Er ist zwar noch einer der jüngsten Trainer die Liga, aber dennoch bereits der Macher der Fivers-Erfolge der vergangenen Jahre (Meister 2011, Cupsieger 2012 und 2013 sowie HLA-Supercup-Sieger 2013 und 2014). Von Geburt an lebt der 38-jährige Fivers-Cheftrainer in Wien Margareten, seit seinem elften Lebensjahr ist er für die Fivers im Einsatz.
Da Peter Eckl somit viel zu erzählen hat, gibt es diesmal ein doppeltes „5-Fragen-5-Antworten“-Interview, also mit 2x „5 Fragen – 5 Antworten“. In diesem zweiten Teil (hier geht´s zu Teil 1) spricht unser HLA-Cheftrainer über seinen Werdegang als Trainer, seine emotionale Art am Spielfeldrand und ob er es sich vorstellen kann, eines Tages für einen anderen Verein tätig zu sein …
Fivers-HLA-Magazin: Peter, im zweiten Teil unseres „5 Fragen – 5 Antworten“-Interviews mit dir, wollen wir gerne mehr über dich als Person erfahren. Unsere erste Frage dreht sich daher um dein Studium: Du hast Landschaftsplanung studiert und das Studium auch abgeschlossen, bist jetzt aber seit Jahren hauptberuflich als Handball-Trainer tätig. Wie passt das zusammen bzw. gibt es Parallelen zwischen den Zweigen „Landschaftsarchitektur“ und „Handball-Trainer“?
Peter Eckl: „Naja, die Parallelen halten sich eher in Grenzen. Es ist ja auch so, dass ich zuerst mit meiner Ausbildung als Handball-Trainer begonnen habe und mich erst später auch für ein Studium entschieden habe. Wenn es zwischen dem Beruf als Handball-Trainer und der Landschaftsplanung/-architektur Parallelen gibt, dann die, dass jeweils die Bereiche kreatives Gestalten und Kommunikation ein Rolle spielen. Und bis zu einem gewissen Grad ist ja beides eine Wissenschaft (lacht). Aber im Endeffekt sind es schon zwei verschiedene Dinge.“
Fivers-HLA-Magazin: Als Spieler hast du ja nicht ’nachhaltig‘ in der HLA gespielt. Siehst du das für deine Tätigkeit als Trainer als Vor- oder als Nachteil?
Peter Eckl: „Vorteil ist das sicher keiner, dass ich nie in der HLA gespielt habe. Aber ich sehe das insofern positiv als ich so sehr früh, nämlich schon mit 18, meine Trainerausbildung begonnen habe und daher eine lange Ausbildungsphase als Trainer genossen habe. Ich betrachte diese Phase auch noch nicht als abgeschlossen an, denn ich lerne nach wie vor von arrivierten Spielern oder erfahrenen Trainern wie Anatoly Evtuschenko und entwickle mich so als Trainer tagtäglich weiter.“
Fivers-HLA-Magazin: Du hast als Trainer alle Jugend-Teams betreut, ehe du 2010 Chef-Trainer der Fivers wurdest. Erfüllt dich dieser doch ungewöhnliche Werdegang mit besonderem Stolz?
Peter Eckl: „Nein. Aber es ist – vor allem bei einem Verein wie den Fivers – durchaus ein gewisser Vorteil. Wir haben im Trainerbereich sehr flache Hierarchien, das heißt, es findet zwischen allen Trainern vom U9-Team bis zur HLA-Mannschaft ein ständiger Austausch statt. Da ich selbst auch Jugendtrainer war, kann ich mich dann gut in die Situation der jetzigen Nachwuchstrainer versetzen – und das hilft natürlich beim Verständnis. Außerdem gibt es in der HLA-Mannschaft kaum einen Spieler, den ich nicht schon in der Jugend betreut hätte. Daher kenne ich unsere Spieler alle sehr gut.
Aber mit Stolz hat das – wie gesagt – nichts zu tun. Als ich mit 18 als Trainer begonnen habe war es ja auch nicht mein Ziel, eines Tages HLA-Cheftrainer zu werden. Aber für meine Entwicklung als Trainer war diese lange Phase natürlich ein Vorteil.“
Fivers-HLA-Magazin: Du bist mit 38 Jahren noch ein recht junger Trainer. Andererseits lebst du seit eben 38 Jahren in Margareten und bist seit 27 Jahren bei den Fivers aktiv. Insofern bist du natürlich hier im verein tief verwurzelt. Kannst du es dir eigentlich vorstellen, auch wo anders zu arbeiten?
Peter Eckl: „Für mich persönlich, also für meine eigene Entwicklung als Trainer hat das natürlich seinen Reiz, einmal sozusagen über den Tellerrand zu schauen. Das habe ich etwa gemerkt als ich während meiner Trainer-Ausbildung in der deutschen Bundesliga bei Göppingen hospitiert habe. Andererseits ist es aber auch so, dass die Strukturen hier bei den Fivers über Jahre stetig gewachsen sind und noch weiter wachsen werden und ich diese weiterhin mitgestalten kann.
Ich bin daher davon überzeugt, dass wir mit den Fivers noch einen weiten Weg vor uns haben und habe nicht das Gefühl, dass wir schon an einem Punkt angelangt sind, wo alles ‚Standard‘ wäre. Und solange der Verein nicht stagniert, es spannend bleibt und ich mich einbringen kann, gibt es für mich auch keinen Grund, nicht zu bleiben. Außerdem ist es natürlich ein großer Anreiz für uns, mit den ‚eigenen‘ Spielern Erfolge zu feiern.“
Fivers-HLA-Magazin: Letzte Frage: Als Trainer bist du für deine Emotionalität bekannt. Privat bist du aber ein extrem entspannter und eher ruhiger Typ. Wann findet diese „Verwandlung“ vom ruhigen Privatmensch Peter Eckl in den emotionalen Trainer statt?
Peter Eckl: „Ich denke, Handball – oder Leistungssport generell – geht nur, wenn man an die Grenzen geht. Dazu gehört für mich auch Emotion. Das versuche ich den Spielern in jedem Spiel und in jedem Training zu geben. Vielleicht bin ich ja privat auch deshalb ruhig, weil ich im Privatleben ja niemanden an sein Limit pushen will und muss. Aber ich würde nicht sagen, dass eine ‚Verwandlung‘ stattfindet. Auch als Trainer bin ich noch derselbe Peter Eckl. Ich bin eben wie ich bin.“
Hier geht´s zum ersten Teil „5 Fragen – 5 Antworten“ von und mit Peter Eckl.