Ein Ball, rund zwei Dutzend junge Menschen und ein glücklicher Trainer: „Es ist toll zu sehen mit welcher Begeisterung, welchem Einsatz und welchem Zusammenhalt alle bei der Sache sind.“ Eigentlich ein gewohntes Bild in der Sporthalle Margareten und doch ist es diesmal anders. Denn die Rede ist nicht von unserem derzeit so erfolgreichen HLA-Team (Tabellenführer der Handball Liga Austria, frischgebackener Cupsieger 2016), sondern von jungen Flüchtlingen aus Afghanistan, Syrien oder dem Irak…
„Als wir als FIVERS im vergangenen Sommer und Herbst mehrmals Spendenaktionen zugunsten von Flüchtlingen organisiert haben, war uns schnell klar, dass wir uns als Verein nicht auf diese Akuthilfe beschränken wollen, sondern vielmehr auch einen nachhaltigen Beitrag zur Integrationen dieser – oft jungen und teilweise traumatisierten – Menschen in Österreich leisten wollen“, erinnert sich FIVERS-Manager Thomas Menzl an die Grundidee. „Seit Februar bieten wir nun jungen Flüchtlingen zweimal pro Woche in der Sporthalle Margareten die Möglichkeit, verschiedene Ballsportarten auszuüben. Betreut werden sie dabei von FIVERS-Spieler Lukas Monschein und dessen Freundin Rhea Zikeli, die beide angehende Pädagogen sind“, so Menzl weiter.
GEWISTA als Partner: „Von Idee sofort begeistert“
Doch Wiens traditionsreichster Handballverein leitet dieses Projekt nicht alleine, kann bei der Umsetzung auf das Wiener Sportamt und die Unterstützung durch die Gewista bauen: „Wir waren von dieser Idee sofort begeistert, zumal Sport eine enorme integrative Kraft besitzt und wir das soziale Engagement der FIVERS seit Jahren sehr schätzen“, beschreibt Gewista-Geschäftsführer KR Karl Javurek die Beweggründe, dieses Integrationsprojekt zu unterstützen: „Wobei es uns dabei besonders gut gefällt, dass durch die mannschaftsportliche Betätigung stets auch die Kommunikation und eine gemeinsame Sprache gefördert werden. Denn Sprache und Kommunikation sind nicht nur zentrale Eckpfeiler für uns als Unternehmen, sondern auch für ein gutes Zusammenleben unerlässlich.“
Ein entsprechendes Fotoalbum gibt´s auf unserer Facebook-Fanpage
„Schön, wenn über den Tellerrand geschaut wird“
Dass Margaretens größter Sportverein neben bewährten Projekten wie dem FIVERS LERN- & FÖRDERCLUB sich nun auch nachhaltig für die Integration von Flüchtlingen einsetzt, freut auch Integrations-Stadträtin Sandra Frauenberger, Sport-Stadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny und Margaretens Bezirksvorsteherin Mag. Susanne Schaefer-Wiery, bleibt für FIVERS-Manager Menzl aber „eine Selbstverständlichkeit“. „Dass wir als FIVERS eine weit über den sportlichen Erfolg hinausgehende Verantwortung spüren, ist bei uns im Verein tief verwurzelt und wird tagtäglich gelebt. Umso schöner ist es daher zu sehen, wenn wir damit jungen Menschen ein paar schöne und sportliche Stunden in der Woche bescheren können.“
Weitere Stimmen zu diesem Projekt:
Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger:„Die FIVERS zeigen mit ihrem Engagement vor, dass der Sport eine große Rolle im Zusammenleben in unserer Stadt spielt. Gerade in Zeiten wie diesen müssen wir umso vehementer gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und jede Form der Diskriminierung auftreten – im Sinne des guten Zusammenlebens und der Zukunft aller. Die FIVERS leisten hier einen sehr wichtigen Beitrag!“
Sport-Stadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny: „Es ist immer schön zu beobachten, wenn Sportvereine über den Tellerrand hinausblicken und sich ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung bewusst sind. Die FIVERS sind diesbezüglich seit Jahren ein leuchtendes Beispiel und zeigen damit, dass Sport die Kraft hat, ein friedliches und respektvolles Miteinander zu fördern.“
Mag. Susanne Schaefer-Wiery (Bezirksvorsteherin Margareten): „Die FIVERS bieten nicht nur tollen Sport, sondern zeichnen sich auch immer wieder durch ihr soziales Engagement aus. So auch betreffend Flüchtlinge. Gemeinsam wird regelmäßig Ball gespielt und somit auch spielerisch Deutsch gelernt. Ich bedanke mich den FIVERS für dieses Engagement, zumal das Übernehmen von Verantwortung für andere leider nicht selbstverständlich ist. Zusammenhalt, Rücksichtnahme, Durchhalten und gemeinsame Ziele fokussieren – all diese positiven Eigenschaften werden im Sport gefördert, sind aber weit darüber hinaus gefragt.“
Lukas Monschein (siehe Foto; FIVERS-Betreuer von „Ballsport für Flüchtlinge“): „Es ist toll zu sehen, dass die Mädchen und Burschen jedes Mal mit so viel Begeisterung in die Halle kommen und sich ohne jegliche Berührungsängste auf das ihnen angebotene Sportprogramm stürzen. Besonders freut es mich natürlich, wenn man nach einigen Wochen sieht, wie sich die Jugendlichen sportlich und vor allem sprachlich entwickeln und manchmal habe ich den Eindruck, sie werden mit jedem Training fröhlicher. Insofern ist es auch für mich und Rhea ein Privileg, sie betreuen zu dürfen.“