Kristian Pilipovic ist einer, dem die Zukunft gehören will. Die Zukunft im Tor der österreichischen Nationalmannschaft. Wie er dieses Ziel erreichen will, was er sich vom Spiel des Team Austria 94 (Di, 8. April, 19.30 Uhr, Sporthalle Margareten) gegen „seine“ Fivers erwartet und was er macht, wenn er mal nicht mit Handball beschäftigt ist, hat „Pipo“ dem “Fivers-HLA-Magazin” verraten…
Fivers-HLA-Magazin: Am Dienstag trittst du mit dem Team Austria 94 gegen deinen Stammverein, die Raiffeisen Fivers, an. Ein besonderes Spiel für dich?
Kristian Pilipovic: “Ja, klar ist das irgendwie ein besonderes Spiel. Und natürlich möchte ich gegen meine Vereinskollegen auch besonders gut spielen. Ansonsten ist es aber ein Spiel wie jedes andere: Ein Spiel, das ich gewinnen möchte!“ ”
Fivers-HLA-Magazin: Gerade als Torhüter kann es ja durchaus ein Vorteil sein, wenn man die Gegenspieler gut kennt. Denkst du, dass du davon im Spiel gegen Raiffeisen Fivers profitieren wirst?
Kristian Pilipovic: “Das kann natürlich ein Vorteil sein, dass ich die Wurfvarianten der Fivers-Spieler gut kenne. Andererseits kennen sie aber natürlich auch meine Art als Torhüter. Insofern denke ich, dass es für mich sowohl ein Vor- als auch Nachteil sein kann.“
Fivers-HLA-Magazin: War dieses Spiel bzw. das Duell mit dir als Torhüter in letzter Zeit Gesprächsthema bei den Fivers? Oder hast du vielleicht sogar Wetten nach dem Motto „Du machst mir kein Tor“ abgeschlossen?
Kristian Pilipovic: “Nein, Wetten habe ich keine abgeschlossen. Aber natürlich möchte ich beim nächsten Fivers-Training nicht zu hören bekommen: ‚Von mir hast du keinen Ball gehalten‘. Unabhängig freue ich mich als Torhüter natürlich über jeden abgewehrten Wurf.“
Fivers-HLA-Magazin: Das Spiel gegen die Raiffeisen Fivers ist in dieser Saison das zehnte und letzte Spiel für das Junioren-Nationalteam im Rahmen des Projekts „Team Austria 94“ in der HLA. Wie sieht dein Fazit aus?
Kristian Pilipovic: “Generell ist dieses Projekt eine super Idee. Vor allem für jene Spieler, die in ihren Stammvereinen in der HLA (noch) nicht so viel Spielzeit bekommen, ist das die perfekte Möglichkeit, um HLA-Erfahrung zu sammeln. Natürlich waren die letzten Wochen auch sehr intensiv für uns und die wöchentliche Doppelbelastung (Team Austria 94 und jeweiliger Stammverein) macht sich bemerkbar. Außerdem ist es auch nicht immer einfach, wenn man die Hälfte der Woche nicht beim Vereinstraining sein kann. Insgesamt überwiegen aber ganz klar die Vorteile.“
Fivers-HLA-Magazin: Ihr habt gegen Ferlach und Leoben gewonnen sowie gegen Schwaz unentschieden gespielt. Inwiefern seid ihr mit der sportlichen Bilanz zufrieden?
Kristian Pilipovic: “Ich glaube, dass wir die Spiele in der HLA gut genützt haben, um als Team noch enger zusammen zu wachsen. Auch mit den Ergebnissen können wir im Großen und Ganzen sehr zufrieden sein. Zwar konnten wir im Oberen Play Off bislang noch nicht Punkten, doch gerade gegen Hard, Bregenz und Krems haben wir uns sehr gut verkauft. Und dass wir im Unteren Play Off insgesamt fünf Punkte holen, hätte uns wohl auch niemand zugetraut. Ich denke, dass jeder im Team mit guten Leistungen gezeigt hat, in der HLA mithalten zu können.“
Fivers-HLA-Magazin: Die Spiele in der HLA haben euch sicher auch wichtige Informationen geliefert, woran ihr noch arbeiten müsst. In welchen Bereichen müsst ihr euch noch verbessern?
Kristian Pilipovic: “Die Chancenauswertung war sicher ab und an ein Problem. Da müssen wir einfach in Zukunft kaltschnäuziger werden. Auch genau dazu sind ja diese Spiele auch da, um diese Erfahrungen zu machen.“
Fivers-HLA-Magazin: Und wie sieht dein persönliches Fazit aus?
Kristian Pilipovic: “Für mich persönlich ist es eine super Sache, dass ich gegen HLA-Teams in entscheidenden Phasen vermehrt Spielpraxis sammeln konnte. Ich denke, dass mir diese Erfahrung in Zukunft sehr helfen wird.“
Fivers-HLA-Magazin: Im Sommer steht für das Junioren-Nationalteam die Heim-Europameisterschaft (in Linz und Traun) auf dem Programm. Mit welchem Ziel werdet ihr in diese Heim-EM gehen?
Kristian Pilipovic: “Das Ziel heißt: Aufstieg in die Hauptrunde, also die Top acht. Das wird natürlich nicht einfach, zumal die Dichte mittlerweile enorm ist. So hat sich beispielsweise Kroatien als amtierender Vizeweltmeister nicht einmal für die EM qualifiziert. Trotzdem ist die Hauptrunde unser Ziel. Sollte alles perfekt laufen, dann traue ich uns sogar einen Platz in den Top fünf zu.“
Fivers-HLA-Magazin: Wenn wir schon in die Zukunft blicken: Wie sieht dein Plan für die nächsten Jahre aus?
Kristian Pilipovic: “Ich möchte Schritte nach vorne machen und der nächste Schritt wäre, dass ich mich in der HLA als Stammspieler durchsetze. Wenn ich das schaffe, dann möchte ich in ein paar Jahren auch den Sprung ins Ausland schaffen. Das ist mein ganz großes Ziel und wäre mein Traum. ”
Fivers-HLA-Magazin: Mittlerweile haben ja mit Niko Bilyk, Sebastian Frimmel oder Lukas Herburger einige aus dem Team Austria 94 auch schon den Sprung ins Herren-Nationalteam geschafft. Ist das auch für dich ein Thema bzw. motiviert das zusätzlich?
Kristian Pilipovic: “Jeder im Team Austria 94 möchte es ins Herren-Nationalteam schaffen. Und ich denke auch, dass Patti (Anm. Patrikur Johannesson) ein Teamchef ist, der keine Angst hat, junge Spieler ins kalte Wasser zu werfen. Das hat man zum Beispiel gesehen, als er Niko (Anm. Bilyk) vor ein paar Wochen gegen Deutschland in die Startformation gestellt hat. Das ist natürlich toll für uns junge Spieler, weil wir sehen, dass wir unsere Chance bekommen werden, wenn wir gute Leistungen zeigen.”
Fivers-HLA-Magazin: Themenwechsel zu den Raiffeisen Fivers: Wie siehst du eure Chancen im Kampf um den Meistertitel?
Kristian Pilipovic: “Naja, man wird mal das Spiel gegen das Team Austria 94 abwarten müssen… Und auch das Spiel am Samstag in Bregenz wird schwer. Natürlich werden die Fivers versuchen, eine bestmögliche Ausgangsposition für die K.O-Phase der Meisterschaft zu erarbeiten. Dann werden die Karten ohnehin neu gemischt. Hard hat zwar als Erster nach dem Play Off die beste Ausgangsposition, wir haben aber im letzten Jahr mehrfach bewiesen, dass wir auch in Vorarlberg gewinnen können. Ich denke, die Chancen stehen nicht schlecht, Meister zu werden. Und genau das ist unser Ziel. Mit einem anderen Ergebnis wären wir sicher nicht zufrieden.”
Fivers-HLA-Magazin: Du bist ja derzeit sogar in drei Mannschaften aktiv. Nicht nur beim Team Austria 94 und den Raiffeisen Fivers in der HLA, sondern auch noch beim HBA-Team der Fivers. Wie ist das, gleichzeitig auf drei Hochzeiten zu tanzen?
Kristian Pilipovic: “Ich habe in allen drei Mannschaften großen Spaß und will immer meine beste Leistung bringen bzw. meine Aufgabe mit 100 Prozent erfüllen. Da ist es egal, ob ich mit dem Junioren-Nationalteam gegen Schweden spiele, in der HBA gegen Hollabrunn oder in der HLA gegen Krems. Natürlich ist es manchmal auch komisch, wenn ich zehn Tage nicht bei einem dieser Teams bin und dann das Abschlusstraining und ein Spiel mache. Aber ich versuche immer das Beste daraus zu machen und will überall die jeweiligen Ziele erreichen. ”
Fivers-HLA-Magazin: Letzte Frage: Hast du neben so viel Handball überhaupt noch Zeit für andere Dinge?
Kristian Pilipovic: “Naja, eigentlich ist Handball ja nur mein Hobby. Ein sehr intensives Hobby. Neben den Trainingseinheiten mit den jeweiligen Mannschaften stehen ja auch noch zusätzliche Trainingseinheiten auf dem Programm. Außerdem mache ich gerade die Berufsreifeprüfung im Leistungssport beim Verein KADA. Ich habe vor, im Oktober in den Fächern Deutsch und Englisch die Matura zu absolvieren. Die verbleibende Zeit verbringe ich am liebsten mit meinem kleinen Bruder, meiner Freundin oder mit Freunden.“
Fivers-HLA-Magazin: Vielen Dank für dieses ausführliche Gespräch, Pipo! Und alles Gute für die nächsten Spiele!
Kristian Pilipovic: “Vielen Dank. Bis bald!”
Dienstag, 8. April 2014
19h30: Raiffeisen Fivers vs. Team Austria 94
Sporthalle Margareten, Hollgasse 3
1050 Wien