspruchsvollen Leistungssport, mitten in Margareten.
FIVERS SCHREIBEN TEAMSPORT-GESCHICHTE. Das hat es in der Handballgeschichte Österreichs noch nie gegeben (und wahrscheinlich auch in keiner anderen nationalen Teamsportgeschichte): Sowohl das Männer-Team, als auch das Frauen-Team aus ein und der selben Heimhalle gewinnt am selben Tag einen österreichischen Titel und holt den Cup-Sieg „nach Hause“. Zu hause sind die Frauen wie die Männer der Handballcity Margareten in der – nomen est omen – Sporthalle Margareten. Und damit die Geschichte noch runder wird, treten beide Teams noch im selben Jahr im Meisterschaftsfinale an. Das Männerteam gegen den HC ALPLA Hard, das Frauenteam gegen Hypo NÖ. Damit trifft man genau auf jene Teams, gegen die man sich im Cup bereits als „Überraschung der Saison“ durchgesetzt hat. Anlass genug, um wenige Tage und damit in der finalen Vorbereitung vor Beginn der Finalserie gegen scheinbar übermächtige Gegner die Einladung von SP-Bezirksvorsteherin Susanne Schaefer-Wiery zum Cupsieger-Empfang anzunehmen. Mit dabei auch ein alter FIVERS-Bekannter: Jungvater und Ex-FIVER Christoph Edelmüller kümmert sich seit kurzer Zeit ehrenamtlich auf Bezirksebene um „Sportliches“, ist in der offiziellen Bezeichnung „Sportbeauftragter des Bezirks Wien Margareten“, dem am dichtesten verbauten Wiener Gemeindebezirk mit seinen rund 53.100 EinwohnerInnen.
PROMINENTES LOB. Edelmüller als Ex-Handball-Internationaler ist es auch, der die jüngsten sportlichen Erfolge der Handballcity auf den Punkt bringt: „Ihr habt bereits jetzt Sensationelles geleistet. Der Cup-Titel „meiner“ FIVERS war eine Überraschung, die zu Saisonbeginn niemand erwartet hat. Der Cup-Titel im Frauen-Handball gegen ein bislang überhaupt in diesem Bewerb unbesiegtes HYPO NÖ schreibt Sportgeschichte. Dass beides gleichzeitig geschieht, ist schlichtweg sensationell.“ SP-Bezirkschefin Susanne Schaefer-Wiery steht dem um nichts nach: „Es ist für mich wunderbar, zwischen zwei solchen Pokalen zu stehen. Auch deshalb, weil ich weiß, wie hart die FIVERS sich gegen die Konkurrenz behaupten müssen und ihren sportlichen Erfolg auch mit ganz vielen Aktivitäten abseits des Leistungssports in Margareten verbinden können. Die FIVERS tragen wie sonst niemand dazu bei, dass Margareten von der östlichen Landesgrenze beginnend bis in den letzten Winkel Vorarlbergs bekannt ist. Ich wünsche beiden Teams fürs Meisterschaftsfinale nur das Beste.“
MARGARETEN IST DIE HANDBALL-CITY ÖSTERREICHS. Mehr als 300 Kinder und Jugendliche ab einem Alter von fünf Jahren werden von den beiden Kooperationsvereinen in Wien Margareten permanent betreut, zu begeisterten Handballerinnen und Handballern ausgebildet. Wobei „Ausbildung“ viel zu spröde für die in Margareten entwickelten und praktizierten Idee ist. Am Samstag vormittag folgt nach Bewegungsspass für Zwei- bis Dreijährige und deren Eltern direkt danach Handballspass für Mini-Minis, die geringfügig älter sind (wobei die Eltern da schon zum Zuschauen gezwungen sind). Für die „rund“ Sechsjährigen gibt es mitten in der Woche ein zweites Ballspielangebot, welches für „rund“ Neunjährige dann mit einem echten Handballtraining ergänzt wird. Das Wort „rund“ wird an dieser Stelle deshalb so hervorgehoben, weil es keine strenge Altersregel für die FIVERS im Kindesalter gibt. Da spielen Mädchen wie Burschen miteinander, vieles davon lässt schon Handball erahnen. Und diejenigen, die „Handball wollen“ spielen dann irgendwann in den Handballteams der FIVERS (ab der U11) in „echten“ Handballteams. Die Trainingsintensität erhöht sich mit dem Alter, Elfjährige erhalten beispielsweise bis zu dreimal in der Wochen eine Trainingsmöglichkeit. Ab „rund“ 16 Jahren gibt es vier Trainingseinheiten, in den Leistungskadern der Bundesliga und des HLA-Teams der Männerteams die Pflicht, die im professionellen Bereich überboten werden muss. Wohlgemerkt: Für jene, die „Handball wollen“. Und auch hier hat das Wort „rund“ in Bezug zu den Altersangaben bei den FIVERS eine relative Bedeutung. Aufgrund der mittlerweile weit über die Landesgrenzen bekannten Nachwuchsarbeit beider FIVERS-Teams bieten sowohl die FIVERS WAT Margareten als auch die MGA FIVERS in den höchsten natioanlen Spielklassen die jüngsten Teams mit dem höchsten Anteil an EigenbauspielerInnen auf: Unerreicht, auch im Hinblick auf die jüngsten Erfolge.
DIE FIVERS SIND MITTEN IN WIEN. Ein eigens organisierter Lern- und Förderclub, eine Kids-Olympiade als Highlight für jährlich rund 1.000 Kids aus Schulen im Bezirk (und darüber hinaus), zahlreiche Schulkooperationen, ein eigenes Projekt für junge Flüchtlinge und viele andere Aktivitäten im Bezirk und in ganz Wien bringen eines zum Ausdruck: Den FIVERS-Teams ist ihre Verantwortung als (Spitzen-)Sportvereine „für ein besseres Mteineinander“ bewusst, sie leben dieses Miteinander mit allen Herausforderungen des Alltags. Im im Sport vielleicht nicht üblichen Genderspeach könnte das wie folgt lauten: Von den HacklerInnen bis zu den AkademikerInnen; vom Grundschulabschlusss bis hin zum Post Graduate Certificate; von denen, die „Handball wollen“ bis zu denen, die einfach „nur“ Spass daran haben (die FIVERS lieben euch dafür); von den „echten“ ÖsterreicherInnen bis hin zu allen „Anderen“ – woher sie auch immer kommen. Wohlgemerkt: Mitten im Leistungssport, mitten in Margareten.