Tiefe Trauer in der Handballcity Margareten: Rudolf Hundstorfer ist am 20. August 2019 im Alter von 68 Jahren völlig überraschend für immer von uns gegangen. Die FIVERS verlieren einen Freund, und einen, der seit Kindheitstagen mit der Handballcity Margareten verbunden war. Österreich verliert einen aufrechten Menschenfreund, der sein Leben mit dem Einsatz für soziale Gerechtigkeit prägte.
Copyright Titelbild: Agentur Diener / Eva Manhart
Rudolf Hundstorfer prägte als Politiker über Jahrzehnte die Innenpolitik des Landes, setzte sich dabei unabdingbar für die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter ein, hatte immer ein großes Herz und Engagement für die sozial Schwachen. Themen wie die Förderung der Jugend, Integration und klare Absagen an jede Form von Ausgrenzung und Rassismus standen bei ihm ganz oben auf der Agenda. In der Zeit von 2008 bis 2016 war Rudolf Hundstorfer Sozialminister, stand dabei wie immer für soziale Gerechtigkeit ein, auch wenn die Zeichen der Zeit oft anders waren.
Die FIVERS verbindet mit Rudolf Hundstorfer die schon in Kindestagen begonnene Faszination für den Handballsport, Hundstorfer spielte dann auch bis in die 70er Jahre bei den FIVERS WAT Margareten. Rudi Hundstorfer war praktisch bei allen Höhen und auch manchmal schwierigen Momenten der FIVERS in den letzten Jahrzehnten ein treuer Freund, überreichte im Jahr 2011 den ersten Meisterpokal, im Jahr 2016 den zweiten und war natürlich mittendrin statt nur dabei, wie es 2018 dann die dritte Meisterschaft zu feiern galt.
Bis zuletzt agierte Rudolf Hundstorfer als Mitglied im Kuratorium des Vereins und als Präsident des Wiener Handballverbandes. Seine Verbundenheit mit dem Sport führte auch dazu, dass er nach seiner aktiven Karriere als Politiker ab dem Jahr 2016 Präsident der Bundessportorganisation BSO wurde, sein soziales Engagement brachte er ab 2018 auch als Vorsitzender der Volkshilfe Wien zum Ausdruck.
Thomas Menzl, Manager der FIVERS: „Wir verlieren einen treuen Freund und einen großen Menschen. Unser tiefstes Mitgefühl gilt der Familie, allen Verwandten und echten Freundinnen und Freunden!“
Die Bestattung Wien hat ein Online-Kondolenzbuch eingerichtet, in dem WegbegleiterInnen und andere ihre Anteilnahme ausdrücken können.
Lebenslauf von Rudolf Hundstorfer
Rudolf Hundstorfer wurde am 19. September 1951 in Wien geboren. Bereits in Kindheitstagen war er beim Turnverein WAT Margareten aktiv dabei, danach spielte er bis in die 70er Jahre Handball bei den FIVERS WAT Margareten, deren Kuratorium er bis zuletzt ebenso angehörte, wie er als Präsident des Wiener Handballverbandes agierte. Seine erste berufliche Station war beim Magistrat der Stadt Wien, wo er den Beruf des Bürokaufmannes erlernte. Seit den frühen 1970er Jahren engagierte er sich in der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten (GdG), deren Vorsitzender er ab Mai 2003 war. Ab 1990 war er Mitglied des Wiener Gemeinderates und Landtages, ab 1995 auch Vorsitzender des Gemeinderates. Im Oktober 2003 wurde Hundstorfer Vizepräsident des ÖGB. 2007 wurde Hundstorfer ÖGB-Präsident, 2008 legte er das Amt zurück, weil er Bundesminister für Arbeit, Soziales und KonsumentInnenschutz wurde. Dieses Amt hatte er bis 2016 inne. Im Jahr 2016 war er Kandidat zur Bundespräsidentschaftswahl in Österreich. Seit November 2016 war er Präsident der Bundessportorganisation BSO und seit 2018 Vorsitzender der Volkshilfe Wien.