Die Vorzeichen sprachen für ein enges Spiel der beiden letzten Teams des Grunddurchgangs. Aufgrund einer konzentrierten Leistung können die FIVERS WAT Margareten das Spiel gegen HIB Grosschädl Stahl Graz klar mit 35:23 für sich entscheiden.
Für die beiden letzten Teams des Grunddurchgangs war die Ausgangsposition im für das untere Playoff nach der Punkteteilung der Herbstsaison nicht gerade rosig, aber auch nicht ausweglos: Auf den vorzeitig rettenden 3. Platz des Playoffs fehlte HIB Grosschädl Stahl GRAZ zu Playoff-Beginn ein Punkt auf Vöslau, den FIVERS WAT Margareten sogar 3 Punkte. Erschwerend kommt hinzu, dass der HC Vöslau mit Verstärkung durch Augustas Strazdas (vorher Westwien, St. Pölten) fulminant ins Playoff gestartet ist (2 Siege, ein Unentschieden) und nun bei vorerst zehn Punkten hält. Die FIVERS gewinnen ihr Auftaktspiel überraschend auswärts gegen Tirol (derzeit 9 Punkte), Graz verliert gegen Vöslau. Die FIVERS und Graz liegen somit nach einem Spiel mit je 4 Punkten wieder gleichauf. Da braucht nicht lange herum gerechnet werden: „Verlieren verboten“ heißt es für beide Teams schon Tage vor dem Anpfiff. Und der Gewinner des Kellerderbys kann vorsichtig „nach oben“, auf den rettenden 3. Platz schielen.
Viele verletzte Spieler auf beiden Seiten: Die FIVERS müssen mit Jakob Schrattenecker, Igor Vuckovic und Sebastian Hutecek auf drei starke Youngsters des 98er-Nationalteams verletzungsbedingt verzichten, stattdessen unterstützt 96er-Nationalteamspieler Marin Martinovic das junge Bundesligateam. HIB Graz muss neben dem im Winter reaktivierten und zuletzt stark aufspielenden Spielmacher Christian Offenbacher auch auf den Jung-Regisseur Thomas Zangl verzichten: Der junge Mathias Kern spielt heute sehr stark und zeigt sein Potenzial auf. Mit Dorian Plank, Tormann des 98er-Teams, müssen die Grazer einen weiteren Spieler verletzungsbeding vorgeben.
Nervöser Beginn auf beiden Seiten
Entsprechend nervös starten beide Teams und liefern sich ab der ersten Minute einen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Die ersten Spielminuten prägen einige technische Fehler auf beiden Seiten, die FIVERS starten um den Tick konzentrierter ins Spiel und können schnell mit 3:0 in Führung gehen (4. Minute). Die Grazer brauchen bis zur 6. Minute um durch Philipp Moritz erstmals zu treffen (3:1). Marin Martinovic erhöht auf 4:1, eher auch die Grazer nach Toren von Rothenburger und Mercihic richtig im Spiel angekommen sind (4:3, 9. Minute). In dieser Phase kommt für die Margaretner Max Nicolussi statt Martinovic auf der Mitte-Aufbau-Position. Hinten agiert die Deckung der FIVERS deutlich konzentrierter, Tormann Felix Friedel hält einige Bälle in Serie. Die Konsequenz daraus ist einfach: Die FIVERS ziehen in dieser Phase Tor um Tor davon und nach Treffern von Lukas Hutecek, zweimal Markus Bezucha, Clemenz Polszter und Marin Kopic führen die Hausherren plötzlich mit 9:3, ehe in der 17. Minute der nächste Treffer für Graz fällt (Thomas Lampl, 9:4). Schon in dieser Phase zeigt die lange Bank der FIVERS Wirkung auf die Steirer: Sandra Zapletal kann von Beginn an viel wechseln, ohne dass das dem Spielfluss der Margaretner dadurch leidet. Die Grazer können nur mit großem Aufwand aufholen, das Spiel verläuft ausgeglichen und die FIVERS verwalten ihren Vorsprung (12:6 – 23. Minute). Dann können die Grazer durch Lampl, Vodica und zweimal Rothenburger leicht aufholen, für die FIVERS treffen Nicola Stefanovic und Leander Brenneis (14:10 – 27. Minute). Brenneis und Moritz treffen noch jeweils einmal: Halbzeitstand 15:11 für die Hausherren.
Blitzstart der FIVERS in die zweite Halbzeit
Die zehnminütige Pause dürften die Margaretner besser genutzt haben: Die FIVERS starten stark und ziehen innerhalb von nur fünf Minuten auf 21:13 davon. Die Grazer halten jedoch weiter dagegen, bei den Margaretnern leisten sich mehrere „leichte“ Fehler und anstelle einer noch klareren Führung verkürzen Lampl und Vodica auf 21:15 (36. Minute). Nach Treffern von Stefanovic, Trzil und Stummer bauen die FIVERS ihren Vorsprung wieder aus, Rothenburger trifft vom 7-Meter-Punkt für Graz (41. Minute 24:16). Florian Ploner verkürzt auf 24:17, Max Nicolussi hält sofort wieder dagegen. In der 46. Minute erhöht Alex Trzil erstmals auf plus 10 für die FIVERS, eine Vorentscheidung für den Spielausgang ist damit gefallen. Florian Ploner kann nochmals verkürzen, nach weiteren Toren von Hutecek, Kopic und Polszter steht es in der 50. Minute 30:18 für die FIVERS, das Spiel war endgültig entschieden. Für die Grazer ist an diesem Tag praktisch nichts aufgegangen und die Margaretner konnten das Spiel in Ruhe und ohne große Hektik zu Ende spielen. Endstand: 35:21.
Sandra Zapletal, FIVERS-Trainerin: „Super wie wir heute mit dem Druck umgegangen sind und von Anfang bis zum Ende nicht nachgelassen haben. Es freut mich sehr, dass wir dieses Spiel so klar gewinnen konnten. Wir werden sehen, wie das nächste Woche in Kärnten sein wird.“
Die FIVERS bestätigen mit diesem Spiel, dass sie den vorzeitigen Klassenerhalt und damit Platz 3 im unteren Playoff nicht aufgegeben haben. Das zentrale Motto dabei war heute unübersehbar: „Um jeden Ball – um jeden Punkt“ und für die Heimhalle ganz speziell: „Um jeden Zentimeter Margareten.“
Best Player HIB Grosschädl Stahl Graz: Philipp Moritz
Best Player FIVERS WAT Margareten: Marin Martinovic
Ergebnis – HBA Unteres Playoff
FIVERS WAT Margareten : HIB Grosschädl Stahl Graz
35:21 (15:11)
Sonntag, 26.2.2017, 19.00 Uhr (U20: 16.45)
Sporthalle Margareten, 1050 Wien, Hollgasse 3
Schiedsrichter: Peter Wallner / Florian Weber
Bisherige Begegnungen: 29:18 (H), 31:25 (A)
Blitzlicht U20: Bereits das U20-Spiel gab einen starken Vorgeschmack auf das Kellerderby. Die Steirer halten mit Anpfiff ordentlich dagegen, können sich sukzessive absetzen und führen nach zehn Minuten mit 8:4. Erst ab der 15. Spielminute können die FIVERS Tor um Tor aufholen und gleichen in der 20. Minute aus (10:10), fünf Minuten später steht es 14:12 für die Margaretner. Am kippenden Spielverlauf ändert auch ein Timeout der Steirer nichts, Halbzeitstand 15:12 für die FIVERS. In der zweiten Halbzeit erhöhen die Grazer nochmals das Tempo, starten energischer als die Margaretner ins Spiel. Ein starker 4:0-Lauf und damit das 16:15 aus steirischer Sicht ist die Konsequenz. Die Margaretner gleichen mit großem Aufwand wieder aus, die Steirer halten wieder dagegen und gehen dann ab der 44. Minute auf bis zu plus 4 davon (22:26, 51. Minute). Die jungen Margaretner geben nicht auf und können dann in der 58. Minute ausgleichen (27:27). Graz geht nochmals in Führung, die FIVERS gleichen wieder aus. 19 Sekunden vor dem Ende kommt das Timeout der Hausherren: Fabio Schuh tankt sich durch – Freiwurf statt 7-Meter. Endstand: 28:28.