„Wir stehen dort, wo wir hingehören“, bringt es der Fivers-Goalie und Kapitän des Junioren-Nationalteams Kristian Pilipovic auf den Punkt. Denn nach Siegen gegen Weißrussland, Slowakei und Serbien sowie Niederlagen gegen Deutschland, Schweden und Slowenien belegt das Team94 bei der Heim-EM in Linz und Traun letztlich den sehr starken sechsten Rang. „Die Burschen können auf ihre Leistung stolz sein“, gratuliert Fivers-Manager Menzl und fügt an: „Der sechste Platz ist auch eine Bestätigung dafür, dass wir mit diesem Projekt auf dem richtigen Weg sind.“ Auf dem richtigen Weg ist vor allem auch Fivers-Youngster Niko Bilyk: Der Fivers-Youngster wurde nicht nur als bester Mitte Aufbau ins All-Star-Team gewählt und mit 55 Toren Torschützenkönig, sondern erhielt auch die Auszeichnung für den besten Spieler des Turniers (Most Valuable Player, MVP)…
Nachdem das Team94 bereits vor zwei Jahren bei der Jugend-EM den sechsten Platz – und damit das beste Abschneiden eines männlichen Nachwuchsteams aller Zeiten – erreicht hatte, konnte diese Platzierung nun auch im Junioren-Bereich bestätigt werden: „Das ist insofern bemerkenswert, als wir in der Vergangenheit oft starke Jugendteams hatten, wir dann aber in der Entwicklung zwischen 18 und 20 gegenüber den anderen Nationen deutlich an Boden verloren haben. Diesmal war dies nicht so. Ganz im Gegenteil“, resümiert Fivers-Manager Thomas Menzl. Und in der Tat: Während das Team94 noch vor zwei Jahren gegen die Topteams ohne Chance war, mussten sich Kristian Pilipovic & Co gegen die Finalisten Deutschland und Schweden heuer nur knapp geschlagen geben. „Die Unterstützung von Red Bull, die Trainings- und Betreuungsmöglichkeiten im Stützpunkt Thalgau und die Einbeziehung des Junioren-Teams in die HLA haben sicher entscheidend zu dieser sehr erfreulichen Entwicklung beigetragen“, führt Menzl wesentliche Eckpfeiler des Erfolgs an. Und Kapitän Pilipovic bestätigt: „Wir waren top vorbereitet, körperlich sehr gut drauf und hatten durch die Spiele in der HLA viel Erfahrung auf hohem Niveau.“
Fivers-Duo Pilipovic und Wagner überzeugt
Aber nicht nur die Bilanz des Teams insgesamt fällt sehr positiv aus, sondern auch jene der Fivers-Akteure: So fiel Kreisläufer Tobi Wagner nicht nur durch seine körperliche Präsenz auf, sondern konnte auch mit etlichen spektakulären und vor allem erfolgreichen Aktionen auf sich aufmerksam machen. Zudem gewann der „HLA Newcomer des Jahres“ den Wurfcontest und verfügt nun offiziell über den europaweit härtesten Wurf seiner Altersklasse: „Natürlich gab es Situationen, die ich hätte besser lösen können, aber insgesamt bin ich mit meiner Leistung bei der EM durchaus zufrieden.“ Auch Goalie Pilipovic konnte sich mehrfach auszeichnen und sein Talent abermals auf internationaler Bühne unter Beweis stellen: „Ich denke, ich habe ein sehr ordentliches Turnier gespielt, freue mich als Kapitän aber in erster Linie darüber, dass wir als Team gut aufgetreten sind.“
Fivers-Youngster Niko Bilyk überragend
Überragender Spieler dieser EM war aber ein anderer Fivers-Youngster: Der erst 17-jährige Nikola Bilyk wurde nicht nur als bester Mitte Aufbau ins EM-Allstar-Team gewählt und krönte sich mit ganzen 55 Toren (in sieben Spielen) zum EM-Torschützenkönig, sondern wurde auch als MVP des Turniers ausgezeichnet! „Das ist natürlich eine große Ehre für mich und ich freue mich darüber auch sehr. Im Vordergrund steht aber trotzdem, dass wir als Mannschaft ein gutes Turnier gespielt haben“, gibt sich der Jungstar gewohnt bescheiden. Kein Wunder, dass der Sohn von Fivers-Routinier Sergiy Bilyk mit seiner Leistung namhafte europäische Klubs auf sich aufmerksam gemacht hat: „Ich habe schon ein paar Visitenkarten zugesteckt bekommen, aber wir werden uns sicher noch einige Zeit an Niko im Fivers-Dress erfreuen können“, schmunzelt Manager Menzl.
Zunächst bekommen alle drei „Eurofighter“ aber eine Woche Pause: „Die Burschen haben sich wochenlang intensiv auf dieses Turnier vorbereitet und hatten dann anstrengende zehn Turniertage“, weiß Fivers-Chefcoach Eckl und Bilyk bekräftigt: „Nach dem Turnier bin ich jetzt wirklich müde und möchte nur schlafen, schlafen, schlafen.“ Trotz dieser Müdigkeit ist aber auch die Vorfreude auf die HLA da: „In der neuen Saison werden wir sicher noch zentralere Rollen spielen und mehr Verantwortung als in der Vergangenheit bekommen – und darauf freuen wir uns sehr!“
Gemischte Gefühle bei Adonis Gonzalez
Neben Tobi, Pipo und Niko ist auch Adonis Gonzalez Teil des Projekts Handball Team94.
Doch während die anderen drei sich in Linz mit den besten ihres Jahrgangs aus ganz Europa messen durften, trainierte Adonis in Wien mit dem HLA-Team. Jahrelang hatte der in der dominikanischen Republik geborene 20-Jährige auf seine Einbürgerung gewartet und rechtzeitig vor der Heim-EM war es dann auch so weit. Allein, eine Knieverletzung machte seinen Einsatz unmöglich: „Natürlich war es bitter, knapp vor der EM erkennen zu müssen, dass es gesundheitlich einfach nicht geht“, ist Adonis naturgemäß enttäuscht, kann sich aber auch mit seinen Kollegen freuen: „Trotzdem habe ich bei jedem Spiel mitgefiebert und mich sehr über die tollen Resultate gefreut. Jetzt arbeite ich daran, wieder fit zu werden und beim nächsten Mal dann dabei zu sein!“ Den Reisepass hat er ja schon mal…