In einem von beiden Teams schnell geführtem Spiel setzten sich die FIVERS WAT Margareten gegen medalp Handball Tirol mit 34:30 durch. Die Wiener konnten sich damit endgültig in der Tabellenmitte etablieren.
VIER-PUNKTE-SPIEL. Für beide Teams ging es in dieser Begegnung um einiges. Neben den FIVERS setzt auch Handball Tirol dieses Jahr auf einen sehr jungen Kader, dem Entwicklungszeit gegeben wird und dessen Spieler sukzessive an die HLA-Teams herangeführt werden sollen. In der Bundesliga geht es schon deshalb in erster Linie um den Klassenerhalt: Ein Sieg gegen den direkten Gegner ist also auch im ersten Aufeinandertreffen viel wert. Die Margaretner starteten gewohnt flott ins Spiel, sorgten von der ersten Sekunde an für hohes Tempo. Nach fünf Minuten erzielte Nikola Stevanovic das 3:1. Tirol brauchte in dieser Phase immer relativ lange für den Torerfolg, mühte sich mit der offensiven Deckung der Margaretner ab. Mit Fortdauer des Spiels zeigten die FIVERS aber Angriffsschwächen, Tirol konnt durch zwei Treffer von Johannes Demmerer aufholen, ehe Felix Klötzl per 7-Meter der Ausgleich gelang (5:5, 12. Minute). Ab diesem Moment entwickelte sich die erwartet enge Partie, keines der beiden Teams konnte sich absetzen.
Mitte der ersten Hälfte drehten die Tiroler den Spieß um, konnten in der 17. Minute mit 9:7 (Alfons Huber) in Führung gehen. Die FIVERS nehmen wieder Tempo auf und können durch Lukas Hutecek und Eric Damböck wieder ausgleichen. In der 20. Minute trifft Alex Trzil zum zwischenzeitlichen 11:10 für die Margaretner, Alfons Huber gleicht sofort wieder aus. Tirol hält ordentlich dagegen, in doppelter Überzahl gehen die FIVERS in Minute 23 durch Igor Vuckovic mit 13:11 in Führung und Tirol-Trainer Herbert Lastowitza entscheidet sich für das Timeout. Am Spielverlauf ändert das wenig, nach schönem Zuspiel von Fabi Glätzl kann Marin Kopic am Kreis erstmals auf +3 für die FIVERS erhöhen (27. Minute). Nach einer Traumkombination über mehrere Stationen stellt dann Lukas Gangel den Pausenstand von 17:13 für die Gastgeber her.
FIVERS-SCHNELLZUG UND TIROL-MASCHINE AUF TOUREN. Auch in der zweiten Spielhälfte sind es vorerst die Margaretner, die Tempo und Spiel vorgeben. Schon nach vier Minuten kann deshalb Nikola Stevanovic auf 20:14 erhöhen, die Tiroler haben wie in der ersten Spielhälfte mit der Margareten-Deckung Probleme und brauchen lange für den Torerfolg. Philipp Iginoba kann dann auf 20:15 verkürzen, Michael Miskovez holt noch einen Treffer auf. Beim Stand von 21:17 erhält dann Marco Dobric seine dritte Zwei-Minutenstrafe und steht ab diesem Zeitpunkt nicht mehr zur Verfügung. Die Tiroler geben die Partie natürlich trotzdem noch nicht auf, halten konsequent dagegen, können jedoch nicht wirklich den Torabstand verkürzen. Die FIVERS wirken hinten wie vorne unkonzentriert, als in der 43. Minute Michael Miskovez auf 24:21 verkürzt, reicht es Sandra Zapletal und sorgt für ein lautes Timeout. Dann geht es schneller: Marin Kopic trifft vom Kreis, Felix Klötzl vom 7-Meter und Nikola Stevanovic wieder für die FIVERS – alles innerhalb von knapp 60 Sekunden (45. Minute – 26:22). Und ähnlich flott geht es auch weiter, keine zwei Minuten später steht es 28:24 und Latowitza nimmt das zweite Timeout. Jetzt drücken die Margaretner aufs Tempo, wollen die Entscheidung herbeiführen, in der 50. Minute kann Marin Kopic erstmals auf +6 für die Gastgeber erhöhen (30:24). Tirol gibt sich nicht geschlagen, Johannes Demmerer kann mit seinem sechsten Treffer wieder um ein Tor verkürzen, Alfons Huber um noch eines, Felix Klötzel verkürzt in der 53. Minute sogar auf 30:27.
In der 55. Minute trifft Luis Stummer erstmals nach fünf torlosen Minuten wieder für die FIVERS, Iginoba und Demmerer verkürzen im Gegenzug auf 31:29 (56. Minute): Das verspricht Dramatik pur in den letzten Minuten des Spiels. Demmerer sorgt drei Minuten vor dem Abpfiff für das 31:30, Fabi Glätzel trifft vom 7-Meter zum 32:30. Dann scheitert Miskovez an der Latte und Lukas Gangel sorgt mit einem Doppelschlag für die Entscheidung (34:30).
FAZIT – ZWEI STARKE JUNGE TEAMS: In der Sporthalle Margareten trafen zwei junge Teams mit Zukunft aufeinander, bei dem sich heute die Margaretner mit viel Mühe durchsetzen konnten. Handball Tirol zeigte große Moral, gab nie auf. Für die Margaretner bedeutet dieser Sieg die Etablierung in der Tabellenmitte, Tirol muss noch auf den ersten Sieg in der Bundesliga warten. Die FIVERS kennen diese Situation aus dem letzten Jahr und wissen: auch der erste Tiroler Sieg wird kommen, auch wenn er vielleicht nicht gegen die FIVERS sein wird.
Herbert Lastowitza, Tirol-Trainer: „Wir sind in der zweiten Halbzeit gut herangekommen, nach dem Timeout der FIVERS bei minus 1 ist uns leider nicht mehr der Ausgleich gelungen. Wir spielen gut, es wird aber noch etwas dauern, bis wir den vollen Erfolg holen. Wir müssen schlichtweg noch lernen, was es heißt, zu gewinnen, den Sieg zu holen. Die Punkte werden kommen und wir werden spätestens im Playoff voll da sein.“
Sandra Zapletal, FIVERS-Trainerin: „Wir sind natürlich mit den zwei Punkten zufrieden, wenngleich wir heute wellenartig zwischen Gut und Böse gewankt sind. Auf ganz starke Phasen folgten auch schlechte. Gut ist, dass wir mit Einsatz und Konzentration solche Spiele mittlerweile gewinnen können.“
Best Player medalp Handball Tirol: Michael Miskovez
Best Player FIVERS WAT Margareten: Lukas Gangel
Handballbundesliga Grunddurchgang, 6. Runde – Samstag, 7.10.2017
FIVERS WAT Margareten : medalp Handball Tirol
Endstand: 34:30 (Halbzeit: 17:13)
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U20 GEWINNT MIT „BESONDEREM“ REKORD. Auch das U20-Team der FIVERS konnte einen klaren 35:25 – Sieg holen, konnte von den Tirolern eigentlich nur in den ersten 20 Minuten richtig gefordert werden. Danach setzte sich das von Michael Gangel wieder perfekt vorbereitete Team Tor um Tor ab, zur Halbzeit stand es bereits 20:12. In der zweiten Hälfte wurde diese Führung ordentlich verwaltet, der Endstand spricht für sich. Die jungen Margaretner strahlen damit bislang ungeschlagen von der Tabellenspitze. Der besondere Rekord dabei: Heute traten die FIVERS ausschließlich mit Spielern des Jahrgangs 2001 oder jünger an – SUPER!
Fotos vom Spiel – Copyright FIVERS / Herbert Jonas: