Mit einem nochmals verjüngten HLA-Team in Schwaz den Einzug ins HLA-Finale geschafft, mit dem jüngsten Bundesliga-Team aller Zeiten gegen Graz den Klassenerhalt erreicht – FIVERS-Herz, was willst du mehr?
RISKANTER SCHACHZUG ERWEIST SICH ALS SUPER-CLOU. Die letzte Woche hatte es in sich, zwischen Wien und Graz kochte die Seele hoch. Anlass dafür war die strittige ÖHB-Entscheidung, sowohl das Auswärts-Halbfinalspiel des FIVERS-HLA-Teams in Schwaz, als auch das Entscheidungsspiel und den Klassenerhalt in der Bundesliga der FIVERS gegen HIB Graz am Samstag anzusetzen. In der Steiermark hoffte man auf eine Schwächung des „Farmteams“, wer riskiert schon den Einzug ins HLA-Finale für die „zweite“ Mannschaft? Antwort: Die FIVERS, und zwar mit voller Rückendeckung durch die HLA-Cracks Kolar, Ziura & Co. Statt mit dem nominell stärksten Team nach Schwaz zu fahren, tauscht das FIVERS-Trainer-Duo Peter Eckl (HLA) und Sandra Zapletal (HBA) zwei Spieler. Thomas Seidl und Boris Tanic spielen wie zuletzt schon Marin Martinovic und Valentin Buchner für die Bundesliga, Leander Brenneis und Florian Haag aus der Bundesliga kommen dafür in den HLA-Kader. Zusätzlich dazu dürfen mit Fabian Glätzl und Eric Damböck zwei ganz junge 17jährige in Schwaz ran. Ein strategischer Schachzug, der riskant ist, ein Clou der voll aufgeht.
HLA-FINALE IN LETZTER SEKUNDE FIXIERT. In Schwaz entwickelt sich schon wie am Mittwoch in der Hollgasse beim ersten Halbfinalspiel ein Handball-Leckerbissen der besonderen Art. Die in der K.O.-Serie extrem stark auftretenden Tiroler geben Vollgas und legen gegen die FIVERS immer vor, führen immer wieder mit drei, vier Toren. In die Halbzeitpause gehen die Schwazer mit einem 15:12-Vorsprung. Die FIVERS halten ordentlich dagegen und kämpfen sich das eine und das andere Mal zurück, der Ausgleich will aber vorerst nicht fallen. Die letzten fünfzehn Minuten haben es in sich: Die Schwazer führen mit zwei Treffern, die FIVERS verkürzen auf einen Ein-Tor-Rückstand. Auf beiden Seiten werden Chancen vergeben, beide Torhüter laufen zur Bestform auf. Kristian Pilipovic hält in diesem Spiel nicht weniger als vier von vier Siebenmetern, aber auch die FIVERS „patzen“, können aber immerhin fünf ihrer acht Chancen vom Punkt verwerten. Der Ausgleich gelingt erstmals in der 54. Minute, Schwaz legt mit dem blendend agierenden Matias Jepsen Helt sofort wieder vor. Als dieser dann eineinhalb Minuten vor Abpfiff mit der Chance auf ein plus 2 an Pilipovic scheitert (7-Meter) und Ivan Martinovic (9 Treffer insgesamt) eine Minute vor Abpfiff ausgleicht, nehmen die Tiroler eine letzte Auszeit. Die bringt nichts, Pilipovic entschärft sensationell einen Flügelwurf und Peter Eckl verordnet zehn Sekunden vor Abpfiff beim Stand von 24:24 das Timeout. Danach geht alles sehr schnell, Mathias Nikolic tankt sich außen durch, 7-Meter für die FIVERS. Martinovic, der davor zwei Fehlversuche zu verbuchen hatte, zeigt sich beim letzten Anlauf nach Ende der regulären Spielzeit eiskalt, trifft zum Sieg und bringt die FIVERS auf direkten Weg ins HLA-Finale.
KLASSENERHALT MIT STARKER LEISTUNG BESTÄTIGT. Praktisch zeitgleich mit dem finalen 7-Meter-Treffer in Schwaz erfolgte der Anpfiff des Bundesliga-Spiels um den Klassenerhalt vor toller Kullisse in Wien. Beide Teams lieferten ein starkes, schnelles Spiel, bei dem sich die jungen Margaretner gleich zu Beginn mit einigen Treffern absetzen konnten. Die Grazer geben aber nicht auf und können mit einem Blitzstart in der zweiten Hälfte in der 34. Minute zum 15:15 ausgleichen. Die jungen FIVERS werfen aber nicht die Nerven weg und gehen wieder mit ein bis zwei Treffern in Führung. Acht Minuten vor dem Spielende nimmt Sandra Zapletal ihr Timeout, danach ziehen die Margaretner mit einem 3:0-Lauf davon und sichern letztlich souverän mit einem 30:25-Sieg den Klassenerhalt. Das jüngste Bundesliga-Team aller Zeiten wird somit auch in der Saison 2017/18 in der zweithöchsten Spielklasse auf Punktejagd gehen.
WAS JETZT NOCH KOMMT, IST DRAUFGABE. Auch wenn es so knapp vor dem Saisonhöhepunkt mit den alljährlich stattfindenden Finalspielen seltsam klingt: Mit dem Cup-Sieg, dem Einzug in das HLA-Finale und dem Klassenerhalt der Bundesliga haben die FIVERS ihre diesjährigen Saisonziele bereits übererfüllt. Wie wichtig die Bundesliga für die FIVERS ist, zeigte die Spielerrochade ebenso, wie die allwöchentlich für das HLA-Team einlaufenden Youngsters. Die FIVERS können deshalb nach diesem Wochenende mit Genuss und großer Freude in die HLA-Final-Serie gehen. Ganz egal, ob es dabei gegen Hard oder gegen Westwien geht: Alles was jetzt noch kommen kann, ist Draufgabe auf eine sehr erfolgreiche Saison.