Er spielt seit nicht weniger als 17 Jahren bei den Fivers, wurde hier Meister (2011) und Cupsieger (2009, 2012 und 2013) und kann getrost als einer der spielstärksten Flügelspieler der heimischen Liga bezeichnet werden.
Im „5-Fragen – 5-Antworten“-Interview erzählt unser linke Flügel Herbert Jonas, welche Auswirkungen sein Wechsel von der Aufbau- auf die Flügelposition für seine Karriere hatte, welche Ambition er als Trainer hat und warum ihm manche schon das Karriere-Ende nahegelegt haben…
Fivers-HLA-Magazin: Hallo Herbi! Du hast letzte Woche deinen 26. Geburtstag gefeiert – nachträglich alles Gute! Siehst du dich eigentlich noch als jungen Spieler oder schon als Routinier? Immerhin bist du – nach Sergiy Bilyk, Vytas Ziura, Tomas Eitutis und Markus Kolar – der fünftälteste Spieler bei den Fivers und seit 1997 im Verein. Also ein echtes Fivers-Urgestein…
Herbert Jonas: „Danke erstmals! Gute Frage, irgendwo mittendrin. Einerseits fühle ich mich körperlich noch als junger Spieler, andererseits bin ich mittlerweile doch schon durchaus erfahren und habe in den letzten Jahren viel am Spielfeld erlebt. Übrigens hat Niko (Anm. Bilyk), als er mir zum Geburtstag gratuliert hat, geglaubt, ich wäre erst 23 geworden…(lacht).“
Fivers-HLA-Magazin: Du hast relativ spät, nämlich erst im Alter von 18 Jahren, von der Aufbau- (siehe Foto aus dem Jahr 2006) auf die Flügelposition gewechselt. Wie war diese Umstellung für dich? Bzw. welche Auswirkungen hatte dieser Positionswechsel auf deine Karriere?
Herbert Jonas: “Das war natürlich schwierig. Einerseits musste ich meinen Wurf und meine Technik umstellen, andererseits sind auch im körperlichen Bereich unterschiedliche Voraussetzungen gefragt. Dazu kommt, dass es auch für den Kopf eine Umstellung ist, wenn man immer das Spiel in der Mitte gestaltet hat und dann muss man sich als Flügel daran gewöhnen, in der Ecke auf Anspiele zu warten. Ich sehe mich daher heute auch nicht als typischer Flügel, sondern habe aus meiner Zeit als Aufbauspieler ein gutes Spielverständnis und gebe für einen Flügelspieler sicher ungewöhnlich viele Assists.
Diese Umstellung hat aber auch dazu geführt, dass ich einen etwas ungewöhnlichen Karriereverlauf hatte: So habe ich schon mit 16 mein Debüt in der HLA gefeiert und war dann zwei Saisons in der Liga. Danach habe ich eben vom Mitte Aufbau auf den linken Flügel gewechselt und aufgrund dieses Positionswechsels die nächsten zwei Jahre nicht mehr HLA gespielt, ehe ich dann wieder den Sprung geschafft habe.“
Fivers-HLA-Magazin: Im Fivers-Image-Trailer „Der Sieg ist unser Ziel“ von Monika Saulich (zu sehen auf tv.fivers.at) sagst du, dass für dich die Fivers derzeit an erster Stelle stehen und das Studium „dahinter kommt“. Welchen Rolle spielt dein Mathe- und Sport-Studium für dich?
Herbert Jonas: „In Österreich ist es sehr schwer, dass man vom Handballsport leben kann. Schon gar nicht möglich ist es, nach der Karriere ausgesorgt zu haben. Daher ist eine gute Ausbildung natürlich sehr wichtig. Ich möchte später mal als Lehrer arbeiten und habe auch jetzt schon eine Lehrtätigkeit für unverbindliche Übungen.“
Fivers-HLA-Magazin: Du bist aber nicht nur als Spieler in der HLA und als Lehrer aktiv, sondern auch Coach unseres U12-Teams. Mit welchen Ambitionen gehst du an diese Trainertätigkeit heran? Ist es zum Beispiel ein Ziel von dir, irgendwann mal auch in der HLA als Trainer zu arbeiten?
Herbert Jonas: „Puh, soweit denke ich nicht. Insofern kann ich die Frage nicht beantworten. Es ist einfach so, dass es mir unheimlich viel Spaß macht mit den Kids zu arbeiten und gleichzeitig sammel ich so auch viel Erfahrung für meine spätere Tätigkeit als Lehrer. Wohin es aber im Endeffekt führt, kann ich noch nicht sagen.“
Fivers-HLA-Magazin: Letzte Frage: Vor etwas mehr als einem Jahr hast du in einem HLA-Spiel einen doppelten Kieferbruch erlitten. War es für dich aufgrund dieser schweren Verletzung eigentlich irgendwann mal Thema, deine Handballkarriere zu beenden?
Herbert Jonas: “Nein. Darüber habe ich keine Sekunde nachgedacht. Von außen wurde dieses Thema zwar öfters angesprochen, aber für mich hat sich diese Frage nie gestellt. Ich habe damals zum Beispiel noch im Spital den Liveticker verfolgt und wollte wissen, wie das Spiel ausgegangen ist. Für mich war noch vor der Operation klar, dass ich weitermache.“
Freitag, 19. Dezember 2014, Sporthalle Krems
19.00: Moser Medical UHK Krems vs. Fivers WAT Margareten