Im erwartet schweren Auswärtsspiel gegen den HC LINZ AG konnten sich die FIVERS WAT Margareten mit 28:25 durchsetzen und somit schon nach zwei Spielen für das HLA-Halbfinale qualifizieren.
NICHTS FÜR SCHWACHE NERVEN. In Margareten herrscht Erleichterung pur nach zwei anstrengenden Viertelfinalspielen gegen die Stahlstädter. Wie schon beim knappen Heimsieg mussten sich die FIVERS gehörig ins Zeug legen, um am Ende als Sieger die Sporthalle Kleinmünchen zu verlassen. Die ersten Minuten gehörten eindeutig Linz (4:2, 4. Minute), wobei insbesondere der für den erkrankten Klemens Kainmüller an diesem Tag groß aufspielende Philipp Preinfalk von der ersten Minute an Akzente setzen konnte. Die FIVERS halten dann dagegen und können mit einem lupenreinen 6:0-Lauf das Spiel vorerst an sich reißen und führen in der 11. Minute mit 7:4. Dann liefern die Stahlstädter ein 5:0 und gehen wieder in Führung (9:8, 16. Minute). Das Spiel entwickelt sich ähnlich wie in Wien, kein Team kann sich absetzen und mit einem 13:13 geht es in die Halbzeitpause. Bis dahin hat das Schiri-Duo bereits sieben Verwarnungen und acht Zweiminutenstrafen vergeben – auch ein kleiner Rekord.
ENGES SPIEL GEHT AN DIE FIVERS. In Hälfte zwei können sich die FIVERS bis zur 40. Minute mit 18:16 kurz absetzen, Linz kann zwar wieder ausgleichen, die Margaretner legen aber einen 5:0-Lauf nach und führen in der 47. Minute mit 23:18. Die Linzer kommen zwar danach noch mehrfach bis auf ein Tor heran (23:24 – 55. Min., 24:25 – 57. Min., 25:26 – 58. Min.). Dann trifft für die Wiener Nikola Aljetic zum 27:25 und Kristijan Pilipovic entschärft 50 Sekunden vor dem Abpfiff einen 7-Meter für Linz von Stefan Lehner. Mathias Nikolic macht dann 16 Sekunden vor dem Ende mit dem 28:25 für die FIVERS alles klar und sorgt für große Erleichterung in der Handballcity Margareten. Nach diesem erneuten Krimi gegen wieder sehr ambitioniert und stark auftretende Linzer wollte man sich ein drittes Spiel in der Sporthalle Margareten unbedingt ersparen und die Zeit für die dringend notwendige Regeneration nutzen. Einer der Hauptgründe für den Erfolg war an diesem Abend in den FIVERS-Goalies zu finden: Von fünf 7-Metern für Linz fanden nur zwei den Weg ins Tor, auf der Gegenseite verwertete Vytas Ziura makellos alle seine drei Chancen. Eine weitere Statistik spricht Bände: Insgesamt sieben Verwarnungen und 17 Zwei-Minutenstrafen (sieben für Linz / zehn für die FIVERS – Rot nach der dritten Zeitstrafe für Thomas Seidl in der 47. Minute) verweisen auf ein in dieser Hinsicht etwas außergewöhnliches Spiel. Wie auch immer: Die FIVERS zollen dem zuletzt angeschlagenen HC LINZ AG großen Respekt für das enge und von beiden Seiten gleichzeitig fair gehaltene Duell auf Augenhöhe.
ÜBERRASCHUNG SCHWAZ? Im Halbfinale wartet nun mit Sparkasse Schwaz HANDBALL TIROL jenes Team, das im Viertelfinale für eine kleine Überraschung sorgen konnte. Gegen das nominell vor allem zu Saisonbeginn als Titelkandidat eingeschätzte BREGENZ Handball konnten sich die Tiroler nach dem überraschenden Auswärtssieg im ersten Spiel nun zuhause klar mit 28:23 durchsetzen. Für Bregenz ist damit ein durchwachsener Saisonverlauf bestätigt.
TIROLER SELBSTBEWUSSTSEIN. Nach dem deutlichen Sieg gegen Bregenz strotzen die Tiroler nun nur so vor Selbstbewußtsein. Das macht Schwaz-Trainer Raúl Alonso mit seinem Statement klar:
„Immerhin haben wir uns insgesamt bereits seit sieben Wochen auf das Viertelfinale vorbereitet. Wir haben Bregenz phasenweise förmlich eingeschnürt, mit tollem Tempo und einer aggressiven Deckung dagegengehalten. Meine Mannschaft hat sich in dieser Saison sehr weiterentwickelt, wir lassen uns auch durch Schwächephasen nicht mehr aus dem Konzept bringen, finden immer wieder zurück. Wir freuen sehr auf dieses Halbfinale, wollen nun natürlich das Finale erreichen.“
FIVERS: REGENERATION, FOKUS, VOLLGAS. Aus der Sicht der Margaretner fällt die Überraschung nicht allzu groß aus: Auch Schwaz kann auf einen im Vergleich mit allen anderen Teams sehr starken, ausgeglichenen Kader mit gleich fünf Legionären verweisen, der nominell betrachtet mit jenem von Bregenz und Hard vergleichbar ist. Nach einem verpatzten Grunddurchgang und dem Cup-Achtelfinal-Aus gegen die FIVERS dürften die Tiroler die Zeit im unteren Playoff genutzt haben, um sich ganz gezielt auf die K.O.-Spiele um die Meisterschaft vorzubereiten. Die Margaretner gehen realtiv gelassen in die Begegnung: Als Underdog mit vielen (Eigenbau-)Unbekannten in die Saison gestartet, hat man nach holprigem Beginn mit dem zweiten Platz im Grunddurchgang und im Oberen Playoff bereits mehr erreicht, als eigentlich zu erwarten war. Mit dem siebenten Cup-Sieg in der Vereinsgeschichte hat man die Saison eigentlich schon perfekt gemacht. Alles was jetzt noch kommt, ist Draufgabe. Eine Draufgabe, die man sich allerdings holen will. Deshalb werden die FIVERS die knapp drei Wochen Zeit bis zur ersten Halbfinalbegegnung (Mittwoch, 10.5.2017, 20h15) mit gezielter Regenerationsarbeit nutzen und sich dann fokussiert mit dem Gegner beschäftigen und mit Vollgas ins Halbfinale starten.
2. HLA-Viertelfinale
HC LINZ AG : FIVERS WAT Margareten 25:28
Sonntag, 23.4.2017, 18:00h, Sporthalle Linz Kleinmünchen
Schiedsrichter: Mirsad Begovic / Vladimir Bubalo
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U20 SICHER IM U20-CUP-FINAL-FOUR. In einer bis jetzt makellosen (Meister, Playoff-Sieger) Saison können die FIVERS WAT Margareten im U20-Bewerb noch das „Triple“ aus Meisterschaft, Playoff und U20-Cup holen. Nach einem deutlichen Heimsieg im ersten Spiel ließen die von Sergiy Bilyk betreuten 99er auch in Linz nichts anbrennen und gewinnen auswärts mit 29:25. Der Lohn dafür: Das U20-Cup-Final-Four findet am 1. Mai in der Sporthalle Margereten statt. Erreichen die Jungs das Finale des Cups, ist ihnen auch der ÖHB-Nachwuchspreis nicht mehr zu nehmen. So gesehen besteht eine reelle Chance auf ein „Quardruple“ als Krönung einer schon jetzt herausragenden Saison.
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