Das Ostderby zwischen den FIVERS WAT Margareten und medical moser UHK Krems wurde seinen Vorzeichen gerecht. In einem engen Spiel setzten sich die Margaretner mit viel Herz und Leidenschaft am Ende mit 28:26 durch.
Die Rahmenbedingungen versprachen schon vorher ein spannendes Spiel: Zwei Teams im Umbruch, zahlreiche Leistungsträger des Vorjahres machten sich auf den Weg in neue Handballwelten. In Summe verzeichneten die beiden Teams nicht weniger als elf Abgänge, darunter auf beiden Seiten auch extrem wichtige Leistungsträger. Die Aufstellungen beider Teams wurden gelinde gesagt „ordentlich durchgemischt“.
Ivan Martinovic Fotocredit: FIVERS – Herbert Jonas sen.
Von Beginn an entwickelte sich ein intensives und körperbetontes Spiel, bei dem die FIVERS nach sieben Minuten kurz mit 4:2 in Führung gingen, eine doppelte Unterzahl aber schnell wieder zum Ausgleich der Kremser führte. In dieser Tonart ging es weiter: Gute Deckungsarbeit auf beiden Seiten sorgte dafür, dass sich keines der beiden Teams absetzen konnte. Die FIVERS gingen zwar immer wieder mit einem oder zwei Toren in Führung, ein in dieser Phase starker Gregory MUSEL hielt aber den UHK Krems mit zahlreichen Saves im Spiel. Vytas ZIURA trifft in Minute 22. dann zum 10:7 und Herbert LASTOWITZA nimmt sein erstes Team-Timeout. Schon in der 23. Minute erhält Stefan JOVANOVIC seine 3. Zeitstrafe und damit die Rote Karte. In der hektischen Phase danach legt auch FIVERS-Goalie Kristian PILIPOVIC ordentlich nach, hält einen 7-Meter und sorgt gemeinsam mit einer soliden Deckungsleistung dafür, dass die FIVERS trotz einer nochmaligen doppelten Unterzahl mit 14:11 in die Pause gehen.
Mit offenem Visier auf beiden Seiten
Die zweite Halbzeit beginnt so, wie die erste geendet hat. Die Kremser finden allerdings mit dem starken MUSEL im Tor besser ins Spiel. Wenige Minuten nach Wiederbeginn steht es 14:13, ehe je zweimal Vytas ZIURA und Vincent SCHWEIGER wieder zum 18:15 treffen. Wer gedacht hat, dass die hektische Phase danach vorbei sein würde, wurde eines besseren belehrt. Krems hält vor allem mit Vlatko MITKOV (Best Player Krems) und Sebastian FEICHTINGER dagegen, die FIVERS agieren im Angriff hektisch. Plötzlich führt KREMS mit 21:19 (44. Minute) und verliert durch eine Zeitstrafe etwas überraschend auch Vytas ZIURA nach seiner dritten 2-Minutenstrafe und damit den zweiten Defense-Garanten.
Hollgasse? Einfach höllisch …
Fotocredit: FIVERS – Herbert Jonas sen.
War das Spiel bis dorthin nichts für schwache Nerven, dann wurde es ab diesem Moment so richtig heiß. Die junge FIVERS-Truppe hält dagegen und beweist ab diesem Moment als Kollektiv sowohl Nerven, als auch spielerische Stärke. Angetrieben von Mathias NIKOLIC wird vorne wie hinten gerackert. Peter ECKL stellt auf eine offensive 3:2:1-Deckung um. Die Youngster Ivan MARTINOVIC, Thomas SEIDL und Vincent SCHWEIGER zeigen Herz und in Minute 46. steht es wieder 22:21. Krems-Coach LASTOWITZA nimmt sein zweites Timeout, die FIVERS legen danach nochmals nach und führen in der 49. Minute mit 24:21. Die Halle tobt, und das zurecht. In dieser Gangart geht es dann bis zum Spielschluss weiter, die Kremser schaffen durch Sebastian FEICHTINGER und Tobias SCHOPF nochmals den Anschluss zum 24:23. Hitzig verläuft es dann bis zum Schluss und auch Kristian PILIPOVIC (Best Player FIVERS) hält der Schlussoffensive der Kremser stand. Die FIVERS gewinnen mit großer Leidenschaft und einem starken Ausrufezeichen der jungen Spieler ein hochdramatisches Ostderby mit 28:26.
FOTOCREDIT Titelbild: Agentur DIENER / Philipp SCHALBER
STIMMEN zum Spiel:
Herbert Lastowitza, Krems-Trainer Fotocredit: FIVERS – Herbert Jonas sen.
Herbert LASTOWITZA, Trainer moser medical UHK Krems: „Grundsätzlich muss ich meinem Team ein großes Lob für die starke Deckungsarbeit aussprechen. Ich bin von Haus aus davon ausgegangen, dass dieses Spiel erst in den letzten 15 Minuten entschieden wird und so war es dann auch, leider nicht glücklich für uns. Der entscheidende Moment im Spiel war als wir nach unserer plus 2-Führung ein 0:4 hinnehmen mussten. Schade, wir haben hart gearbeitet und am Ende trotzdem verloren.“
Peter ECKL, Fivers-Trainer Fotocredit: FIVERS – Herbert Jonas sen.
Peter ECKL, Trainer FIVERS WAT Margareten: „Ich bin schon mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden gewesen, eigentlich hätten wir ohne die entstandene Hektik höher in der Halbzeit führen können. Die starke Deckungsleistung hat uns aber vorne gehalten. Und danach kann ich nur sagen, dass es schön ist, wenn ich sehe, dass unsere Jungen immer besser in unser System hineinfinden. Heute mussten plötzlich ganz andere Verantwortung übernehmen und es ist gut, dass das dann auch aufgeht, wenn wir die Deckungsvariante umstellen müssen. Kristian Pilipovic hat uns dann auch den Rückhalt gegeben, den wir brauchen.“
FAKTEN zum Spiel:
HC FIVERS WAT Margareten vs moser medical UHK Krems 28:26 (14:11)
Fr., 23. September, 20:00 Uhr, Sporthalle Margareten, Hollgasse 1050 Wien
Schiedsrichter: Stephan Schnabel / Klaus Stark
Men of the Match: Kristian PILIPOVIC & Vlatko MITKOV
Werfer HC FIVERS WAT Margareten: Mathias Nikolic (1), Marin Martinovic (1), David Brandfellner (4), Vytas Ziura (5), Vincent Schweiger (5), Ivan Martinovic (6), Thomas Seidl (4), Herbert Jonas (2). // Neun 2-Minuten-Strafen, zwei Mal Rot nach 3×2.
Werfer moser medical UHK Krems: Günther Walzer (2), Fabian Posch (6), Tobias Schopf (6), Norbert Visy (2), Sebastian Feichtinger (2), Aron Tomann (1), Vlatko Mitkov (6), Marko Simec (1) // Neun 2-Minuten-Strafen
Kurzbericht HLA U20
Im erwartet engen Spiel müssen unsere HLA U20 Youngsters vom Anfang an alles geben, um gegen die bislang ungeschlagenen Kremser bestehen zu können. Es entwickelte sich ein schnelles und in der ersten Halbzeit ausgeglichenes Spiel, bei dem sich die FIVERS aufgrund einer starken Leistung von Goalie Yannik PELZL ein 14:14 erkämfpten. In der zweiten Halbzeit änderte sich vorerst nicht viel am Spielverlauf: Tempospiel auf beiden Seiten, bei dem die Kremser zwar den besseren Start hatten, sich dann aber die FIVERS sukzessive absetzen konnten. Am Ende setzte sich die längere Bank der FIVERS durch: Mit einem 32:27 ist man immer noch ungeschlagen und kann mit stolzer Brust auf einen Sieg gegen einen Titelkandidaten verweisen, auch wenn dieser über 45 Minuten hart erkämpft werden musste.
